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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Bereichen zu fördern. Du bist eine ausgezeichnete Schwertkämpferin, eine sehr kluge Studentin und ausgesprochen sprachbegabt. Und im Umgang mit der Axt stellst du dich ebenfalls nicht schlecht an, obwohl ich da schon Bessere gesehen habe. Aber aus irgendeinem Grund scheint diese Mischung keinen Alkohol vertragen zu können.«
    »Halt den Mund und gib mir ein Lebatrana-Blatt, du Vaginax«, krächzt Makri.
    »Natürlich bist du viel zu mager, was vermutlich einiges erklärt. Trotzdem, angesichts all deiner anderen Fähigkeiten ist es merkwürdig, dass du so ein Leichtgewicht bist. Wahrscheinlich solltest du dich an die weniger starken Getränke halten, die wir bei öffentlichen Feierlichkeiten an Frauen und Kinder ausschenken.«
    Makri verspricht, mich zu töten, wenn ich nicht bald aufhöre zu reden und ihr ein Blatt gebe. Ich fürchte, dass sie mir auf den Teppich kotzen wird, wovor sie nicht im Geringsten zurückschrecken würde, also gebe ich ihr ein Blatt. Makri schluckt es herunter, bleibt auf dem Boden liegen und zittert am ganzen Körper. Alles in allem liefert sie eine sehr beschämende Vorstellung.
    Als das Blatt langsam seine Wirkung entfaltet, nimmt ihre Hautfarbe allmählich wieder ihre normale Tönung an.
    »Ich habe gedacht, ich muss sterben«, stöhnt sie. »Was ist denn gestern Nacht passiert?«
    »Gestern Nacht? Nichts Besonderes. Ein Trinkwettkampf zwischen mir und einigen tollkühnen Mitgliedern von Viaggrax’ Truppe. Ich habe sie selbstverständlich gründlich in ihre Schranken verwiesen.«
    »Habe ich daran teilgenommen?«
    Ich lache eher spöttisch.
    »Du? An einem Trinkwettbewerb? Wohl eher nicht. Du bist unter den Tisch gefallen, nachdem der Kleeh das vierte Mal herumgegangen ist. Wenn Ghurd dich nicht nach oben in dein Zimmer getragen hätte, würdest du immer noch wie ein Sack Wurzeln da unten liegen.«
    Makri runzelt die Stirn, aber als sie aufsteht, bewegt sie sich bereits wieder gewohnt geschmeidig. Das Lebatrana-Blatt wirkt bei ihrer athletischen Konstitution sehr schnell, und nachdem sie sich Wasser aus meiner Schüssel ins Gesicht gespritzt hat, erklärt sie, dass sie sich vollkommen genesen fühlt.
    »Wieder ein Tag, an dem ich die Söldnerhorden bedienen kann. Ich scheffle jetzt mehr Geld, als ich das ganze Jahr über verdient habe. Musst du ermitteln?«
    Ich schüttele den Kopf. »Das geht nicht. Heute ist der erste Tag des Truppendrills. Wenn das Wetter es erlaubt, wird meine Phalanx Manöver üben.«
    »Du dienst in einer Phalanx?«
    »Ja. Die Siebte Turanianische Phalanx. Wir haben uns noch nicht kennen gelernt. Vierhundertneunundneunzig andere Männer und ich werden heute enge Formationen üben.«
    Makri ist interessiert, wie immer, wenn es um Kämpfe geht.
    »Sind das alles erfahrene Männer? Ihr habt nicht viel Zeit, um Manöver zu üben.«
    »Etwa die Hälfte dürften erfahrene Soldaten sein. Die Jüngeren nicht. Wir müssen sie in die Kunst des Krieges einweihen. Und du hast Recht, uns bleibt nicht viel Zeit.«
    Bis vor etwa zehn Jahren hat die ganze männliche Bevölkerung Turais jedes Jahr an solchen Drills teilnehmen müssen, aber die Stadt hat die Ausbildung in letzter Zeit bedenklich schleifen lassen.
    »Ich glaube, Konsul Sebernius hat die regelmäßigen Drills abgeschafft, nachdem sich der Ehrenwerte Verein der Kaufmannschaft beschwert hat, dass man ihnen damit die Männer von der Arbeit abzieht und dies Geld kostet. Es ist sogar schon einige Jahre her, seit ich das letzte Mal eine Lanze in der Hand gehalten habe. Allerdings dürfte ich mich rasch wieder eingewöhnen.«
    Ich schnappe mir eine lange Kerze und schwinge sie begeistert durch die Luft, um Makri zu demonstrieren, wie ich die Orks in der Schlacht am Goroxfluss zurückgehalten habe.
    »Wir haben sie in den Fluss getrieben und sie dann bis auf den letzten Ork abgeschlachtet.«
    »Ihr wart auch doppelt so viele wie sie«, sagt Makri. Sie hat ihre Militärgeschichte sorgfältig studiert.
    »Ach ja? Nun, man nimmt sich nicht die Zeit, zu zählen, wenn die Orks in einer Phalanx mit zehn Meter langen Spießen auf einen zumarschieren, die überall aus ihrer Schlachtreihe hinausstarren. Meine Phalanx hat an diesem Tag ihre Sache wirklich ganz ordentlich erledigt. Sie stand unverrückbar wie ein Fels, hat die Orks zurückgetrieben und ihre Schlachtreihe gesprengt.«
    Ich markiere leidenschaftlich einen Ausfall. Dabei rutscht mir die Kerze aus den Händen und fällt zu Boden. Ich sehe sie trübselig an.
    »Mit ein

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