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Opfermal

Opfermal

Titel: Opfermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Funaro
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war. Ich weiß es einfach.«
    »Aber wie zum Teufel haben Sie Rodriguez mit dem Angel’s in Verbindung gebracht?«
    »Über die mögliche homosexuelle Verbindung zu Canning«, log Markham. »Ich habe auf eine Ahnung hin die Schwulenbars in Raleigh abzuklappern begonnen – in alphabetischer Reihenfolge. Ich hatte einfach Glück.«
    Schweigen am anderen Ende; er hörte Schaap förmlich denken und wusste, er glaubte ihm nicht. Markham hatte ein schlechtes Gewissen, weil er seinen Partner belog, aber er würde Marla Rodriguez’ Geheimnis mit ins Grab nehmen, komme, was wolle.
    »Ich habe mir außerdem die Gasse hinter dem Klub angesehen«, fuhr Markham fort. »Über die kommen und gehen die Künstler. Es ist dunkel dort hinten, und sie liegt versteckt, und es gibt einen angrenzenden Parkplatz und einen kaputten Zaun, durch den der Mörder gekommen und gegangen sein könnte. Falls Vlad sie dort erschossen hat, und falls er seine Patronenhülsen nicht …«
    »Das Spurensicherungsteam ist schon unterwegs«, sagte Schaap. »Ich treffe mich dort mit Ihnen in …«
    »Nein, ich brauche Sie in der Dienststelle.«
    »Wieso?«
    »Nur so eine Ahnung, aber es könnte sein, dass ich Vlads Sternbild ebenfalls entdeckt habe.«
    25
    »Das ist unglaublich«, sagte Schaap und beugte sich vor. »Die Sterne stimmen fast perfekt mit den Mordstätten überein.«
    Markham nahm die Kopie des Starlight-Theater-Logos von der Karte auf seinem Computermonitor. Er hielt sie neben seinen Blackberry und verglich sie mit dem Bild, das er im Klub aufgenommen hatte.
    »Aber Sam«, fuhr Schaap fort, »in diesem Logo gibt es nur drei Sterne – einen für jede Mordstätte, wenn Sie recht haben. Wenn Vlad diesem Schema folgt, wenn er also das Muster des Starlight-Logos auf der Erde nachahmt, dann könnte man argumentieren, dass seine mörderische Tour zu Ende ist.«
    »Sie vergessen das Lippenpaar neben dem Halbmond.«
    »Sie meinen, die Lippen können ebenfalls als mögliche Tatorte gesehen werden?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Die Lippen befinden sich ungefähr in derselben Position wie der Stern im Symbol für den Islam. Aber damit würde Ihrer Karte zufolge eine Mordstätte fast genau in der Mitte von Raleigh selbst liegen.«
    Markham legte die Pause und den Blackberry auf seinen Schreibtisch, stützte sich auf die Ellbogen und rieb sich die Stirn. »Diese Lippen und der Halbmond«, sagte er schließlich. »Als ich dort in diesem Theater saß, war es, als würde zu mir ebenfalls etwas sprechen. Ich kann es nicht erklären, Schaap, aber ich glaube, dass diese Lippen auch für Vlad noch nicht zu Ende gesprochen haben.«
    »Das ›Ich‹ in ›Ich bin zurückgekehrt‹, meinen Sie? Eine Gestalt, die buchstäblich aus den Sternen zu Vlad spricht? Wie in dem Transvestitentheater?«
    »Genau das glaube ich, ja.«
    »Aber Vlad hat erst bei Canning damit angefangen, auf seinen Opfern zu schreiben.«
    »Richtig. Und die Schrift war anders auf Donovan – wo der Satz wieder und wieder geschrieben und dann abgewaschen wurde –, was bedeutet, dass Vlad noch in der Entwicklung ist. Vielleicht entwickelt sich sein Muster auf der Erde ebenfalls. Vielleicht sind die drei Sterne in dem Logo ein Startpunkt, von dem aus er ein größeres Bild zu entwerfen plant. Ich frage mich außerdem, ob er bei Rodriguez und Guerrera vielleicht noch nicht wusste, was er tat. Oder ob ihm vielleicht etwas dazwischenkam und er keine Zeit hatte, sie lebend zu pfählen.«
    »Die Schüsse, meinen Sie?«
    »Ja. Vlad hat Rodriguez und Guerrera rund achtundvierzig Stunden lang behalten. Donovan und Canning viel länger. Wir wissen mit Bestimmtheit, dass Donovan an der Pfählung selbst gestorben ist, und ich wette, dass es bei Canning genauso war. Sie wurden außerdem jeder für sich ermordet und einzeln ausgestellt, anders als bei den Latinos. Deshalb glaube ich inzwischen, dass es die ganze Zeit nur um Rodriguez ging – im Angel’s – und Guerrera unerwartet aufgetaucht ist. Vlad musste improvisieren.«
    »Rodriguez und Guerrera waren ein Paar, meinen Sie?«
    »Ich weiß es nicht. Wenn wir keine Verbindung zwischen ihnen finden, werden wir es vielleicht nie wissen.«
    In diesem Augenblick steckte ein Agent den Kopf zur Tür herein. Er hieß Joe Connelly, ein großer, kräftiger Kerl mit rauer Stimme, mit dem sich Markham in der Woche zuvor über die Red Sox unterhalten hatte. Aus irgendeinem Grund freute sich Markham, dass Big Joe ein Fan der Red Sox war, obwohl er selbst sich

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