Opferzahl: Kriminalroman
Aufenthalt in dem sogenannten Ausbildungslager wirklich etwas auf, das er nicht hätte hören sollen ...«
»Aber das war doch eine der ersten Informationen im Intranet - dass es angeblich keine internationale Verbindung gibt.«
Sara Svenhagen zitierte langsam:
»>The Holy Riders of Siffin< sind international nicht bekannt. Nachfrage bei internationalen Sicherheitsdiensten ergebnislose«
»Meine Güte, dass du dich daran erinnerst.«
»Unterzeichnet Säpo ...«
»Alle Wege führen zur Säpo ...«
»Kam das nicht ein bisschen zu schnell? Hat man wirklich so schnell >eine Nachfrage bei internationalen Sicherheitsdiensten< durchführen können?«
»Wir sind vielleicht völlig paranoid.«
»Oder auch ...«
»Ich weiß, was du jetzt denkst, Sara. Sprich es nur aus.«
»Angenommen, es gibt eine echte Gang >heilige Reiter von Siffin<. Die eine richtige Terroraktion planen. Und denen es übel aufgestoßen ist, als diese Bluffer sich plötzlich zu einem U-Bahn-Attentat von ziemlich kleinem Format in dem kleinen Schweden bekannten.«
»Und die ...?«
»Und die, vermute ich, einen Killer nach Schweden schickten, um alle Spuren auszulöschen. Einen Killer, der sich bereits in Europa aufhielt.«
Lena Lindberg nickte bedächtig und sagte:
»Aber dann hätte es doch gereicht, Jamshid zu beseitigen.«
Sara Svenhagen streckte den Nacken und sagte:
»Ich meine wirklich: alle Spuren.«
Lena schüttelte langsam den Kopf.
»Und wenn ihnen das der Mord an so vielen Menschen wert war ...«
»Ja«, sagte Sara Svenhagen. »Dann ist da ein richtig großes Ding im Gang.«
*
»Schwanzfechter«, sagte Arto Söderstedt. »Sagt uns das was?«
Er beobachtete die beiden Kollegen in dem für diese Versammlung viel zu kleinen Zimmer. Sie sahen sich eine Weile an. Nyberg blickte Viggo Norlander an und umgekehrt. Früher einmal hatte man ernsthaft sagen können: »Wenn zwei Köpfe, die normalerweise nicht die klügsten sind, zusammenstoßen, ergibt sich etwas Neues.« Das galt nicht mehr. Vielleicht waren es nicht die allerklügsten Köpfe im Universum, aber es gab keinen direkten Grund, Nyberg oder Norlander als dumm zu bezeichnen.
Dachte Arto Söderstedt väterlich und betrachtete zärtlich die beiden Riesen.
»Ja«, sagte Gunnar Nyberg. »Ich erkenne es wieder. Ein bescheuertes Wort.«
»Das was beschreibt?«
»Männer, die sich ekelhaft aufführen.«
»Und aus welchem Zusammenhang kennen wir es?«
Nyberg sah aus, als fiele es ihm sehr schwer, etwas herauszubringen.
»Ich habe es gedruckt gesehen«, brachte er schließlich hervor.
»Ich auch«, nickte Norlander. »In einer Abendzeitung, oder?«
Nyberg sah Norlander an und sagte:
»Es ist nicht lange her, dass ich es gelesen habe. Wann habe ich es gelesen?«
»Ich kenne deine Lesegewohnheiten nicht so genau«, sagte Norlander.
»Das Internet«, sagte Söderstedt und bearbeitete die Tastatur.
Er erhielt Treffer über Treffer. Und in Zusammenhang mit jedem Treffer stand ein Name. Veronica Janesen.
»Kolumnistin in der Abendzeitung«, sagte Söderstedt. »Ihr seid Genies, meine Herren.«
Nyberg und Norlander sahen sich erneut an und mussten feststellen, dass ihr Kollege recht hatte.
Sie waren Genies.
»Jetzt erinnere ich mich«, sagte Nyberg. »Sie schrieb eine Kolumne über die junge Gewerkschaftschefin, die sich in einem Casino danebenbenahm. Wo ich den Schlichter spielen durfte. Sie bezeichnet Männer immer als Schwanzfechter. Ich hätte darauf kommen sollen.«
»Bist du ja«, tröstete Söderstedt. »Indirekt.«
»Und deshalb finde ich auch, du kümmerst dich selbst um die Sache«, sagte Norlander.
»Sie könnte das Mädchen kennen«, sagte Söderstedt. »Versuch es.«
»Okay«, sagte Nyberg. »Meinetwegen.«
Dann war er verschwunden.
»Und was machen wir?«, fragte Norlander.
»Weißt du doch«, antwortete Söderstedt.
»Das ist aber nicht besonders anregend«, klagte Norlander.
»Nicht direkt«, sagte Söderstedt. »Aber getan werden muss es. Wir kümmern uns weiter um die Kommilitoninnen von Alicia Ljung. Wir haben weder eine Molly noch eine Gabriella gefunden, leider, aber wir hatten eine andere an der Angel, durch die Stockholmer Polizei. Wie hieß sie noch?«
»Erika Granlund«, sagte Norlander. »In Flemingsberg.«
»Stimmt, ja. Direkt bei der Hochschule von Södertörn.«
»Aber da war noch einer, der interessant schien, oder?«
»Ein früherer Freund, hieß es. Olof Strand. In
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