Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
über dem Grund war, stand die Ma­schi­ne. Sanft setz­te sie auf. Der Ro­bo­t­au­to­mat schal­te­te ab.
    Das war wie­der ein­mal ein Be­weis für die un­glaub­lich ge­naue Ar­beit der elek­tro­ni­schen Ge­rä­te. Wenn ich die Lan­dung selbst durch­ge­führt hät­te, dann hät­te ich in dem un­ebe­nen Ge­län­de zwei­fel­los Bruch ge­macht.
    Mein Jä­ger stand auf sei­nen Lan­de­bei­nen; die Ka­bi­ne wies steil nach oben. Ich ließ die Tür auf­glei­ten. Die kom­pri­mier­te Luft ent­wich mit ei­nem Knall. Der Sog hät­te mich aus dem Sitz ge­ris­sen, wenn ich nicht an­ge­schnallt ge­we­sen wä­re. An sich war es Vor­schrift, die At­mo­sphä­re der Ka­bi­ne durch die Ven­ti­le ab­zu­las­sen, aber da­für hat­te ich jetzt kei­ne Zeit.
    Als ich et­was schwer­fäl­lig her­aus­klet­ter­te und die schma­le Alu­lei­ter be­trat, die am tra­gen­den Ge­rüst nach un­ten führ­te, fiel mir ein, daß ich ver­ges­sen hat­te, ei­ne Mel­dung an die Sta­ti­on ab­zu­set­zen.
    Von mei­nem der­zei­ti­gen Stand­ort aus war das un­mög­lich, da das Werk weit un­ter dem Ho­ri­zont lag.
    Als ich je­doch zu Han­ni­bals Ma­schi­ne hin­über­sah, be­merk­te ich, daß die Richt­strahl­an­ten­ne sei­nes Jä­gers steil nach oben ge­schwenkt war. Wahr­schein­lich stand er ge­ra­de über ei­ne Re­lais­sta­ti­on mit dem Werk in Funk­ver­bin­dung.
    Mit wei­ten Sprün­gen eil­te ich auf Han­ni­bals Ma­schi­ne zu. Sie stand zwi­schen mir und Mitchums Ma­schi­ne, die in ei­ner Bo­den­spal­te nie­der­ge­gan­gen war. Den Cap­tain konn­te ich nicht aus­ma­chen.
    Han­ni­bal klet­ter­te die Lei­ter hin­un­ter. Die letz­ten Me­ter sprang er hin­ab. In­fol­ge der ge­rin­gen Schwe­re fiel er lang­sam. Das Ab­fe­dern sei­nes Sprun­ges er­schi­en spie­le­risch leicht.
    »Ich ha­be nach­ge­holt, was Sie ver­ges­sen hat­ten, Sir«, klang es in mei­nem Helm auf.
    Ich sah sein an­züg­li­ches Lä­cheln und be­merk­te auch sein Au­gen­zwin­kern. Es war bes­ser, bei der »Sie-Form« zu blei­ben, da Mitchum zwei­fel­los mit­hö­ren konn­te.
    »Kom­men Sie«, ent­geg­ne­te ich mür­risch und rann­te auf die Ma­schi­ne zu. »Was hat der Al­te ge­sagt?«
    »Viel und doch nichts, Sir. Na­tür­lich kann er Sie nicht für einen Me­teor­tref­fer ver­ant­wort­lich ma­chen. Wir sol­len Mitchum auf­neh­men und die Ma­schi­ne ste­hen­las­sen. Sie wird von ei­nem Trans­por­ter ab­ge­holt.«
    Ich at­me­te er­leich­tert auf. Sei­te an Sei­te spran­gen wir über große Hin­der­nis­se hin­weg. Mei­ne Stirn be­deck­te sich mit Schweiß­per­len. Im­mer wie­der woll­te ich sie mit den Hän­den weg­wi­schen, doch da­bei stieß ich re­gel­mä­ßig ge­gen die Kunst­stoff Schei­be des Raum­helms.
    Nach­dem ich mit ei­nem ge­wal­ti­gen Sprung einen Fels­bro­cken hin­ter mich ge­bracht hat­te, tauch­te Mitchums Jä­ger un­mit­tel­bar vor mir auf.
    Sie stand tat­säch­lich in ei­ner brei­ten Bo­den­sen­ke, die in der Form ei­nes Ris­ses durch den Kra­ter lief.
    In mei­nem Laut­spre­cher wa­ren Han­ni­bals keu­chen­de Atem­zü­ge zu hö­ren.
    »Ver­dammt«, sag­te er lei­se. Aber auch ich hat­te schon die Ge­stalt ge­se­hen, die re­gungs­los ne­ben der et­was schräg ste­hen­den Ma­schi­ne lag.
    Be­un­ru­higt blick­te ich mich nach ei­ner güns­ti­gen Stel­le um, da ich von mei­nem au­gen­blick­li­chen Stand­ort aus den Ab­stieg nicht wa­gen konn­te.
    Han­ni­bal ent­deck­te einen fla­chen Hang. Zu­sam­men be­gan­nen wir den Ab­stieg. Die letz­ten Me­ter spran­gen wir im Ver­trau­en auf die ge­rin­ge Schwer­kraft.
    Keu­chend lief ich auf die Ma­schi­ne zu. Mei­ne Bli­cke wa­ren nur auf den Cap­tain ge­rich­tet, der in die­sem Au­gen­blick zu er­wa­chen schi­en. Sei­ne Hän­de tas­te­ten zu­ckend über den Bo­den. Was moch­te mit ihm ge­sche­hen sein?
    Sein Ober­kör­per lag im nacht­schwar­zen Schat­ten des Jä­gers, so daß ich sein Ge­sicht hin­ter der Helm­schei­be nicht er­ken­nen konn­te.
    Völ­lig au­ßer Atem kam ich bei ihm an.
    Als ich mich zu ihm nie­der­beug­te, hör­te ich Han­ni­bals Stim­me. Sei­ne Be­mer­kung, vor­dring­lich der Ton­fall, er­schi­en mir so ei­gen­ar­tig, daß ich

Weitere Kostenlose Bücher