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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Gruß von mir, falls Sie ihn finden, er soll in der Hölle schmoren! “ Annies zerschundenes Gesicht zitterte vor Wut. „Sehen Sie nur, was er mir angetan hat. Ein brutales Vieh ist der Kerl! Ins Loch gehört er dafür, dass er Frauen so zurichtet. “
    Turner verstand nicht. „Er hat Sie geschlagen? “
    „Wenn Sie ihn fragen, wird er behaupten, ich hätte um die Prügel gebettelt. Tut, als würde ich ihm gehören, dabei waren wir nicht mal verheiratet. Jetzt, wo ich bei Miss Kent wohne, hat er kein Recht mehr, mich so zu behandeln. Mir reicht’s jedenfalls. Ich zeig ihn an - wegen versuchten Mordes! “
    „Sie... kennen den Schatten? “ Konstabler Wilkins war es endlich gelungen, an Oliver vorbeizukommen. Jetzt traute er seinen Ohren kaum.
    Ungläubig betrachtete Annie den Polizisten. „Sie glauben doch nicht etwa, mein Jimmy wäre der Schatten? “ Sie wand sich vor Lachen.
    „Wer saß da in der Droschke? “ fragte Turner.
    „Das war mein Jimmy“, brachte Annie japsend vor Vergnügen hervor. „Black Jimmy, wie sie ihn nennen, wegen seiner schwarzen Seele, und die hab ich weiß Gott kennen gelernt. Aber der ist doch nicht der Schatten. Der würde wohl nicht in so einer Spelunke wie dem Rats ’ Castle den miesen Fusel saufen, den die ausschenken, wenn er Geld hätte! Nee, nee, da säße der piekfein in der Oxford Street mit einer Buddel vom Besten vor der Nase! “
    „Annie, ist alles in Ordnung? “ Charlotte hatte sich ein Cape zum Schutz vor dem Hegen umgelegt und schritt die Stufen zum Eingang des Hauses hinab. „Liebe Güte, was ist denn mit deinem Gesicht passiert? “
    „Jimmy hat mich geschlagen“, berichtete Annie wahrheitsgemäß. „Ich weiß ja, Sie haben mir oft genug gesagt, dass er ein nichtsnutziger Halunke ist und ich ihn nicht mehr treffen soll, aber er kam heute Abend her, um mich zurückzuholen. Als ich nicht mitgehen wollte, hat er mir eine verpasst. Na, die Polente hier wird ihn jetzt verhaften und ihm beibringen, dass man eine Frau nicht schlagen darf! “ Sie warf Turner einen auffordernden Blick zu.
    „Tatsächlich bearbeiten wir gerade einen anderen Fall“, entgegnete dieser. Verdammt, jetzt hatte er hier noch mehr wertvolle Zeit vergeudet!
    „Ihr Männer seid doch alle gleich“, erwiderte Annie bitter. „Tut immer so groß, aber heimlich glaubt ihr alle, wir Frauen sind nur fürs Bett und zum Prügeln gut - und erst recht, wenn eine so arm ist wie ich. “
    Wütend biss Turner die Zähne zusammen. Was erwartet sie denn von mir? fragte er sich ärgerlich. Sollte er in dieses Verbrechernest St. Giles stürmen und dort jeden Kerl verhaften, der je die Hand gegen eine Frau erhoben hatte? Dann mussten sie Londons Gefängnisse binnen einer Stunde wegen Überfüllung schließen. Dennoch fühlte er sich ganz beklommen, wenn er in Annies hübsches, aber verschwollenes Gesicht blickte. Allein der Gedanke daran, dass irgendein mieser Schuft sich das Mädchen erst gefügig machte, um sie dann so zu schinden, trieb Turner die Zornesröte ins Gesicht.
    »Nein, da irren Sie sich, wie ich Ihnen versichern darf“, entgegnete er eilig.
    Annie schnaufte verächtlich. „Von wegen! “
    »Komm mit hinein, Annie, es regnet doch. Drinnen kannst du dich abtrocknen, aufwärmen, und wir versorgen dein Auge. “ Fürsorglich legte Charlotte ihr den Arm um die Schultern. „Der Inspector und Konstabler Wilkins sind jetzt fertig mit ihrer Befragung“, fügte sie dann kühl hinzu. Turner hegte keinen Zweifel daran, was Miss Kent von seiner Gleichgültigkeit angesichts des Unglücks ihres Schützlings hielt. „Oder können wir noch etwas für Sie tun, Sir? “
    „In der Tat würde ich gern noch mit Ihrem Kutscher reden und mir dann Ihre Chaise ansehen. “
    „Oliver wird Sie hinter dem Haus erwarten und Ihnen gern alles zeigen, dabei können Sie ja mit ihm sprechen. “ „Danke, Miss Kent. Bitte verzeihen Sie nochmals die späte Störung. Gute Nacht. “
    Das Herz klopfte Charlotte ängstlich in der Brust, als sie Annie zurück ins Haus eskortierte. Als die Eingangstür sich geschlossen hatte, musterte sie fragend die Mitglieder ihres Haushalts, die allesamt ehemalige Diebe oder Prostituierte waren.
    „Wo ist er? “ flüsterte sie dann kaum hörbar.
    „Er ist weg, Mädchen“, antwortete Oliver und setzte einen abgewetzten alten Hut auf, weil er gleich durch den! Regen hinaus zu den beiden Polizisten gehen wollte.
    „Als wir mitbekamen, dass sie das Haus durchsuchen wollten, mussten wir

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