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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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nicht?«
    »Er und Lisa sind tot.«
    »Ja, das könnte eine Jury überzeugen.«
    Quinn erzählte, was sie sonst noch von Abby Koop erfahren hatten.
    »Jetzt haben wir also unsere Verbindung«, meinte Renz, der langsam Gefallen an dem zu finden schien, was Quinn ihm erzählt hatte. Offensichtlich war er zufrieden. »Denken Sie, wir können die Informationen an die Presse weitergeben? Würde einigen Druck von mir nehmen.«
    »Und den Druck auf dem Night Prowler erhöhen«, meinte Quinn. Er nahm sich vor, Everson anzurufen und ihm vorab die Informationen zu geben, die Renz veröffentlichen würde. »Sorgen Sie dafür, dass die Presse auch von den anderen anonymen Geschenken erfährt. Ich will, dass der Kerl weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind.«
    »So wie Sie gestern Abend?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe einen Informanten im Krankenhaus, der Ihren Namen auf der Patientenliste gesehen und ein paar Nachforschungen angestellt hat. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Quinn, mein Informant wird nichts sagen, solange er nicht wegen Medikamentendiebstahls ins Gefängnis wandern will. Und ich werde Sie nicht von dem Fall abziehen. Übrigens haben wir die Kugeln gefunden.«
    »Welche Kugeln?«
    »Die, mit denen man gestern Abend auf der First Avenue auf Sie geschossen hat. Kaliber .32. Ich habe jemanden hingeschickt, um die Projektile zu suchen, und sie in der Ballistik untersuchen lassen, vertraulich, versteht sich. Nur für den Fall, dass wir irgendwann in der Zukunft einen Abgleich machen wollen, wenn er es wieder auf Sie abgesehen hat oder jemand anderen erschießt.«
    »Aber er benutzt immer noch ein Messer, um seine Opfer umzubringen.«
    »Er wird aber nicht mit einem Messer auf Sie losgehen. Er will Ihnen nicht zu nahekommen. Und gestern Abend hat er Sie fast gekriegt. Sie hätten an einem Herzinfarkt sterben können, auch wenn er Sie nicht getroffen hat. Haben Sie die Schüsse gehört?«
    »Nein, aber das ist nicht verwunderlich. Er hat von der anderen Straßeseite aus geschossen – vielleicht sogar aus einem Fenster – und der Verkehr war sehr laut.«
    »Also könnte er einen Schalldämpfer benutzt haben.«
    »Ich schätze schon.« Schon wieder der Schalldämpfer. »Aber wie gesagt, es war sehr laut auf der Straße, und ich bin gleich hinter ihm her. Die Leute auf der anderen Straßenseite haben vielleicht einen Schuss gehört. Ich hatte keine Zeit, sie zu fragen.«
    »Ich würde trotzdem sagen, dass er seinen Schalldämpfer benutzt hat. Wo wir schon davon reden: Der einzige Schalldämpfer dieses Modells in unserer Gegend, der nicht zurückverfolgt werden kann, wurde vor drei Jahren von einem Wilhelm Whitmire gekauft, neunundachtzig Jahre alt, wohnhaft in der West Eighty-Seventh. Er sagte, er habe letztes Jahr beschlossen, dass er zu alt und zittrig sei, um Waffen um sich zu haben, deshalb habe er alle verkauft. Niemand wollte den billigen Schrott-Schalldämpfer haben, deshalb hat er ihn vor fünf oder sechs Monaten in den Müll geworfen.«
    »Also war es eine Sackgasse.«
    »Nicht unbedingt. Einer der anderen Schalldämpfer könnte irgendwo anders gekauft und in die New Yorker Gegend gebracht worden sein. Vielleicht sogar aus einem anderen Land.«
    Quinn machte sich nicht die Mühe zu sagen, dass er Renz schon vor Wochen darauf hingewiesen hatte. Genug von dem Schalldämpfer.
    »Sind Sie sicher, dass niemand sonst von meinem Krankenhausaufenthalt weiß?«, fragte Quinn.
    »Nicht im Department. Und ich werde es keinem erzählen. Es ist nicht so, als hätte ich selbst kein Herz, aber ich denke vor allem an das Gemeinwohl. Es ist meine Pflicht, die Öffentlichkeit zu schützen, und sie sind das beste Pferd, das wir ins Rennen schicken können, um diesen beschissenen Night Prowler zu schnappen.«
    »Sie sind wirklich geboren, um zu befehlen.«
    Renz kicherte. »Um zu dienen, meinen Sie.«
    »Was immer Sie tun, mein Herz ist das Letzte, worüber Sie mit der Presse oder sonst irgendjemandem reden sollten.«
    »Keine Sorge, Quinn. Das ist eine Sache zwischen Ihnen, mir und Ihren Arterien.«
    Quinn legte auf.
    Pearl schaute zu ihm herüber. »Was sollte all das Gerede über dein Herz?«
    »Renz weiß von meiner Nacht im Krankenhaus. Er hat dort einen Informanten, der es ihm erzählt hat.«
    »Zieht er dich vom Fall ab?«
    »Nein.«
    »Das hab ich mir gedacht. Er weiß nicht, was ein Herz ist, weil er selbst keins hat.«
    »Er wird keinem davon erzählen«, sagte Quinn. Er warf Pearl einen Blick zu, den sie noch

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