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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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zwar eine Möglichkeit aus, hilft uns aber auch nicht wirklich weiter.“
    „Wir müssen den Provider befragen oder die Firmen, die Handyortungen durchführen –“
    Ungeduldig unterbrach Aaron sie. „Nein, besser nicht. Dazu haben wir nicht die Autorität, das geht zu weit. Womit wir beim zweiten Gegenstand wären, den du mir gegeben hattest.“
    „Das Sektglas mit Kades Fingerabdrücken.“ Bethany horchte auf. „Nun sag schon. Spann mich nicht länger auf die Folter.“
    „Sie sind tatsächlich in unserer Datenbank registriert.“
    „Nein!“, entfuhr es ihr. Beth setzte sich aufrecht auf der Couch hin. Lazy kam zu ihr, aber sie streichelte ihn nicht. Enttäuscht legte er sich hin und bettete seinen Kopf auf ihre Schuhe. „Und?“
    „Nichts.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Die Datenbank rückt keine Informationen heraus“, erklärte er gereizt. „Die Datei ist passwortgeschützt und kann nur von ganz oben eingesehen werden. Ich bin nur ein einfacher Officer. Bethy, es tut mir leid, aber ich habe keine Möglichkeit, mir Zugang zu verschaffen.“
    Das konnte sie absolut nicht nachvollziehen. Für sie machte es eher den Eindruck, als hätte er die Nase gestrichen voll von der privaten Ermittlung für seine Exfreundin; einer Ermittlung, die seinen Job und seine Ehe gefährdete. „Du kennst doch eine Menge Leute, hast ein gutes Verhältnis zu deinen Kollegen. Könntest du nicht –?“
    „Nein!“, antworte er nachdrücklich. „Man würde mir Fragen stellen. Meine Beförderung zum Detective könnte ich vergessen.“
    „Hast du die Prüfung schon gemacht?“
    „Sie ist in einer Woche.“ Aaron atmete geräuschvoll aus. „Ich weiß nicht, was da vor sich geht, aber du solltest die Polizei offiziell einschalten. Wenn Kades Akte unter Verschluss ist, bedeutet das nichts Gutes. Eine höhere Abteilung beschäftigt sich mit ihm. Das ist zu heiß für mich. Ehrlich. Und für dich erst recht.“
    Bethany wollte ihn fragen, ob das ein Hinweis darauf war, dass Kade zum organisierten Verbrechen gehörte, aber sie hörte im Hintergrund, wie Sadie nach ihm rief. Was immer der Grund war, es musste eine schwerwiegende laufende Ermittlung gegen Kade geben.
    „Ich muss Schluss machen. Joey geistert durchs Haus, weil er mal wieder nicht schlafen kann“, sagte Aaron eilig. „Das Glas und dein Mobiltelefon schicke ich dir morgen per Kurier. Bis bald.“
    „Bye“, konnte Beth gerade noch sagen, bevor er aufgelegt hatte.
    Tausend Gedanken schwirrten durch ihren Kopf, aber sie verbot sich, darüber nachzudenken. Erst wenn sie alle Puzzleteile zusammenhatte, würde sie das Gesamtbild erkennen können. Und sie ahnte, wo sie das nächste Teil erhalten würde: bei Maternity Help.
    Bethany nahm ihre MiniMaglite und das Schlüsselbund ihres Vaters und steckte beides in die Oberschenkeltaschen ihrer Cargohose.
    Als sie durch das Treppenhaus ins Erdgeschoss und an der Wohnungstür ihrer Eltern vorbeischlich, dachte sie daran, wie sie nach dem Besuch in der Unibibliothek zum Wal-Mart gefahren und eingekauft hatte. Das war sechs Stunden her.
    Mit einem Sixpack Ale und einer Packung Kekse hatte Beth bei ihren Eltern angeklopft, um angeblich Versöhnung mit ihnen zu feiern. Ihr Dad hatte sie bereitwillig hereingelassen. Er war sichtlich erleichtert, dass Beth ohne Kade kam.
    „Wo ist Mom?“, fragte sie und schaute ihrem Vater nach.
    Er ging in die Küche und kramte in der Besteckschublade nach einem Flaschenöffner. „Sie liegt schon im Bett.“
    „Hat sie wieder getrunken?“ Beth stellte sich in den Türrahmen und streichelte über Lazys Kopf. Der Neufundländer war plötzlich neben ihr aufgetaucht. Sein Fell war feucht, er musste gerade erst von einem Spaziergang zurück sein.
    Geräuschvoll schob Mantis eine Schublade zu und durchsuchte die nächste. „Nein, sie ist mittlerweile auch ohne Wein durch den Wind. Sie hat sich verändert, das ist nicht gut für unsere kleine Familie.“
    „Ich schau mal nach ihr“, sagte Bethany und ging ins Schlafzimmer ihrer Eltern.
    Blanche lag im Bett, das Gesicht zum Fenster gewandt.
    „Mom?“ Bethany sprach leise. Wenn ihre Mutter schon schlief, wollte Beth sie nicht aufwecken.
    Aber Blanche war noch wach und drehte sich auf den Rücken. Als sie ihre Tochter erkannte, lächelte sie. „Bethy.“
    „Ich habe dir deine Lieblingskekse mitgebracht.“
    „Danke, aber heute bin ich zu erschöpft, um sie genießen zu können. Ich werde sie morgen Nachmittag bei einer Tasse frisch

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