Opfer der Lust
seinen Wünschen untergeordnet hast“, bemerkte er spitz und drängte sie gegen die Wand. „Bis ich in dein Leben trat und dich wachgerüttelt habe. Du hast etwas Besseres verdient als Daryl Veasey.“
„Wie dich zum Beispiel?“
Unvermittelt glitt Kades Hand zwischen ihre Schenkel und legte sich auf die Jogginghose, genau über ihre empfindlichste Stelle. „Jemand, der dich liebt und begehrt, jemand, der dein Bestreben, Ärztin zu werden, unterstützt und stolz auf dich ist, wenn du irgendwann im Tufts New England Medical Center, Massachussetts General Hospital oder Spaulding Rehabilitation Hospital arbeitest.“
„Kade …“, begann sie zögerlich, da sie bisher niemandem von ihren beruflichen Plänen erzählt hatte. Sie wollte ihm nicht noch ein Geheimnis mehr verraten, das er gegen sie verwenden konnte, denn ihr Dad durfte noch nichts von ihrer Zukunftsplanung erfahren, damit er ihr nicht dazwischenfunkte.
Zärtlich rieb Kade über ihren Schritt. „Oder im Children‘s Hospital Boston.“
„Wohl eher nicht.“
„Du könntest auch in einem privaten Krankenhaus, wie dem Boston Medical Center, arbeiten“, fuhr er fort. „Sie erwirtschaften keinen Profit –“
„Ich kenne es“, fiel sie ihm ins Wort und hielt sein Handgelenk fest, damit er sie nicht weiter stimulieren konnte. Das Reiben seiner Hand erregte sie und sie musste einen klaren Kopf bewahren. „Es ist ein Lehrkrankenhaus für Medizinstudenten.“
Er stemmte seine Hände rechts und links neben ihrem Kopf an der Wand ab. „Träumst du davon, eine eigene Arztpraxis zu führen? Dazu brauchst du viel Geld. Du könntest eine Praxis übernehmen oder in eine vorhandene einsteigen. Ganze Ärztegruppen tun sich heutzutage zusammen –“
Erneut unterbrach sie ihn. „Hör auf. Ich habe weder vor in einem Krankenhaus noch als niedergelassener Arzt zu arbeiten.“
„Was sind dann deine Pläne?“ Er runzelte die Stirn. Da sie genervt seufzte, sagte er: „Es interessiert mich ernsthaft.“
„Wirklich?“
„Natürlich“, antwortete er und es klang glaubhaft.
Bethany fasste sich ein Herz. „Ich möchte nach dem medizinischen Grundstudium das Aufbaustudium Forensische Pathologie belegen. Mein Ziel ist es, später als Rechtsmedizinerin tätig zu sein.“
Erstaunt öffnete er den Mund, schwieg jedoch.
„Versuch gar nicht erst, es mir auszureden“, fuhr sie ihn an. Ihr scharfer Ton war reiner Selbstschutz, weil sie befürchtete, er würde ihre Pläne nicht gutheißen. „Ich weiß, es ist ein unappetitlicher Job. Es kostet Überwindung, Tote zu sezieren. Aber ich kann den Anblick und den Gestank ertragen! Ich möchte Todesursachen, Todesarten und die Identität von unbekannten Leichen feststellen, um bei der Tätersuche zu helfen.“ Sie sah ihm fest in die Augen. „Es ist mir klar, dass du jetzt nicht mehr so überschwänglich begeistert von meinem Medizinstudium bist, schließlich bist du ein Krimineller.“
„Ich?“ Kade legte seinen Kopf in den Nacken und lachte herzhaft.
„Was ist so witzig daran?“
Als er sich wieder beruhigt hatte, fragte er: „Wie denken deine Eltern darüber?“
„Sie wissen nichts davon.“ Beth legte beide Handflächen an seinen Oberkörper und bat: „Du darfst es ihnen nicht verraten. Mein Dad würde meine Entscheidung nicht tolerieren, sondern alles daransetzen, mich umzustimmen, denn er hat eine Abneigung gegen alles, was mit der Polizei zu tun hat.“
„Hat er etwas zu verbergen?“
„Unsinn. Ich könnte mir vorstellen, dass meine offenherzige Beziehung zu Aaron der Auslöser für seine Aversion war. Vielleicht hatte er damals mitbekommen, wie bunt wir es getrieben haben und seine Wut, die eigentlich nur Aaron betraf, auf alle Cops projiziert.“ Bethany zuckte mit den Achseln. „So sind Väter. Sie verlangen von einem jungen Mann, dass er ihre Tochter auf Händen trägt, aber die Finger von ihr lässt.“
„Ich dachte, du würdest Medizin studieren, um bei Maternity Help einzusteigen.“ Kade griff ihre Handgelenke und drückte sie über ihrem Kopf gegen die Wand.
„Das war nie geplant.“ Zumindest nicht von ihr.
Eng schmiegte sich Kade an ihren Körper. Er drang mit einem Bein zwischen ihre Schenkel und rieb sein Knie gegen ihren Schritt. „Ich finde deine Entscheidung mutig, zumal du es in Kauf nimmst, dass deine Eltern wenig begeistert davon sein werden. Die Arbeit in der Gerichtsmedizin ist eine interessante, aber anstrengende und oft unangenehme Tätigkeit.“
Als er an ihrem
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