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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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benutzen.«
    »Hatte er nicht. Es waren keine Blutspuren oder Haare dran. Quinn … Ihnen ist klar, dass Sie sagen, dass unser Night Prowler dafür gesorgt hat, dass sie aufwachen? Dass er wollte, dass sie ihn dabei erwischen, wie er es sich in ihrer Wohnung gemütlich gemacht hat?«
    »Ganz genau. Als ob er sich danach sehnen würde, erwischt zu werden und seine Verbrechen zu gestehen. Es nimmt immer mehr Raum in ihm ein; er wagt sich immer weiter vor, geht größere Risiken ein. Das ist Teil des Gesamtpakets.«
    »Sagen zumindest die Seelenklempner, aber es ergibt keinen Sinn.«
    »Außer im Kopf des Mörders, und schließlich ist er derjenige, der Gummihandschuhe trägt, während er Pastrami-Sandwiches verspeist.«
    »Und, nicht zu vergessen, Leute mit einem Stich ins Herz tötet«, sagte Renz.
    »Ganz genau. Sie wissen, wie es funktioniert. Wir müssen in das kranke Gehirn dieses Kerls eindringen und herausfinden, wie er denkt. Wir müssen er werden, zumindest für eine Weile.«
    Deshalb habe ich dich angeheuert, Baby.
    »Es ist der einzige Weg vorherzusagen, was er wann, wo und mit wem anstellen könnte«, sagte Quinn.
    »Also wollen Sie doch ins Hellsehergeschäft einsteigen? Soll ich Ihnen eine Kristallkugel kaufen?«
    Quinn verdrehte die Augen und seufzte.
    Renz kicherte, erfreut, dass er Quinn drangekriegt hatte. »Okay, okay«, meinte er und wurde wieder ernst. »Das ist seine dritte Tat. Wenn es bisher irgendwelche Zweifel gab, haben sich die jetzt aufgelöst. Wir haben einen Serienmörder, der glücklich verheiratete Paare umbringt.«
    »Alle Paare waren verheiratet«, sagte Quinn, »aber zwei der Frauen haben ihren Mädchennamen behalten. Es gibt massenhaft Paare in New York, die zusammenleben, aber nicht verheiratet sind.«
    »Sie meinen also, dass es Zufall war, dass alle rechtmäßig getraut waren?«
    »Ich meine, wenn der Mörder gewusst hat, dass die Opfer verheiratet waren, dann muss er weit mehr über sie gewusst haben als nur ihre Namen und Adressen. Er hat nicht einfach das Telefonbuch durchgeblättert und mit geschlossenen Augen drei Ehepaare ausgewählt.«
    »Dann kannten sich Opfer und Täter. Das sollte es einfacher für uns machen.«
    »Oder sie kannten sich überhaupt nicht. Vielleicht ist er in einer Position, in der er über den Familienstand der Leute Bescheid weiß.«
    »Himmel! Er könnte beim Staat oder der Stadt angestellt sein und irgendetwas mit der Datenverwaltung zu tun haben.«
    »Oder bei einer Bank oder einem Kreditinstitut. Irgendwo, wo man an intime Informationen über Leute kommt, ohne dass sie es merken. Vielleicht arbeitet er aber auch irgendwo, wo er Zugang zu ihren Wohnungsschlüsseln hat und sie stehlen oder nachmachen lassen kann – wie in einem Parkhaus oder einem Laden, in dem Frauen ihre Handtaschen zur Aufbewahrung abgeben können.«
    »Ihre Schlüssel?«
    »Sicher. Bei keiner der Wohnungen gab es Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen, vielmehr kam und ging der Mörder, wie es ihm gerade passte. Er lebte ja praktisch in den Wohnungen, während seine zukünftigen Opfer schliefen.« Und vielleicht auch, wenn sie nicht zu Hause waren. Quinn machte eine geistige Notiz, dass Pearl und Fedderman die Nachbarn fragen sollten, ob sie in den Wochen vor den Morden jemanden am Tag, während der Arbeitszeit, hatten kommen oder gehen sehen.
    »Hört sich für mich so an, als ob Sie die Sache komplizierter machen, als sie wahrscheinlich ist. Es könnte doch sein, dass der Mörder und seine Opfer sich kannten und Freunde waren. Oder dachten, sie wären es. Das Nächstliegende ist meistens richtig.«
    »Jetzt lehnen Sie sich aber ganz schön weit aus dem Fenster.«
    »Seien Sie nicht so blöd. Sie wissen, dass ich wahrscheinlich recht habe.«
    Quinn wusste, dass Renz einen klassischen Fehler beging, indem er sich zu früh auf eine Theorie einschoss und alle anderen Hinweise ignorierte. Und doch hatte er recht damit, dass das Offensichtliche meistens das war, was bei einem Mord geschehen war. Doch dieser Mörder war definitiv anders; Quinn hatte dieses Gefühl, seit er die Akte der Elzner-Morde gelesen hatte. »Ja, es ist möglich. Wir müssen das alles noch überprüfen.«
    »Was ist mit Computern? Besaßen die Opfer welche?«
    Quinn erinnerte sich an einen Laptop auf dem Schreibtisch. »Jeder besitzt heutzutage einen Computer.« Außer kaputte Ex-Cops.
    »Wir werden überprüfen, ob er gehackt wurde. Die Computer der anderen Opfer waren in Ordnung.«
    Das war etwas, an das

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