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Opferzeit: Thriller (German Edition)

Opferzeit: Thriller (German Edition)

Titel: Opferzeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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den Flur hinunter ins Wohnzimmer sehen. Dunkelbrauner Teppich, Plüschsofas und Wände, die in warmen Farbtönen gestrichen sind. Alles hier ist sehr gemütlich, abgesehen von Tristan Walker, der auf der Seite liegt, eine Hand an der Brust, die andere eingeklemmt unter seinem Körper. Es ist zwölf Monate her, dass er Tristan Walker zum letzten Mal gesehen hat. Damals wohnte er bei seinen Eltern. Schroder war dort, um ihm mitzuteilen, dass sie jemanden verhaftet hatten.
    Kent und Hutton könnten gegensätzlicher nicht sein. Hutton ist übergewichtig. Das war er noch nicht, als er zur Polizei kam, sonst hätte man ihn gar nicht genommen, aber inzwischen nimmt er so viel Zucker zu sich, dass er sich vom Regen fernhalten sollte, weil er sich auflösen könnte. Hutton ist deshalb noch bei der Polizei, weil er so groß ist, denn wenn man ihn feuern würde, wäre das fast so, als würde man gleich zwei Detectives feuern – obwohl es für die Polizei ironischerweise kein Problem war, Schroder rauszuschmeißen. Damals, als Caleb Cole ihn dazu brachte, jemanden zu töten.
    Kent ist eine attraktive Frau. Ja, sie ist atemberaubend schön. Jene Art von Frau, für deren Lächeln man eine Woche seines Lebens hergeben würde. Keine Frage, die Hälfte der Kerle hier ist in sie verknallt.
    »Das ist das dritte Opfer«, sagt Kent.
    »Hä?«
    »Das dritte Opfer«, wiederholt sie.
    Schroder lässt die Information einen Moment sacken. »Wollen Sie damit sagen, dass es noch zwei weitere Leichen wie diese gibt?«, fragt er.
    Kent lächelt ihn an. »Freut mich, dass Ihr scharfer Verstand nicht gelitten hat, seit Sie nicht mehr für die Polizei arbeiten, Carl. Sie sind ja ein richtiger Schnellrechner.«
    »Sie sollten mich erst mal mit Buntstiften erleben«, sagt er. »Ich male nie über die Linien.«
    »Klingt nach einem Tanz auf dem Vulkan.« Sie geht um die Leiche herum, damit sie sich unterhalten können; die drei bilden ein Dreieck mit einem Toten in der Mitte.
    »Opfer Nummer eins hatten wir letzte Woche«, sagt Kent. »Einen Burschen namens Sam Winston.«
    »Ich habe von ihm in der Zeitung gelesen. Er wurde in einem leer stehenden Gebäude in der Stadt gefunden. Nach dem, was ich gelesen habe, sah es so aus, als wäre er von einem Drogendealer getötet worden.«
    »Das dachten wir auch. Sagt Ihnen der Name irgendwas?«
    Schroder schüttelt den Kopf. »Sollte er?«
    »Wahrscheinlich nicht. Er war in der Armee, bis man ihn vor fünf Jahren entlassen hat. Er hatte ein ziemliches Drogenproblem, darum haben wir angenommen, das könnte irgendwas mit seinem Tod zu tun haben. Er war allerdings nicht lange bei der Armee. Zwei Jahre. Danach war er arbeitslos und bezog Sozialhilfe.«
    »Und jetzt glauben Sie, dass es einen Zusammenhang zwischen den Morden gibt.«
    »Die Tatorte ähneln sich. Sobald die Kugeln aus Walkers Körper entfernt sind, gehen sie an die Ballistiker, damit sie überprüfen, ob sie identisch sind.«
    »Ihr habt also nichts weiter als eine Theorie?«, fragt Schroder.
    Hutton schüttelt den Kopf. »Wir haben den zeitlichen Ablauf der Ereignisse«, sagt er. »In dieser Stadt werden Menschen auf allerlei merkwürdige Weise umgebracht«, sagt er, »aber nur selten mit einer Pistole, und jetzt haben wir drei Opfer, die innerhalb einer Woche auf dieselbe Weise erschossen wurden.«
    Schroder nickt. Das ist zu auffällig, um es zu ignorieren. »Gibt es eine Verbindung zwischen Walker und Rivers?«
    Kent beantwortet seine Frage. »Der eine hat Waffen und Sprengstoff verkauft, der andere war darin ausgebildet, beides zu benutzen. Aber es gibt keine Verbindung zwischen ihnen.«
    »Noch nicht zumindest«, sagt Hutton.
    »Und auch nicht zwischen einem der beiden und Walker«, sagt Schroder.
    »Nur die Art, wie sie gestorben sind«, sagt Kent.
    »War Walker drogensüchtig?«
    »Falls ja, dann hat er es geschickt verheimlicht. Nichts deutet darauf hin.«
    »Was wollt ihr dann von mir?«, fragt Schroder.
    »Wir wollen, dass Sie uns bei Walker helfen«, sagt Kent. »Sie kannten ihn. Sie haben mit ihm und seiner Familie Zeit verbracht. Was könnte jemand wie Walker mit Rivers und Winston gemeinsam haben?«
    »Ich kannte ihn nicht, ich habe ihn nur befragt. Mehrere Male«, sagt Schroder, und zwar weil es Hinweise darauf gab, dass er seine Frau verprügelte, und darauf, dass seine Frau vielleicht nicht von Joe Middleton ermordet worden war. Für eine Weile war Walker ihr Verdächtiger. Aber letztlich hatte er für die Mordzeit ein

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