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Opfermal

Opfermal

Titel: Opfermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Funaro
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gespielt hat?«
    »Mhm.«
    »Du glaubst aber nicht, dass das etwas damit zu tun hat, dass er heute nicht zur Vorstellung erschienen ist, oder?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Cindy.
    »Ich muss los, Schätzchen«, sagte ihre Mutter und stand auf. »Ich bin schon spät dran, und wenn das stimmt, was sie da sagen, werden sie mich in der Notaufnahme brauchen. Versprich mir, dass du nicht dort unten vorbeischaust.«
    »Versprochen.«
    »Ich liebe dich«, sagte ihre Mutter und küsste sie auf die Stirn.
    »Ich liebe dich auch«, antwortete Cindy zerstreut, ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen. Sie wusste nicht, wie lange sie dort gesessen und Nachrichten gesehen hatte, als ihr Handy sie aus ihrer Trance schreckte.
    Sie nahm es zur Hand, sah, dass der Anruf von Amy Pratt kam, und ließ die Mailbox anspringen. Geduldig hörte sie sich Amys Nachricht an – typisches Amy-Gelaber, das den Informationen, die sie aus dem Fernsehen hatte, nichts Neues hinzufügte.
    »Edmund«, murmelte sie. »Ob es Edmund wohl weiß?«
    Sie wählte seine Nummer, ließ es läuten und läuten und spürte, wie ihr der Mut sank, als sich schließlich der Anrufbeantworter einschaltete. Sie hinterließ ihm eine Nachricht – und schickte noch eine SMS dazu –, dann lief sie in ihrem Zimmer hin und her und wurde immer schneller, während die Minuten verstrichen, ohne dass eine Antwort kam.
    Sie musste raus hier. Sie ertrug die Vorstellung nicht, allein zu sein, und wünschte sich nichts mehr, als die Nachrichten mit Edmund Lambert an ihrer Seite zu sehen. Etwas stimmte nicht. Die Explosion des FB I -Fahrzeugs in Bradleys Straße, das Verschwinden des jungen Schauspielers – es hing alles zusammen. Cindy konnte es fühlen.
    »Scheiß drauf«, sagte sie, zog ihren Pyjama aus und eine Jeans und ein Harriot-T-Shirt an. In weniger als einer Minute war sie unten und bereit zum Aufbruch. Sie schnappte sich ihre Schlüssel und eine Jacke und stürzte zu ihrem Wagen hinaus.
    Im Auto ließ sie versehentlich ihre Schlüssel fallen, verfluchte sich, weil sie so ein Trampel war, und fuhr mit der Hand zwischen Sitz und Mittelkonsole hin und her. Sie langte unter den Fahrersitz und fand die Schlüssel dort, doch als sie den Zündschlüssel des Pontiac im Schloss umdrehte, sprang der Wagen nicht an.
    »Komm schon, du Scheißkarre«, fluchte sie und pumpte, bis der Motor des Spitfires endlich losstotterte. Sie wartete nicht, bis er warmgelaufen war, sondern fuhr sofort aus der Einfahrt.
    Auf dem Weg zum Highway hatte sie nicht die geringsten Schuldgefühle, weil sie das Versprechen gegenüber ihrer Mutter gebrochen hatte.
    Immerhin hatte sie nur versprochen, nicht zum Ort der Explosion zu fahren.
    Von einem Besuch bei Edmund Lambert hatte sie nichts gesagt.
    81
    Der General hatte Sam Markham gerade aus dem Kofferraum des Mustangs gezogen und ihn sich über die Schulter gewuchtet, als er sein Handy in der Tasche vibrieren spürte. Die Blackberrys der FB I -Agenten hatte er bereits zerstört und zusammen mit Markhams Aktentasche auf dem Weg nach Wilson in eine Abfalltonne geworfen. Man würde jetzt nichts mehr zu ihm zurückverfolgen können, zumindest nicht, bis seine Arbeit auf der Farm erledigt war.
    Der General ließ den Anruf auf die Mailbox gehen. Von der Sicherheitsfirma abgesehen, kannten nur zwei Leute seine Handynummer. Und da er sich nicht vorstellen konnte, warum ihn Doug Jennings um diese Uhrzeit anrufen sollte, wusste er, dass der Anruf von Ereshkigal sein musste.
    Der General machte den Kofferraum zu und trug Markham aus der Scheune; er verriegelte die Tür von außen mit der Kette und fischte sein Handy aus der Tasche. Ehe er die Nachricht abhören konnte, verriet ihm die eingehende SMS alles, was er wissen musste.
    Etwas ist passiert, stand da. War gerade in den Nachrichten, eine Explosion in der Nähe von Bradleys Wohnung. Bitte ruf mich umgehend zurück. Bin besorgt und muss reden. Cindy
    Der General lächelte.
    Das FBI hatte Andrew J. Schaaps Trailblazer und den kleinen, improvisierten Sprengkörper gefunden, den der General für sie zusammengebastelt hatte – mit besten Grüßen von der 101. Luftlandedivision und nach fast zehn Monaten Lehrzeit bei den irakischen Aufständischen in Tal Afar. Selbst wenn die Bombe nicht losgegangen wäre, hätte es ihre Entdeckung in die Nachrichten geschafft. Aber wie passend, dachte er, dass es ausgerechnet Ereshkigal war, die ihn davon in Kenntnis setzte. Hatte ihm nicht schließlich der Prinz gesagt, dass

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