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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Si­cher­heits­diens­tes. Im Wach­haus leg­te ich mei­ne Pa­pie­re vor und zog so­fort mei­nen Raum­an­zug aus.
    »Nun, da wä­ren wir, Sir«, sag­te Han­ni­bal. »Ich brin­ge Sie zum Si­cher­heits­dienst­chef und an­schlie­ßend zu Tal­bot.«
    Der wach­ha­ben­de Of­fi­zier nick­te, drück­te mir ei­ni­ge Stem­pel un­ter die Pa­pie­re und gab sie zu­rück.
    »Okay, Sir, Ma­jor Bird kennt sich hier ja aus. Wir ha­ben nor­ma­le Erd­zeit. Da­nach wird auch der Dienst ein­ge­teilt. Wenn Sie zu­erst et­was es­sen möch­ten, kann ich Oberst Ur­ban an­ru­fen und ihm mit­tei­len, daß Sie spä­ter kom­men.«
    Er blick­te mich fra­gend an. Als ich Han­ni­bals aus­drucks­lo­ses Ge­sicht sah, ent­geg­ne­te ich ver­bind­lich:
    »Kei­ne schlech­te Idee. Wir ha­ben wäh­rend der Rei­se nichts ge­ges­sen. Ru­fen Sie ihn an. Wo ist mein Ge­päck?«
    »Wird so­fort in Ihr Quar­tier ge­bracht. Sie woh­nen in Sek­tor vier­zehn. Ih­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung wird Ih­nen eben­falls frei Haus zu­ge­stellt.«
    Er lach­te, als ich mich von ihm ver­ab­schie­de­te.
    Zu­sam­men mit Han­ni­bal ver­ließ ich den Wach­raum. Von un­se­rem Be­glei­ter war nichts mehr zu se­hen. Ein Mann des Si­cher­heits­diens­tes in­for­mier­te mich, daß Leut­nant Cur­tis die Kran­ken­sta­ti­on auf­ge­sucht hat­te.
    In der großen Fels­hal­le wur­de uns ein Dienst­wa­gen zur Ver­fü­gung ge­stellt, der mit mo­der­nen Leicht­ak­ku­mu­la­to­ren aus­ge­rüs­tet war. Der Elek­tro­mo­tor war in die Hin­ter­ach­se ein­ge­baut.
    »Der elek­tri­sche Fahr­be­trieb ist hier ein­fa­cher, Sir«, er­klär­te Han­ni­bal laut auf mei­ne Fra­ge, da noch ei­ni­ge Män­ner her­um­stan­den. »Die Bat­te­ri­en kön­nen leicht nach­ge­la­den wer­den, und Ren­nen wer­den hier oh­ne­hin nicht ge­fah­ren. Ei­ne ein­ma­li­ge La­dung reicht für fünf­hun­dert Mei­len. Au­ßer­dem er­gibt sich der Vor­teil, daß die kost­ba­re Luft nicht durch Ab­gase ver­un­rei­nigt wird. Die Sau­er­stoff­ver­sor­gung ist noch im­mer ein Pro­blem. Erst vor ei­nem hal­b­en Jahr sind von un­se­ren Se­le­no­gra­phen Was­ser­vor­kom­men ent­deckt wor­den, bei de­nen es sich um dürf­ti­ge Res­te tief im In­nern des Mon­des han­delt. Un­ter dem Werk be­fin­det sich ein sol­ches Vor­kom­men. Es ist ein rie­si­ges Bas­sin, das sich vor un­denk­li­chen Zei­ten ge­bil­det ha­ben muß. Dort gibt es tat­säch­lich Was­ser, aus dem wir jetzt schon den Sau­er­stoff her­aus­zie­hen.«
    Die­se Tat­sa­chen be­ein­druck­ten mich, da ich nur zu gut wuß­te, mit wel­chen Schwie­rig­kei­ten man zu kämp­fen hat­te. Hier oben war die Na­tur dem Men­schen feind­lich ge­sinnt. Wahr­schein­lich hät­te man kei­ne be­son­ders großen An­stren­gun­gen un­ter­nom­men, wenn nicht die gi­gan­ti­schen Ur­an­la­ger ent­deckt wor­den wä­ren. Aber sie wa­ren für die Ener­gie­ver­sor­gung der Er­de über­aus wich­tig ge­wor­den, da sich der Raub­bau der letz­ten Jahr­zehn­te be­reits un­an­ge­nehm be­merk­bar mach­te. Auf der Er­de wur­de nur noch we­nig Uran ge­fun­den. Den Ver­ant­wort­li­chen für die Ener­gie­ver­sor­gung be­rei­te­te die­se Tat­sa­che große Sor­gen. Man hat­te die Kraft­ver­sor­gung der west­li­chen Welt et­was zu vor­ei­lig auf Atom­ener­gie um­ge­stellt. Die La­ger­stät­ten des Mon­des wa­ren des­halb mehr als will­kom­men ge­we­sen.
    Auch hier be­deu­te­te Ener­gie al­les. Sie schuf Wär­me und Elek­tri­zi­tät. Mit ih­rer Hil­fe konn­te aus den ge­fun­de­nen Was­ser­vor­rä­ten Sau­er­stoff ge­won­nen wer­den. Sie trieb sämt­li­che Ma­schi­nen­an­la­gen an, vom Elek­tro­mo­tor über das öff­nen der Schleu­sen­to­re bis hin zum ge­wal­ti­gen Su­per-Be­vat­ron der Phy­si­ker.
    Han­ni­bal ließ den klei­nen Elek­tro­wa­gen an­ru­cken, der sich mit ei­nem Summ­ton in Be­we­gung setz­te.
    Vor uns öff­ne­te sich der hel­ler­leuch­te­te Schacht ei­nes großen Ver­bin­dungs­stol­lens, der of­fen­bar nicht na­tür­li­chen Ur­sprungs war.
    »Die Sa­che er­in­nert mich an un­se­ren Ein­satz auf der Aleu­ten-In­sel Ta­na­ga«, mur­mel­te ich. »Ich schei­ne im­mer das Glück

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