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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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ihnen die Energie dazu. »Also, wie war euer Tag?«
    Nicht gut, sagten sie ihm. Außer der Frau, die die dünne Blutspur an ihrer Wand in der Wohnung unter der Mordwohnung entdeckt hatte, hatte niemand im Gebäude etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört.
    »Was ist mit dem Portier?«
    »Wir haben ihn auch befragt«, sagte Pearl. »Aber er gibt zu, dass er nicht immer an der Tür steht. Vielleicht war er gerade auf einem Botengang oder hat ein Taxi für einen der Mieter gerufen. Und manchmal raucht er heimlich unten im Treppenhaus des Nachbargebäudes.«
    »Hat einer der Nachbarn in den zwei Wochen vor den Morden etwas Außergewöhnliches bemerkt? Ich meine, bei Tageslicht, während der Arbeitszeit?«
    Pearl und Fedderman starrten Quinn an.
    »Nein«, sagte Fedderman, »aber wir haben auch nicht nach den zwei Wochen vor den Morden gefragt.«
    »Dann werdet ihr das morgen tun«, sagte Quinn.
    Pearl nahm einen Schluck Bier und warf Fedderman einen Blick zu. »Ich hab dir gesagt, wir hätten nicht hierherkommen sollen.«
    Ein unverbesserliches Großmaul, dachte Quinn. Aber das war Sherlock Holmes auch.
    Pearl und Fedderman waren noch keine fünf Minuten gegangen und Quinn hatte gerade die leeren Bierdosen in den Müll geworfen und die Chipstüte zurück in den Küchenschrank gelegt, als es an seiner Wohnungstür klopfte. Jemand musste die Gegensprechanlage umgangen haben und ins Gebäude gelangt sein, als Pearl und Fedderman es verlassen hatten.
    Aber als Quinn durch den Türspion schaute, sah er Pearl.
    »Ich hab meine Handtasche vergessen«, sagte sie, als er die Tür öffnete. »Meine Pistole ist da drin.«
    Quinn trat einen Schritt zurück und ließ sie ein.
    Sie stellte sich in die Mitte des Wohnzimmers, stemmte ihre Hände in die Hüften und blickte sich um. Auch Quinn sah sich um. Keine Handtasche.
    Pearl ging zum Sofa und tastete zwischen den Polstern.
    »Ah!«, sagte sie und zog die kleine Handtasche, die zwischen den Polstern gesteckt hatte, hervor.
    Sie hielt sie an ihrem Riemen hoch, wie einen Fisch, den sie gerade gefangen hatte, und lächelte Quinn an. »Haben Sie noch Bier?«
    »Ich kann Ihnen eins holen«, sagte Quinn.
    Er ging in die Küche und kam eine Minute später mit einer offenen Dose Budweiser zurück. »Sagen Sie Fedderman, ich hätte ihm auch eins mitgegeben, wenn er nicht fahren müsste.«
    »Oh, er ist schon losgefahren. Ich habe ihm gesagt, dass ich die U-Bahn nach Hause nehme. Das ist keine große Sache, und es gab keinen Grund, ihn warten zu lassen.«
    Quinn spürte, wie sein Puls schneller wurde. Er sah sie aufmerksam an.
    »Diese Wohnung«, sagte sie und machte eine ausholende Bewegung mit ihrem Arm, »war wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr so ordentlich.«
    »Pearl, Sie haben noch nie in Ihrem Leben etwas vergessen, schon gar nicht Ihre Pistole.«
    Sie bückte sich und stellte die Bierdose auf den Teppich. Dann ging sie zu ihm und stellte sich dicht vor ihn. »Ich kann dich retten, Quinn.«
    »Und wie, Pearl?«
    »Ich kann dir deine Selbstachtung zurückgeben.«
    »Du hast mir geholfen, meine Wohnung aufzuräumen, jetzt willst du mit meinem Leben weitermachen?«
    »Die Frage ist, ob du es willst.«
    Der Duft ihres Haares, sogar der ihres Schweißes, war für Quinn wie ein Parfum. Er erinnerte sich daran, wie sie ihn angesehen hatte, als er ihre Wohnung verlassen hatte, nachdem er die Nacht dort verbracht hatte. In seinem Unterleib zog sich etwas zusammen, auch wenn seine inneren Alarmglocken losschrillten. »Fedderman weiß, dass du deine Handtasche nicht vergessen hast.«
    »Scheiß auf Fedderman. Du bist schon eine Ewigkeit mit ihm befreundet. Du hast sicher auch was gegen ihn in der Hand.«
    Quinn grinste. »Pearl, Pearl …«
    »Ich kann dich retten«, sagte sie wieder und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um ihn zu küssen.
    Er erwiderte ihren Kuss und fühlte, wie sie ihre Lippen öffnete, dann spürte er die warme Kraft ihrer fordernden Zunge.
    Als sie sich voneinander lösten, lächelte sie ihn von unten an. »Ich hab auch eine andere Seite, weißt du.«
    Er wusste es. Er hob sie hoch und trug sie in sein Schlafzimmer.
    Ihr schien das zu gefallen.
    Ihren Sex konnte man als ekstatisch bezeichnen, und Quinn war von sich selbst überrascht. Pearl war oben und grinste auf ihn herab. Sie bewegte ihre Hüften zu einem wundervollen, lautlosen Takt, und ihre Brüste wiegten sich im selben Rhythmus. Nach einer Weile rollte er sie von sich herunter und drang von oben in sie ein,

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