Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
Vom Netzwerk:
mach schon«, meinte das zweite Mädchen. »Irgendwer muss ja dafür sorgen, dass hier was läuft.« Sie drehte sich um und marschierte in Richtung Küche.
    »Sie hat aber nicht gerade ein kleines Ego, was?«, meinte Rica.
    Jasmin verzog das Gesicht. »Sie hat doch recht, oder? Ich meine, ihr seid ja okay, aber die meisten von dieser Nathan-Schule sind doch totale Versager.«
    Rica überlegte, ob sie sauer sein sollte, doch Jasmin hatte sich bereits umgedreht und Richtung Küche aufgemacht.
    »Vergiss sie«, riet Nathan. »Sag mir lieber, was du vorhast.«
    Rica kratzte sich am Kopf und ließ sich auf eine der Bänke fallen. »Genau weiß ich das auch noch nicht«, gab sie zu, »aber ich werde nicht mehr einfach hier rumsitzen und darauf warten, dass dieser Killer hier einen nach dem anderen umbringt.«
    Nathan hob fragend die Augenbrauen. »Ist doch gar nicht gesagt, dass er das wirklich will.«
    »Warum sonst war er gestern in den Zimmern?«
    »Um uns Angst zu machen«, erwiderte Nathan wie aus der Pistole geschossen. »Als Sarah dieses Geschrei veranstaltet hat, bin ich gleich hier runter, um zu sehen, ob man den Kerl noch einholen kann. Ich habe gerade noch gesehen, wie er zur Tür raus ist und den Hang hinauf. Es sah nicht so aus, als hätte er eine Waffe bei sich.«
    »Das heißt doch gar nichts.« Rica schauderte bei dem Gedanken an den Mann, gleichzeitig bewunderte sie Nathans Mut. »Serienmörder brauchen ja wohl nicht immer eine Waffe.«
    »Aber beim letzten Mal hatte er ein Messer.«
    »Vielleicht hat er es ja irgendwo in seiner Jacke versteckt oder so etwas.« Allmählich wurde Rica ärgerlich. Wollte Nathan denn die Gefahr nicht sehen?
    » Ich würde nicht mit so einem mordsmäßig großen Messer in der Jacke rennen«, widersprach Nathan. Dann seufzte er. »Okay, ich gebe zu, meine Argumente sind nicht so einleuchtend. Dann nenne es eben einfach ein Gefühl. Ich glaube nicht, dass jemand uns wirklich an den Kragen will.«
    »Ein Gefühl.« Rica verzog das Gesicht. »Ich dachte, nur Frauen haben so unbestimmte Gefühle.« Sie seufzte ebenfalls. »Okay. Nehmen wir an, er will uns einfach nur Angst einjagen. Gibt es einen Grund, warum er das tun sollte? Und fang jetzt nicht wieder mit deiner Verschwörung an!«
    »Dann kann ich ja gar nichts mehr sagen!«, protestierte Nathan. »Egal. Ich habe gesehen, wohin er gelaufen ist. Wollen wir uns heute umsehen, ob wir vielleicht seinen Unterschlupf finden?«
    Rica schauderte wieder bei dem Gedanken, nickte aber. Vielleicht hatte Nathan ja recht. Hatte sie sich nicht selbst heute Nacht geschworen, dass sie endlich etwas unternehmen wollte?
    Jasmin und das andere Mädchen kamen aus der Küche und brachten Kannen voller dampfend heißer Schokolade mit, während ganz allmählich die übrigen Schüler von oben eintrudelten. Frau Friebe machte sich mal wieder rar, und so fingen sie einfach selbst an, Tagespläne zu schmieden.
    »Wenn sie sich nicht um uns kümmert, müssen wir das halt selbst machen«, meinte Sarah, die den Schrecken von gestern Nacht einigermaßen überstanden zu haben schien. »Sollen wir versuchen, ob wir ins Dorf hinunterkommen?«
    Sofort brach ein mittlerer Streit darüber aus, was zu tun sei. Die meisten hielten es für zu gefährlich, den Abstieg ins Dorf zu wagen, doch eine kleine Gruppe, die sich um Sarah geschart hatte, hielt eisern an der Idee fest. »Wir müssen doch Bescheid sagen. Damit jemand den Weg zu uns räumt«, sagte Sarah immer wieder.
    »Herr Muhlmann wird schon Bescheid geben«, wiederholte Torben mindestens genauso oft. »Immerhin ist er im Dorf unten, und er weiß, dass wir hier oben sind.«
    »Wann haben die schon mal irgendwelche tollen Einfälle gehabt?«, gab Sarah zurück. »Alles, was sie gemacht haben, ist, uns auf die Piste zu schicken. Möchte wissen, wer die als Betreuer eingestellt hat.«
    »Womit sie gar nicht so unrecht hat«, murmelte Nathan Rica ins Ohr. »Komm, lass uns aufbrechen. Das hier dauert noch eine Weile.«
    Rica, die den Streit einigermaßen gespannt verfolgt hatte, verzog enttäuscht das Gesicht. Insgeheim hatte sie gehofft, dass Nathan seinen Plan vergessen würde. Sie selbst wäre gern mit Sarah und den anderen in den Ort gegangen. Nicht unbedingt, um ein Schneemobil »anzufordern«, wie Sarah es ausdrückte, aber zumindest, um außer Reichweite dieses Verrückten zu sein.
    »Ich hole Eliza«, meinte Rica und stand vom Tisch auf. »Sie muss noch oben im Bett sein. Ich hoffe, sie ist wieder

Weitere Kostenlose Bücher