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Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Titel: Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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das? Darf ich wissen, was Sie wollen? Sonst sage ich gar nichts mehr.«
    Horndeich antwortete nicht und blätterte wieder in dem Hefter. »Ah, da habe ich es ja: Die Zeugin, die Ihren Wagen gesehen hat, die hat einen Hund. Und der hatte was an der Blase. Und deshalb musste sie alle vier Stunden mit dem Fiffi raus. Das hat sie um zweiundzwanzig Uhr gemacht, am Freitag. Da stand Ihr Wagen noch nicht an der Straßenecke. Um zwei Uhr nachts machte sie ebenfalls ihre Runde. Da stand Ihr Wagen an der Straßenecke. An der er so nicht hätte stehen dürfen.«
    »Es war mitten in der Nacht«, warf Ruth Steiner ein.
    »Genau das hat sich die Zeugin auch gedacht. Und sich das Kennzeichen gemerkt. Als sie um sechs wieder dort vorbeikam, da stand Ihr Wagen allerdings nicht mehr da. Deshalb hat sie ja auch freundlicherweise von einer Anzeige abgesehen.«
    Horndeich sah Ruth Steiner an. Die erwiderte den Blick, sah dann aber zur Seite. »Okay. Ich bin so gegen halb drei gefahren.«
    »Nach Hause? Nach Arheilgen?«
    »Ja.«
    »Hm. Und warum erzählen Sie dann von der Übernachtung?«
    »Weil wir etwas getrunken hatten, alle beide. Ich hatte sicher eine Flasche Wein intus.«
    »Aber das kann Ihnen doch jetzt niemand mehr nachweisen.«
    »Herr Horndeich …«
    »Sie hätten von dem Wein überhaupt nichts erzählen müssen.«
    »Habe ich aber. Und dann habe ich halt gesagt, dass ich bei Silvia übernachtet habe, damals, als der Polizist mich danach gefragt hat.«
    »Aber es hat Sie damals niemand gefragt, wann Sie wieder gefahren sind.«
    »Doch. Das hat mich der Polizist am Donnerstag gefragt.«
    »Hm. Dann frage ich mich, warum der Kollege das hier nicht vermerkt hat.«
    »Das müssen Sie ihn fragen. Nicht mich.«
    »Gut. Dann bedanke ich mich für Ihre Zeit. Und ich werde den Kollegen fragen.«
    Als Horndeich im Wagen saß, war ihm klar, dass irgendetwas an der Geschichte nicht stimmte. Ob das allerdings mit dem Mord an Sacher zu tun hatte, das stand noch auf einem ganz anderen Blatt Papier.
    Ihre Ärztin hatte es gestern gut mit ihr gemeint. Eine halbe Tablette Benzodiazepin, dann würde sie ruhiger werden. Eine ganze, und sie würde schlafen wie ein Stein. Margot hatte eine lange Diskussion mit der Ärztin geführt. Die wollte sie für zwei Wochen krankschreiben. Burn-out-Syndrom. Nein. Margot konnte arbeiten. Wollte arbeiten. Auch mit ein paar Magenschmerzen und Tee statt Kaffee.
    Frau Dr. Schmalroth hatte sich dann darauf eingelassen, ihr die Benzos zu verschreiben. Und sie am Montag wiedersehen zu wollen.
    Margot hatte am Abend eine dieser Pillen eingeworfen. Sich ins Bett gelegt. Dann war sie morgens aufgewacht. Eher mittags. Es war bereits halb zwölf gewesen.
    Sie hatte sich einen Tee gemacht. Wofür habe ich mir eigentlich diese sauteure Kaffeemaschine gekauft? fragte sie sich . Aber sie sah am schwindenden Vorrat der Aluhütchen, dass Doro sich offensichtlich reichlich bedient hatte. Wenigstens eine, die sich an der Maschine erfreuen konnte. Eiffelturm hin oder her.
    Danach hatte sie das dringende Bedürfnis verspürt, sich wieder hinzulegen. Was sie auch getan hatte.
    Um vier Uhr nachmittags war sie wieder aufgewacht. Und war sich einer Sache ganz sicher: keine Benzos mehr. Das war nicht ihre Welt, schlafen und noch mal schlafen.
    Um siebzehn Uhr hatte sie mit Horndeich telefoniert. Er hatte betont, dass Margot krankgeschrieben sei und sie sich daher nicht um den Stand der Ermittlungen zu kümmern habe.
    Margot erwiderte, dass sie am Montag wieder auf der Matte stehen würde. Und dass es ihrer psychischen Gesundheit zuträglich wäre, wenn sie dann auf dem aktuellen Stand der Ermittlungen wäre und nicht das Gefühl haben müsste, außen vor zu sein.
    Das hatte auch Horndeich eingesehen. Und ihr mitgeteilt, dass mit dem Auftauchen von Ruth Steiner in der Nähe des Ortes, an dem Emil Sacher in den Woog gekippt worden war, etwas nicht stimmte. Horndeich hatte betont, dass es nichts mit dem Mord zu tun haben musste – aber die Story war nicht wasserdicht. Dann hatte er Margot noch berichtet, dass er die aktuelle Adresse von Petra Schöffer herausgefunden hatte. Die hatte sich vor zwei Jahren in Groß-Umstadt angemeldet. Margot ließ sich die Daten durchgeben.
    Horndeich sagte, dass er Petra Schöffer aufsuchen wolle. Montag oder so.
    Margot hatte sich ein Abendessen zubereitet, ein wenig Salat, Brot dazu – und sie war erstaunt, wie gut ihr Magen das Essen verkraftete.
    Dann googelte sie ein wenig mit dem Namen Petra

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