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Opferzeit: Thriller (German Edition)

Opferzeit: Thriller (German Edition)

Titel: Opferzeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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Grund gesehen, es nicht auszugeben.
    »Joe? Was ist los?«
    »Wir müssen unbedingt zu dieser Hochzeit. Wir müssen sofort meine Mutter finden.«
    »Warum?«
    Weil ich meine Mutter kenne. Ich erkläre es Melissa, und sie fährt weiter geradeaus, während sie das Lenkrad mit den Händen fester umklammert hält.
    »Wir sollten das Geld einfach vergessen«, sagt sie.
    »Es ist nicht meine Art, Dinge einfach zu vergessen«, erkläre ich ihr.
    »Meine ist es auch nicht. Weißt du, wo die Hochzeit stattfindet?«
    »Ich kann mich nicht … Moment, warte«, sage ich und lehne mich zur Seite, greife hinten in meine Hosentasche und fische die Einladung heraus, die ich heute Morgen zusammengefaltet habe. Die Einladung, von der ich hoffte, sie würde mir Glück bringen. Wie es scheint, hat sie genau das getan. Ich reiche sie ihr. Sie wirft einen raschen Blick darauf, dann schaut sie wieder nach vorne auf die Straße.
    »Wir sollten es vergessen«, sagt sie. »Wir können sie in ein paar Monaten aufsuchen, und wenn dann noch was von dem Geld übrig ist …«
    »Ich hab eine Menge auf mich genommen, um dieses Geld zu verdienen«, erkläre ich ihr.
    »Und ich hab eine Menge auf mich genommen, um uns bis an diesen Punkt zu bringen.«
    »Die Polizei hat keinen Grund, dort aufzutauchen«, sage ich.
    Sie scheint mir zuzustimmen, denn wir hören auf, darüber zu reden, und fahren stattdessen dorthin, wo meine Mutter ihren großen Tag feiert.
    Kapitel 78
    Schroder lässt sich am Küchentisch nieder. Außer ihm befindet sich niemand im Raum. Seine Hände sind immer noch in Handschellen auf den Rücken gefesselt, und er versucht, so ruhig wie möglich zu sitzen, denn jede Bewegung bringt ihn an den Rand der Ohnmacht.
    Sein Kopf dröhnt immer noch. Die Armschlinge hängt weiterhin von seinem Hals. Die dritte Spritze aus dem Rettungswagen liegt vor ihm auf dem Tisch, die zweite Injektion, die er sich vorhin verpasst hat, verschafft ihm in seiner momentanen Körperhaltung keine Erleichterung mehr. Vor etwa einer Minute ist Hutton hereingekommen, um nach ihm zu sehen und ihn zu beschimpfen – denn es besteht durchaus die Chance, das Hutton am Ende dieses Tages seinen Job los ist. Oder zumindest suspendiert wird. Vielleicht auch degradiert. Jedenfalls steht seine Zukunft definitiv in den Sternen.
    »Wo ist die Pistole?«, fragt Hutton ihn mit leiser Stimme.
    »Ich hab sie verloren.«
    »Sie haben dich durchsucht. Wo hast du sie versteckt?«
    »Ich kann mich nicht erinnern«, erwidert Schroder, und er weiß, dass Hutton das gegenüber niemandem erwähnen darf. Ihm droht schon jede Menge Ärger, weil er Schroder mit hierhergenommen hat, aber wenn sie jetzt auch noch erfahren, dass Schroder dabei bewaffnet war, dann ist eine Suspendierung oder Entlassung noch Huttons kleinstes Problem.
    »Gottverdammt, Carl, du hast es mir doch verspro chen.«
    »Niemand weiß, dass ich sie habe«, erwidert er, »und ich verspreche dir, dass ich niemals jemandem verrate, dass du davon gewusst hast.«
    »Deine Versprechen sind nicht wirklich überzeugend«, sagt Hutton.
    »Ich werde in jedem Fall das Versprechen halten, das ich Kent gegeben habe.«
    Hutton verlässt den Raum. Superintendent Dominic Stevens kommt herein. Stevens ist der Mann, der vor vier Wochen Schroders Verbrechen gedeckt hat. Er ist der Mann, der ihn gefeuert hat.
    »Was zum Teufel ist Ihr Problem?«, fragt Stevens. »Sehen Sie denn nicht, was aus Ihnen geworden ist? Was aus Ihnen wird? Ich könnte Sie für diese Aktion ohne Weiteres festnehmen lassen. Sie hätten leicht den Tod von Menschen verschulden können.«
    »Kent …«
    »Ich scheiße auf Ihre Ausreden«, sagt Stevens, »oder auf Ihre Beweggründe. Sie schaffen mehr Probleme, als Sie lösen. Sie waren mal ein guter Kopf, und jetzt … jetzt weiß ich nicht mehr.« Er seufzt, dann lehnt er sich gegen die Anrichte. Er nimmt sich ein paar Sekunden, um sich zu beruhigen. »Hören Sie zu, Carl, ich kann mir vorstellen, wie weh das tut, und vermutlich geben Sie sich selbst die Schuld an einigem, was heute geschehen ist, trotzdem dürfen Sie nicht hier sein. Das geht einfach nicht. Der Mann, der Sie mal waren, hätte das auch mit Sicherheit gewusst.«
    Darauf hat Schroder keine Antwort parat.
    »Muss ich noch mehr sagen?«
    »Nein«, sagt Schroder.
    »Ich habe große Lust, Sie die nächsten vierundzwanzig Stunden in Handschellen zu lassen. Was stimmt nicht mit Ihrem Arm? Ist er gebrochen?«
    »Bei der Explosion.«
    »Sie haben Glück, dass Sie

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