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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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diese Nähe ihr die Illusion schenkte, nicht nur ein One-Night-Stand für ihn zu sein, bei dem er seinen Druck abließ, sondern es zeigte, dass er sich ihr ebenso nah fühlte und sie respektierte.
    Aber sie gehörte zu Daryl und er zu Sadie. Sie waren nicht füreinander bestimmt, damals nicht und heute nicht.
    Zweifelnd schaute Bethany Aaron an.
    Er legte seinen Zeigefinger an ihre Lippen und sprach sanft: „Sag es nicht.“
    „Was denn?“
    Er nahm seinen Finger weg, legte die Hand an ihre Wange und liebkoste ihren Kiefer. „Ich mache so etwas nicht täglich, Bethy, aber ich habe dich so sehr begehrt, dass ich mich nicht zurückhalten konnte, und du hast genauso empfunden. Damals hatten wir etwas wirklich Besonderes. Und heute spüren wir es immer noch.“
    „Aber wir wissen auch, wohin wir gehören.“
    Seufzend nickte er. „Zerstöre die Erinnerung an diese Nacht nicht, indem du wünschst, es wäre nie passiert. Versprichst du mir das?“
    „Ja“, hauchte sie. Ihr Blick fiel auf ihre Armbanduhr. „Wir sollten gehen. Man wartet auf uns.“
    Als sie von Aarons Schoß aufstand, sah sie, dass seine Hose mit ihrer Feuchtigkeit und seinem Sperma besudelt waren. Auch sein Gips hatte einige Flecken.
    Beth und Aaron zogen sich rasch an. Nun, da die Hitze der Leidenschaft erloschen war, empfanden sie die Märznacht wieder so, wie sie war: bitterkalt.
    Lazy kam aufgeregt um die Sitzbank herum und stupste Bethany an.
    „Mir geht es gut“, sagte sie lächelnd und strich einige Male über sein weiches Fell. Dann hob sie seine Leine auf.
    Nachdem Aaron seinen Dufflecoat zugeknöpft und den Schal umgebunden hatte, humpelte er zu Beth und richtete ihren Strickschal. „Was wirst du wegen diesem Kade unternehmen?“
    Eigentlich war sie froh, nicht mehr über Daryl und Sadie sprechen zu müssen, doch bei der Erwähnung von Kades Namen zuckte sie unweigerlich zusammen. Sie dachte daran, dass sie ihn bereits am morgigen Abend wiedersehen würde, und errötete.
    Entgegen ihrer Erwartung hatte sie nicht das Gefühl, durch das Liebesspiel mit Aaron von ihrer Lust, die Kade entfacht hatte, erlöst worden zu sein. Es war vielmehr so, dass sie wieder auf den Geschmack gekommen war.
    Seufzend trat sie einen Schritt zurück, um Abstand von Aaron zu gewinnen. „Ich werde ihn morgen treffen und hören, was er von mir will. Mehr kann ich zurzeit nicht tun.“
    „Wo habt ihr euch verabredet?“
    „Es ist besser, wenn du es nicht weißt.“
    „Ich könnte mich in der Nähe aufhalten und ein Auge auf dich werfen“, schlug er vor und runzelte sorgenvoll seine Stirn.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich bitte dich, mir nicht zu folgen, nicht nur um meinetwillen, sondern auch, um dich selbst zu schützen.“
    „Das bereitet mir Kopfschmerzen.“ Aaron humpelte zur Sitzbank zurück und nahm seine Krücken. „Wenn du das so sagst, scheinst du ihn für gefährlich zu halten.“
    „Ich kann ihn nicht einschätzen, aber ich möchte kein Risiko eingehen“, sprach Beth eindringlich. Sie legte die Handflächen zusammen und flehte: „Bitte, Aaron.“
    „Nun gut, aber ruf mich auf dem Revier an.“
    „Mach ich“, versprach sie und hob als Abschiedsgruß die Hand.
    Sie wusste in diesem Augenblick, dass sie nie wieder mit ihm schlafen würde. Der Sex auf der Parkbank war grandios gewesen, aber Aaron gehörte zu Sadie und seinem Sohn. Er hatte mehr zu verlieren als sie, da er bereits eine Familie besaß, die ihm offensichtlich viel bedeutete. Sie traute ihm zu, dass er noch einmal versuchen würde, sie zu verführen, doch sie würde kein zweites Mal nachgeben – um seinetwillen.
    Mit gemischten Gefühlen eilte sie davon. Sie durchquerte mit Lazy an ihrer Seite rasch den Highland Park und betrat die Hill Road.
    „Ihm hast du ja gehörig die Meinung gegeigt“, meinte sie ironisch und rügte sich selbst.
    Sie schlang die Arme um ihren Körper und rieb über ihre Oberarme, um sich zu wärmen. Die Feuchtigkeit, die noch immer aus ihr heraustropfte, durchnässte langsam ihren Slip, Beth spürte es mit jedem Schritt, den sie sich vom Fort Hill Tower entfernte. Ihr Büstenhalter war immer noch offen und hing schlaff über ihren Schultern und ihre Brustspitzen rieben gegen den Pullover.
    In der Ferne hörte sie den Verkehr, aber im Bezirk um den Park war es ruhig. Die Bewohner von Roxbury hatten sich bereits schlafen gelegt oder lagen auf der Couch und zappten durch die Fernsehkanäle.
    Lazy trottete brav neben ihr her. Ein Vogel flog über ihren

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