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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Gesicht und reichte Sal den Arm.
    „Himmel, Archie, danke! “ rief die überrascht bei dieser ungewohnt höflichen Geste.
    „Wenn wir wie ein normales Ehepaar wirken, fallen wir weniger auf. Bring dein Haar in Ordnung, du siehst ja aus wie ’ne Vogelscheuche. “
    Rasch fuhr sie sich schuldbewusst über die widerspenstigen Strähnen. „Besser? “
    „Muss wohl reichen. Komm jetzt, sonst verlieren wir ihn noch aus den Augen. “
    Mit einigem Abstand folgten sie Flynn durch die Straßen. Der Junge schritt zielstrebig aus - offenbar unternahm er nicht einfach nur einen kleinen Spaziergang. Leichtfüßig und erhobenen Hauptes eilte er über das Kopfsteinpflaster der Gassen. Das dunkelblonde Haar lugte unter der braunen Kappe hervor, die er trug. Obwohl es etwas zu lang und fransig war, wirkte es doch frisch gewaschen und gekämmt. Der einfache Mantel und die Hosen waren ihm zwar ein wenig weit, aber zumindest sauber, und die Lederstiefel schienen einigermaßen neu zu sein. Der Junge bewegte sich mit einer Selbstsicherheit durch die Stadt, die man bei Gleichaltrigen aus besseren Familien nur selten fand. Ja, er kam einem fast wie ein kleiner Angeber vor.
    Tja, das wird aus einem schmutzigen gemeinen Straßenjungen, wenn man ihm ein Bad verpasst und ihn in neue Kleider steckt, dachte Archie. Aber er ließ sich nicht so leicht an der Nase herumführen. Auf den ersten Blick wirkte Flynn allerdings wie ein lieber normaler Junge, das musste man zugeben. Das verschaffte dem Kleinen natürlich einen entscheidenden Vorteil. Wenn ein braver Bürger] ein verdrecktes kleines Bürschchen sah, fürchtete er um] seine Börse. Aber sauber angezogen und mit gewaschenem!
    Gesicht machte Flynn einen ganz harmlosen Eindruck. Wenn er noch ein paar Jahre bei Lottie blieb, war er wahrscheinlich genauso geübt darin, den feinen Pinkel zu spielen, wie sie selbst.
    Aber innen drin blieb er derselbe Abschaum, der er immer gewesen war, das wusste Archie genau.
    „Fix ist der Knirps, das muss man ihm lassen“, sagte Sal, die in ihrem engen Korsett schwer atmete.
    „Komm schon, Sal, halt Schritt, ich hab keine Lust, dich hinter mir herzuziehen. “
    „Ich Versuchs ja! “ gab sie ärgerlich zurück. „Du kämst auch nicht schneller vorwärts, wenn du auf diesen verdammten Hacken laufen müsstest. Die sind nicht dafür gemacht, dass man damit durch ganz London rennt. “
    „Ich begreif nicht, dass du Geld zum Fenster rauswirfst für Stiefel, in denen du nicht gehen kannst“, erwiderte Archie barsch. „Ist ja nicht so, als würde man dich ständig inner Sänfte rumtragen. “
    „Wenn bei uns nicht mehr Ebbe in der Kasse ist, kauf ich mir sofort ein neues Paar“, versprach sie. „Ich weiß sogar schon, welche ich will: karamellfarben, mit ganz weichem Leder und klitzekleinen Knöpfen, die glitzern wie Edelsteine. “
    „Solange du nur drin laufen kannst“, fluchte er leise und zog sie weiter. „Dann sind sie auch jeden Penny wert, den du dafür hinlegst. “
    Die beiden folgten Flynn durch die Straßenfluchten, bis sie in den kleinen Gassen ankamen, die zum Viertel an der Drury Lane gehörten. Die Ladenbesitzer öffneten gerade ihre Geschäfte und stellten draußen Tische auf, um ihre Waren feilzubieten. Hier gab es alles, von schön in Leder eingefassten Büchern über zarte Damenkämme und Fächer bis zu säuberlich gefalteten Herrentaschentüchem. Die hübsch vor dem Geschäft arrangierten Waren sollten so manchen Kunden zum Kauf verführen, der vorbeischlenderte. Doch verbesserte diese Zurschaustellung auch die Chancen eines jeden Diebes - besonders wenn der Ladenbesitzer einmal zurück ins Geschäft musste und die Tische nicht beaufsichtigen konnte.
    Archie beobachtete, wie Flynn scheinbar vollkommen gleichgültig ein Liedchen pfeifend an den Auslagen vorüberflanierte, die Hände in den Hosentaschen. Der Junge versteht sein Geschäft, dachte Archie anerkennend. Wenn er unsicher oder angespannt gewirkt hätte, wäre er jedem Ladenbesitzer sofort als verdächtig aufgefallen. Aber wie er so langsam an den Tischen vorüberzog, nahm wohl mancher Geschäftsinhaber an, dass der Kleine hier seine paar Pennys ausgeben wollte.
    Flynn zog unauffällig von einem Geschäft zum anderen, betrachtete mal hier ein Buch und da eine Pyramide aus frischem Obst. Plötzlich brach der Kleine in heftiges Niesen aus, woraufhin er ein riesenhaftes rotes Taschentuch hervorzog. Begeistert durfte Archie mit ansehen, wie derj Junge sich mit der einen Hand

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