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Opfermal

Opfermal

Titel: Opfermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Funaro
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weitere Faxe: noch eins von den Marines und eins von der Army. Beide waren früher abgeschickt worden und steckten unter dem ersten.
    Markham wühlte geistesabwesend in den anderen Listen von Militärangehörigen, die Schaap auf seinem Schreibtisch ausgelegt hatte – Faxe, Ausdrucke und PD F s von allen Untergruppierungen der U S -Streitkräfte. Es gab auch einige andere Listen, und Markham folgerte rasch, dass Schaaps Computerprogramm begonnen hatte, die Namen nach verschiedenen Kriterien der Priorität nach zu ordnen. Auf einer der Listen hatte Schaap die Namen weiter eingegrenzt, indem er Geburtstage, die unter das Sternbild Löwe fielen, eingegeben hatte.
    Dennoch, es waren eine Menge Namen – Hunderte.
    »Ach, Sie sind es«, ertönte eine Stimme, und Markham blickte erschrocken auf.
    Es war Big Joe Connelly, der Sox-Fan. Er stand im Eingang.
    »Verzeihung, Sam«, sagte er. »Ich dachte, Sie wären Schaap. Gerade ist noch eine Ladung von diesen medizinischen Unterlagen hereingekommen. Die Air Force ziert sich allerdings ein bisschen.«
    Er gab Markham das Fax.
    »Wissen Sie, wo Schaap ist?«, fragte Markham.
    »Ich habe ihn seit gestern Vormittag nicht gesehen. Er sagte, wir würden anfangen, die Listen quer zu vergleichen, wenn Sie zurück sind.«
    »Wissen Sie, ob er sich um den Tierpräparator gekümmert hat?«
    »Tierpräparator?«
    »Schaap hat mir heute Morgen einen Artikel über den Diebstahl eines Löwenkopfs in Durham geschickt. Ist im November letzten Jahres passiert. Hat er Ihnen nicht davon erzählt?«
    »Ich habe ihn, wie gesagt, heute noch nicht gesehen. Soll ich mich mit meinem Team darum kümmern?«
    »Nein, nein, ich habe vor, morgen selbst hinzufahren.«
    »Die Techniker werden Google Earth bis morgen früh für uns eingerichtet haben«, sagte Big Joe. »Schaap hat schon angefangen, seine Listen nach wahrscheinlichen Örtlichkeiten einzugrenzen. Er will die Adressen aufteilen und uns bis Mittag alle in Marsch setzen.«
    Markham nickte.
    »Ich düse jetzt los, wenn Sie nichts mehr brauchen. Mein Junge hat ein Fußballspiel.«
    Markham zeigte ihm den erhobenen Daumen, und Joe ging. Markham saß noch eine Weile da und starrte auf das gelbe Post-it auf Schaaps Schirm. Er klebte es an seinen ursprünglichen Platz zurück, dann ging er in sein Büro, schaltete den Computer ein und wählte sich in Sentinel ein; Schaap hatte seit Freitagmittag kein Update mehr gemacht.
    Markham lehnte sich im Sessel zurück und schloss die Augen – Hunderte von Namen scrollten von unten nach oben vor seinem geistigen Auge vorbei, unlesbar, weiß auf schwarz, wie der Abspann eines Films.
    »Was treibst du, Andy Schaap?«, flüsterte er.
    76
    Bradley Cox fühlte sich, als wäre sein Kopf kurz davor, von seinem Hals zu fliegen – das unaufhörliche, ohrenbetäubende Hämmern des Clone-Six-Songs, das Flackern des Stroboskops, das ihn wahnsinnig zu machen drohte.
    Er war nackt auf einen Zahnarztstuhl im Keller des Mannes gefesselt – die Kälte, die Schrift überall auf seinem Körper, die Zeitungsartikel an der Wand. Und seine Nase schmerzte immer noch, wo ihm der Mann die Faust mit dem Stofffetzen draufgerammt hatte. Ungeachtet des Gefühls, den Verstand zu verlieren, waren Cox’ Sinne jedoch hellwach. Und trotz der Schwellung funktionierte seine Nase noch gut. Er konnte die Chemikalien riechen und nahm den bitteren Geschmack ganz hinten in seinem Rachen wahr. Er roch außerdem Pine-Sol und noch etwas – es war schwach, aber es roch nach Fäulnis und Verwesung. Er stellte fest, dass es ihm half, bei Verstand zu bleiben, wenn er sich auf die Gerüche konzentrierte. Er würde seinen Grips beisammenhaben müssen, wenn das Arschloch in der Skimaske wiederkam.
    »How could you think? How could you think?
    Tell me how could you think I’d let you get away?«
    Trotz der Skimaske und der blutigen Tätowierung auf der Brust wusste Bradley Cox, wer ihn entführt hatte – er hatte es in dem Moment gewusst, in dem er aufgewacht war und der Hurensohn gefragt hatte: »Wirst du ihn erkennen, wenn er dich holen kommt?«
    Cox hatte den Südstaaten-Akzent sofort erkannt – aber trotz seines wachsenden Entsetzens gelang es ihm, den Rat einer Stimme in seinem Kopf zu beachten: Bleib ruhig, Bradley. Solange er denkt, du kannst ihn nicht identifizieren, hast du eine Chance.
    Cox hatte darum gefleht, gehen zu dürfen, er hatte ein ums andere Mal wiederholt, dass er nicht wisse, wovon der Mann rede, aber der Typ hatte immer

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