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Orangentage

Orangentage

Titel: Orangentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iva Procházková
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erfahren, wann der erste Jahrgang des Prix de l’Arc de Triomphe stattgefunden hatte, hatte sich über Westernreiten schlau gemacht und darüber, welche Hindernisse zu einem Parcours gehören.
    Â»Ich muss dich warnen«, stichelte Anton ihn ab und zu. » Naprawdę habe ich Angst, dass du mutierst. Ich habe bemerkt, dass dir schon Hufe zu wachsen beginnen. Bald musst du auf die Weide!«
    Vater stichelte nicht, aber manchmal, wenn sie mit der Arbeit fertig waren und Darek sich in den Sattel schwang, lehnte er an der Absperrung und beobachtete ihn. Darek las Unruhe in seinen Augen, Gereiztheit. Als würde Vater sich fragen, was sein Sohn an den großen Unpaarhufern mit kleinem Gehirn fand. An manchen Tagen hatte er Darek sogar den Ausritt verboten und es damit erklärt, dass er keine Lust hätte, wieder ein Pferd aus irgendeinem Bach zu fischen. Darek spürte, dass das eine Ausrede war. Seit dem Einsatz der Feuerwehr waren schon sechs Wochen vergangen, das Ereignis verblasste mit der Zeit. Die Verletzungen, die Kirke sich zugezogen hatte, waren an der frischen Bergluft erstaunlich schnell geheilt und Dareks Blutergüsse verschwanden ohne Rückstände. Die Nachbarinnen im Dorfladen hatten längst anderen Tratsch zu besprechen, und auch in der Kneipe bei Herrn Mihule war die durchgedrehte Stute kein Thema mehr. Das Leben ging weiter. Auch Anton winkte die ganze Angelegenheit bereits mit einer Handbewegung ab. Und zum Zeichen des erneuerten Vertrauens brachte er Anfang August einen neuen Hengst, einen großen, hageren Apfelschimmel namens Oskar, mit einem rosa Flecken zwischen den Nüstern. Alles kehrte in die alten Bahnen zurück, alles beruhigte sich. Nur Vater war immer griesgrämig und sparsam mit Worten. Er bereut wohl, dass er überhaupt in die Pferdezucht eingestiegen ist, dachte Darek bei sich.
    Â»Welches unserer Pferde hast du am liebsten?«, hatte er sich vor einiger Zeit zu fragen getraut, als sie auf der Rauen Wiese zusammen Heu wendeten.
    Â»Ich mach keine Unterschiede zwischen ihnen«, antwortete Vater. »Ich kümmer mich um alle gleich.«
    Â»Weiß ich, aber wenn du die ganze Herde auf einmal verkaufen müsstest und nur eines behalten könntest, welches würdest du wählen?«
    Â»Und wenn wir alle Hühner verkaufen müssten? Welches würdest du behalten?«, fragte Vater zurück.
    Darek kicherte. »Keines. Was soll ich mit einem doofen Huhn? Sie gackern nur.«
    Â»Und legen Eier«, antwortete Vater. »Ein Pferd nicht.«
    Â»Papa! Du kannst doch das Huhn nicht mit Pferden vergleichen!«
    Â»Wieso nicht? Beides sind Nutztiere.«
    Â»Nicht nur «, wandte Darek ausdrücklich ein. »Und nicht für jeden .«
    Â»Nein, du hast recht, für die englische Königin wohl nicht.« Vater verzog die Mundwinkel. »Aber für uns, die wir den ganzen Tag um die Pferde herumhüpfen, müssen sie einen Nutzen bringen. Sonst würden wir unsere Zeit und Arbeit in etwas Einträglicheres investieren, habe ich nicht recht?«
    Er hatte nicht recht. Obwohl er es gern gehört hätte. Genauso gern hätte er Darek bei Nachlässigkeiten erwischt. Er kontrollierte seine Arbeit, und wenn er gelegentlich mangelnde Sorgfalt entdeckte, kritisierte er ihn nicht. Im Gegenteil, er sah erfreut aus. Jegliche Unordnung, jede nicht hundertprozentig erledigte Aufgabe war ihm ein Beweis dafür, dass Darek es in Wirklichkeit mit den Pferden nicht so ernst meinte. Dass sie für ihn nicht so wichtig waren, wie er vorgab. Dass sein Interesse nur eine flüchtige Vorliebe war. Deshalb hatte er Dareks einwöchiges Trainingslager nicht nur bereitwillig gutgeheißen, sondern hatte sich auch noch vor der Abfahrt eine Überraschung einfallen lassen.
    Â»Geburtstag hast du zwar erst in ein paar Monaten«, sagte er, »aber das hier könnte dir doch schon jetzt gefallen, oder?« Und er übergab ihm ein Paar tolle neue Fußballschuhe.
    Fußball war in Vaters Augen viel besser als Reiten. Physisch anspruchsvoller, logischer, interessanter. Er selbst war ein verbohrter FC-Banik-Ostrawa-Fan, als Lehrling hatte er einst in der Nachwuchsliga gespielt und er ließ sich bis heute kein Spiel seines Clubs entgehen.
    Â»Eine Woche intensives Spitzentraining! So eine Gelegenheit kannst du dir doch nicht entgehen lassen! Zurzeit sind sowieso alle weg, du würdest hier nur herumhängen.«
    Mit dem letzten

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