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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Tochter ausgelöst hat, befindet sich Mrs. John Henry Belford in höchst kritischem Zustand. Wie Mr. John Henry Belford gestern Abend verlautbaren ließ, hofft die Familie trotz des ernsten Zustands von Mrs. Belford auf ihr Überleben. Mr. Belford bittet die Entführer seiner Tochter instän dig, angesichts der Krankheit seiner Gattin Mitgefühl zu zeigen und sein Kind freizulassen, damit es seine Mutter womöglich zum letzten Mal sehen kann. Miss Amelia Belford wurde Ende August auf geheimnisvolle Weise während ihrer Hochzeit mit dem Duke of Whitcliffe entführt. Mr. Belford hat eine unlängst auf fünfundzwanzigtausend Pfund erhöhte Belohnung ausgesetzt für alle Hinweise, die zur Auffindung seiner Tochter führen... ‘“
    „Du hast doch nicht etwa vor, nach London zurückzukehren? “ fragte Jack, als er die Koffer in der Zimmerecke bemerkte.
    „Natürlich habe ich das! Ich nehme den ersten Zug morgen früh. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät! “
    „Amelia, hör mir zu! “ forderte er sie mit wachsendem Unbehagen auf. „Wir wissen nichts über den Zustand deiner Mutter außer dem wenigen, was hier steht, und Zeitungen sind nicht die verlässlichste Informationsquelle. Denk nur an all die Berichte über die Leute, die dich in den letzten Wochen in jeder größeren Ortschaft zwischen Paris und Kapstadt gesehen haben wollen. “
    „Dieser Artikel bezieht sich auf eine Aussage meines Vaters. Willst du behaupten, dass er lügt, um mich zurück nach Hause zu locken? “
    „Ich sage nur, dass wir ein oder zwei Tage warten sollten, um uns ein genaueres Bild der Lage machen zu können. “ „Meiner Mutter bleiben vielleicht keine ein oder zwei Tage mehr! “ entgegnete sie hitzig. „Ich kann nicht glauben, dass du meine Familie für fähig hältst, eine so grausame Geschichte zu erfinden, um mich nach Hause zu locken! “
    „Ich behaupte nicht, dass deine Mutter nicht krank ist. “ Jack wusste, dass er sich auf schlüpfrigem Terrain bewegte. „Doch deine Familie versucht seit Wochen verzweifelt, dich zu finden. Es könnte eine Finte sein, um dich zur Rückkehr zu bewegen. Wenn du mir ein paar Tage Zeit gibst, beauftrage ich jemanden in London damit, die Angelegenheit zu untersuchen... “
    „Mach dir keine Umstände. “ Ihre Stimme klang kühl. „Meine Mutter braucht mich, und ich gehe zu ihr. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. “
    Wut stieg in ihm auf. „Wenn du nach London zurückkehrst, wird deine Familie dich nie wieder gehen lassen“, meinte er aus tiefster Überzeugung heraus. „Sie werden dich zwingen, Lord Whitcliffe oder irgendeinen anderen aufgeblasenen Schwachkopf zu heiraten, den sie für dich gekauft haben, damit der Skandal deines Verschwindens und die Schande, die du ihnen bereitet hast, durch die Heiligkeit des Ehebundes getilgt wird. “
    „Ich habe nicht die Absicht, irgendwen zu heiraten“, erwiderte Amelia entschieden. „Alles, was ich möchte, ist, meine Mutter zu besuchen und ihr die unerträgliche Sorge zu nehmen, die sie aus Ungewissheit über mein Schicksal hegt. Ich will, dass sie und mein Vater wissen, dass ich wohlauf bin und es geschafft habe, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie sollen sehen, dass ich über eine gewisse Begabung verfüge, die es mir ermöglicht hat, mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, so bescheiden er auch sein mag. “
    „Glaubst du wirklich, dass sie dir einfach alles Gute wünschen und dich zurückkehren lassen, nachdem sie erfahren haben, dass du in einem drittklassigen Hotel arbeitest und in einem karg möblierten Haus in Inverness mit einer Schar ehemaliger Räuber und Taschendiebe unter einem Dach lebst? Dass du dich einfach in den nächsten Zug setzen und zurückkommen kannst? “ Seine Stimme klang schroff, als er fortfuhr: „Meinst du denn, du wirst überhaupt zurückkommen wollen? “
    Jacks Wangenmuskeln waren angespannt, seine Stirn von Zornesfalten zerfurcht. Doch es waren seine Augen, die Amelias Aufmerksamkeit fesselten, denn in ihren stählernen grauen Tiefen blitzte etwas auf, das sie seit jener Nacht, in der sie sich ihm so willig hingegeben hatte, nicht mehr darin gesehen hatte.
    Die Nacht, in der er geglaubt hatte, sie wolle ihn verlassen.
    „Wovor fürchtest du dich, Jack? “ fragte sie leise.
    Was soll ich ihr antworten, überlegte er sich hilflos. Dass er fürchtete, sie würde ihn verlassen und niemals wiederkehren? Dass sie, auch wenn ihre Eltern sie nicht zwingen würden, Whitcliffe zu heiraten, vermutlich

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