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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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geheiratet und sie sicher auf seinem Landsitz untergebracht hatte, würde der Rest ihrer grässlichen Sippschaft hoffentlich endgültig zurück nach Amerika verschwinden.
    „Falls Sie Vorhaben, den Betrag zu ändern, auf den wir uns vorige Woche geeinigt haben als Entschädigung für die Demütigung, die Ihre Tochter mir zugefügt hat, dann sparen Sie sich die Mühe! Fünfzigtausend Pfund ist verdammt wenig, wenn man bedenkt, welche Schande sie über den Namen Whitcliffe gebracht hat. “
    „Und was für ein erlauchter Name das ist! “ Freddy hob das Glas und prostete Lord Whitcliffe spöttisch zu. „Ich kann es gar nicht erwarten, allen zu erzählen, dass ich Ihr Schwager bin, Whitcliffe. Sie haben doch gewiss nichts dagegen, wenn ich Amelia und Sie auf Ihrem Anwesen besuchen komme und ein paar Freunde mitbringe, nicht wahr? “
    Lord Whitcliffe zuckte zusammen.
    „Verzeihen Sie, Lord Whitcliffe, doch ich fürchte, ich weiß nicht, wovon Sie sprechen“, sagte Rosalind verwirrt. „Ich schickte keinen... “
    „Pardonnez-moi, Madame“, unterbrach Annabelle, als sie unter Aufbietung all ihres schauspielerischen Könnens in den Salon stürzte und dabei verzweifelt die Hände rang, „aber Mademoiselle ist sehr krank. “
    „Was soll das heißen: krank? “ fragte Lord Whitcliffe und blickte sie finster an. „Wenn das wieder einer ihrer Winkelzüge ist, dann... “
    „Ich bin sicher, das Mädchen will lediglich sagen, dass Amelia einen leichten Anfall nervöser Erschöpfung erlitten hat“, versuchte Rosalind ihn zu beschwichtigen. „Alle Bräute werden am Tag ihrer Hochzeit von einer kleinen Magenverstimmung geplagt, das ist ganz normal... “
    „Non, non, es ist nischt der Magen! “ Annabelle schüttelte vehement den Kopf. „Sie ’at die Flecken! “
    „Die Flecken? “ John Belford richtete sich besorgt in seinem Sessel auf. „Was zum Teufel meinen Sie damit: die Flecken? “
    „Sie will sagen, dass Amelias Teint durch die Aufregung ein wenig fleckig geworden ist“, beteuerte Rosalind, nicht bereit, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, Amelia könne tatsächlich krank sein. „Also gut“, verkündete sie an Annabelle gewandt, „dann überschminken Sie sie einfach. “
    „Es liegt nischt an der Aufregung“, entgegnete Annabelle mit Nachdruck. „Sie ’yat die glühende ’aut, sie ’at die Schwäsche, sie ’at die Flecken. Sie müssen einen Doktor ’olen lassen! “ Um ihrem Publikum ein wenig mehr Angst einzujagen, fügte sie düster hinzu: „Isch ’abe das schon einmal gesehen... bei den Pocken. “
    „Gütiger Himmel! “ Lord Whitcliffes kleine blaue Augen schienen vor Entsetzen schier aus den Höhlen zu quellen. „Wollen Sie damit andeuten, sie habe die Blattern? “ Annabelle hob die Hand an die Brust und schaute ihn mitleidig an, als glaube sie, er müsse seine Verlobte innig lieben. „Es tut mir so Leid, Monsieur. “
    „Wir müssen auf der Stelle einen Arzt kommen lassen“, meinte Freddy mit besorgter Miene. Er stand auf, um nach  dem Butler zu läuten.
    „Warte einen Augenblick. “ Rosalind war sich nur allzu bewusst, dass die Diener bereits unruhige Blicke miteinander tauschten. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, dass Panik im Hause ausbrach oder die Nachricht nach draußen drang, Amelia könne krank sein. „Ich werde mir Amelia zuerst ansehen, um zu beurteilen, wie krank sie wirklich ist. Vermutlich handelt es sich lediglich um einen leichten nervös bedingten Ausschlag, dem mit ein wenig kaltem Wasser und etwas Salbe rasch beizukommen ist. Unternehmt nichts“, wies sie ihre Familie streng an, „bevor ich zurück bin! “
    „Ich will sie auch sehen. “ Freddy setzte sein Glas ab.
    „Das gilt auch für mich“, verkündete Lord Whitcliffe, wenngleich er nicht sehr überzeugend klang.
    „Aber Lord Whitcliffe, jeder weiß, dass es Unglück bringt, wenn der Bräutigam die Braut am Hochzeitstag vor der Trauung sieht“, sagte Rosalind mit aufgesetzter Fröhlichkeit, um ihre Behauptung zu untermauern, dass Amelia nichts Ernstes fehle. „Außerdem ist sie vielleicht nicht angemessen gekleidet, um Sie zu empfangen. “
    Auf seinem Gesicht machte sich Erleichterung breit. „Nun gut. “
    „Ich bin gleich wieder da“, flötete Rosalind, als habe sie einen belanglosen Gang zum Kaufmann zu erledigen.
    Sie rauschte mit wogenden Röcken zur Tür hinaus und erklomm mit derart forschen Schritten die Treppe, dass Annabelle und Freddy Mühe hatten, ihr zu

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