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Oracoli (German Edition)

Oracoli (German Edition)

Titel: Oracoli (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Becks
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denn?« Darüber hatte sie schon nachgedacht. »300.000 Euro«, sagte sie deshalb spontan. Ariel rieb sich die Hände. »Ich schlage geschliffene Diamanten vor, gnädige Frau, lassen Sie sich die Summe in lupenreinen Brillanten auszahlen, die wiegen nicht viel und wenn die wirklich lupenrein sind, bekommen Sie von mir 90 Prozent ausgezahlt. Hahahahohoha.«
     
       Als Cora zuhause war, duschte sie und bereitete sich anschließend in der Küche einen strammen Max zu. Sie wunderte sich, dabei an die Gerberbrüder denken zu müssen. Als ihr die Assoziation zu Max Gerber bewusst wurde, musste sie laut lachen. Cora fühlte sich erschöpft, aber trotzdem wohl. Gutgelaunt schnitt sie mit ihrem Messer durch Max gelbe Augen. Auch Joschie genoss sein Frolic, er hatte nach seiner sportlichen Aktivität am Kanal einen gesunden Appetit. Plötzlich bellte Joschie. Als auch Cora das Schlüsselgeräusch in der Haustür vernahm, schaute sie auf ihre Uhr. Es war 23 Uhr. Ingo kam direkt in die Küche, in der er noch das Licht brennen sah. Er gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und war bestens gelaunt. Er hatte ein paar Bier getrunken, bemerkte Cora. »Hallo Mutti, Frauke hat mir erzählt, dass Du Papas Firma wieder aufleben lassen möchtest, finde ich super, Mama.« Dann entdeckte er Joschie, der mit wedelndem Schwanz vor ihm stand. Ingo kniete sich hin und umarmte ihn sofort. »Hallo, und Du bist Mamas erster Angestellter für die Begleitagentur?« Cora suchte nach einem Wurfgeschoss. Sie entschied sich für das Handtuch, das vor ihr lag und warf es ihrem Sohn auf den Kopf. »Pass bloß auf, dass Du nicht bei mir arbeiten musst«, sagte sie lachend. »Ein Job würde Dir gut stehen, mein Junge.« Ingo schob das Handtuch aus seinem Gesicht. Er ähnelte jetzt einem Saudi, mit seiner rot weiß karierten Kopfbedeckung. »Hab' ich mir auch schon überlegt, zum Taxi fahren bin ich noch zu jung, vielleicht als Kellner. Apropos, heißt das, dass Du kein Taxi mehr fährst?«
       »Damit ist endgültig Schluss.« Ingo lächelte zufrieden. »Da bin ich aber froh, Mama, ich habe mir jedes Mal richtig Sorgen um Dich gemacht.« Cora zog ihrem Sohn das Handtuch vom Kopf, lächelte und gab ihm einen Kuss. Er wurde rot und wechselte das Thema: »Herr Eisen könnte doch auch für Dich arbeiten. Wo ist der eigentlich, Mutti, den hab ich schon ewig nicht mehr gesehen.«
     
       »Ludwig Eisen heißt er also.« Roland und Ferdinand Stark saßen am Konferenztisch, ihnen gegenüber hatten die Gerber-Brüder Platz genommen. »Gute Arbeit bisher, meine Herren«, fuhr Roland fort. »Aber warum können Sie ihn nicht dingfest machen?«
       »Der ist untergetaucht«, sagte Siegfried. »Eisen wohnte nach dem Knast in einem Männerwohnheim, dort hielt er es nicht lange aus, er zog dann zu seiner Schwester nach Essen. Die verließ er nach kurzer Zeit wieder und hat sich seitdem nirgendwo amtlich gemeldet. Bei seiner Schwester wohnte Eisen vor zehn Jahren. Nach Auskunft des Einwohnermeldeamtes ist er immer noch bei ihr gemeldet. Wie gesagt; er ist untergetaucht.« Max betrachtete seine Nägel. »Sie können uns das Geld geben, wir haben den Täter entlarvt.« Siegfried nickte zustimmend. »Mein Bruder hat Recht, Eisen weiß nun, dass wir ihm auf der Spur sind. Er hat Angst, wieder in den Bau gehen zu müssen und wird Ihr geheimes Rezept vernichtet haben.« Roland zündete sich eine Zigarre an und blies nachdenklich den Rauch in die Luft. Da hatte Ferdinand eine Idee: »Und wenn er die Würzmischung verkauft hat?« Max und Siegfried schauten Ferdinand missmutig an. Roland nickte seinem Bruder zu und sah dann Siegfried entschlossen in die Augen. »Mein Bruder hat ebenfalls Recht. … sie haben Ihre Aufgabe noch nicht erfüllt, Ihr Ziel lautet: Die Würzmischung. Bringen Sie uns die Würzmischung zurück, dann bekommen Sie auch Ihr Geld. Eisen könnte tatsächlich auf die Idee gekommen sein und die Würzmischung vielleicht einem dritten, eventuell einem ehemaligen Mithäftling aus dem Gefängnis, überlassen oder verkauft haben. Das könnte doch sein, nicht wahr?« Siegfried lief rot an. Seine Kiefermuskeln bewegten sich auf und nieder. Mit hasserfüllten Augen betrachtete er Ferdinand, der den Brüdern einen Strich durch die vorschnelle Rechnung gemacht hatte. Der entzog sich seinem zornigen Blick und sah verlegen zu Max. Das war ein Fehler, der guckte noch viel gemeiner als der andere, hilflos drehte er sich schnell zu Roland und zündete sich mit

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