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Opfermal

Opfermal

Titel: Opfermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Funaro
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Macduff.
    »Ja«, erwiderte Jonathan, der den Preis »Gefahren der Inzucht« bekommen hatte. »Vielleicht hat ihn Vlad erwischt.«
    »Oder Edmund Lambert hat die Sache zu Ende gebracht.«
    Die beiden Jungs kicherten, und Cindy zischte ihnen zu, sie sollten den Mund halten.
    Denn selbst wenn sie über Bradley Cox herzogen, war eine Bemerkung wie diese mehr als unangebracht.
    73
    Markham landete etwa zwanzig Minuten vor der Zeit in Raleigh. Als das Flugzeug zur Gangway rollte, machte er sein Handy an und stellte fest, dass eine SMS eingegangen war.
    Überprüfe Namen, lautete die Nachricht. Könnte eine Weile nicht erreichbar sein, aber geben Sie Bescheid, wenn Sie landen. Rufe später zurück, wenn ich wieder im Büro bin.
    »Schluss jetzt mit dem Unsinn«, sagte Markham und wählte sofort die Nummer seines Partners.
    Es läutete nur zweimal, dann meldete sich die Mailbox.
    »Ich bin wieder da«, sagte Markham. »Habe Ihren Artikel über den Löwenkopf erhalten. Gute Arbeit, ich gehe der Sache selbst gleich morgen früh bei dem Tierpräparator nach. Es gibt einige Dinge, die ich mit Ihnen besprechen möchte. Ich weiß nicht, ob Sie die neuesten Updates gelesen haben, aber die Liste der Musikstücke von Rodriguez’ CD wurde gestern Abend auf Sentinel geladen. Ich denke, es könnte eine Verbindung speziell mit einem Song geben – ›Dark in the Day‹ von dieser Achtzigerjahre-Band High Risk. Ist nur so ein Gefühl, aber ich würde es gern mit Ihnen durchgehen. Lassen Sie uns ein Abendessen im Dubliner um sieben einplanen. Rufen Sie möglichst umgehend zurück.«
    Als er auflegte, fühlte er sich gereizt, aber bis er schließlich in seinem Trailblazer saß, war er wütend. Eigentlich ergab dieser Frust über seinen NCAV C -Koordinator keinen Sinn, dachte Markham. Vielleicht würde es ihm besser gehen, wenn er einen Stopp im Außenbüro Raleigh einlegte, um nachzusehen, was Andy Schaap so trieb.
    Trotzdem, etwas stimmte nicht, das spürte Markham.
    74
    »Detroit Rock City« von Kiss ertönte genau in dem Moment, in dem der General den Motor des Mustangs abstellte, und im ersten Augenblick dachte er, er habe einen Alarm oder so etwas ausgelöst. Er sah auf den Blackberry – der Name Sam Markham leuchtete in weißen Buchstaben auf dem Schirm – und wartete geduldig, bis das Lied aufhörte. Und als es aufhörte, sah der General über den Parkplatz zu dem Gebäude, in dem der berühmte Profiler aus Quantico wohnte.
    Der General hatte das Außenbüro Raleigh am Vormittag erkundet; er hatte nur einmal um das Gebäude herumgehen müssen, um zu erkennen, dass es zu riskant war, sich Markham dort zu schnappen. Seine Wohnung war viel besser. Der General hatte die Adresse in Schaaps Computer gefunden, aber nach Verlassen des Theaters hatte er beschlossen, erst zur Farm zurückzufahren, um die Fortschritte dort zu überprüfen. Zufrieden mit allem tauschte er seinen Pick-up gegen Bradley Cox’ Mustang und traf fünfundvierzig Minuten später vor Markhams Wohnblock ein. Der General hoffte, Markham hatte die E-Mail bekommen, die er von Schaaps Blackberry geschickt hatte; er hoffte, er würde erst bei dem Tierpräparator oder vielleicht im Außenbüro vorbeischauen, bevor er nach Hause fuhr. Das war wichtig, denn der Plan des Generals würde nur funktionieren, wenn Markham nach Einbruch der Dunkelheit nach Hause kam.
    Natürlich würde das FBI bei dem Tierpräparator, genau wie im Tattoostudio, nichts finden. Der General achtete immer sorgfältig darauf, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, aber die Vorstellung, Sam Markham sinnlos durch die Gegend zu jagen, erregte ihn. Er war versucht, ihm noch einen Artikel oder eine SMS zu schicken, aber er wusste, er konnte sein Spielchen nur eine Zeit lang treiben, bevor der FB I -Agent merkte, was los war. Tatsächlich hatte der General den Verdacht, es war bereits vorbei, als er Markhams Nachricht auf der Mailbox hörte. Denn jetzt würde Markham misstrauisch werden, wenn er nichts von seinem Partner persönlich hörte.
    Er musste vorsichtig sein. Für Fehler gab es keinen Spielraum, und die Zeit wurde knapp. Der General hatte im Eingang alles gesehen.
    Andrew J. Schaap hatte sich als unschätzbar erwiesen. Der Prinz war nicht mehr böse auf den General. Er konnte es nicht offen sagen – wie der General vermutete, würde eine solche Kommunikation zu viel von der Kraft des Eingangs kosten –, aber der General merkte an den Visionen des Prinzen, dass er ihm vergeben hatte.

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