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Ostern im Möwenweg

Ostern im Möwenweg

Titel: Ostern im Möwenweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Boie
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Ordnung?«
    Maus hat sie böse angeguckt, aber gesagt hat er nichts.
    »Und hast du dir überlegt, dass du nicht mehr solche Wörter sagen willst?«, hat Mama wieder gefragt.
    Da hat Maus seine Lippen ganz fest zusammengekniffen.
    »Tatsächlich, wenn der Mund so doll zu ist, dann können da ja gar keine frechen Wörter mehr rauskommen!«, hat Mama gesagt. »Da bin ich aber froh, Maus!«
    »Das war ja nur mein Mund, der so ungezogen war!«, hat Maus gesagt. »Der hat das gesagt! Der sagt immer so Wörter!«
    »Ich weiß doch, Maus!«, hat Mama gesagt und ihn in den Arm genommen. »Aber das hast du deinem frechen Mund jetzt verboten, oder?«
    Maus hat genickt. »Aber vielleicht macht der das vielleicht doch noch mal«, hat er gesagt. »Manchmal.«
    Ich hab geseufzt. »Soll ich dir jetzt zeigen, wie Flechten geht, Maus?«, hab ich gefragt. Aber Maus wollte lieber zum Bolzplatz laufen und mit Petja und Vincent und Laurin spielen. Weil er zum Bolzplatz nicht über die Straße muss, darf er das schon alleine.
    Der Osterzopf ist übrigens sehr schön geworden. Nach dem Backen haben wir ihn noch mit Zuckerguss bestrichen und so kleine Zuckereier obendrauf festgeklebt, wie ich sie eigentlich nicht so gerne mag. Aber auf einem Osterzopf schmecken sie mir irgendwie, das ist doch komisch. Sie sehen da immer so niedlich aus.

[zurück]

Wir gewinnen einen Preis und kommen in die Zeitung
    Am Donnerstag war dann endlich der letzte Schultag vor Ostern, da haben sie am Vormittag im Einkaufszentrum den Osterbaumsieger bekannt gegeben. In unserer Klasse waren wir schon alle ganz kribbelig.
    Frau Streng hat gesagt, eigentlich macht sie mit ihrer Klasse ja nicht so gerne einen Wandertag ins Einkaufszentrum, aber heute ist es eine Ausnahme. Wer weiß, ob wir nicht gewonnen haben, und dann müssen wir doch da sein, um unseren Scheck in Empfang zu nehmen.
    Das fand ich gut, weil man am letzten Tag vor den Ferien in der Schule sowieso keine richtigen Sachen mehr macht.
    Ich kannte die anderen Osterbäume ja schon, aber manche Kinder waren vorher noch gar nicht im Einkaufszentrum gewesen, die mussten erst mal ganz in Ruhe rumgehen und sich alles angucken, vor allem die echten Kaninchen. Ganz in Ruhe war es aber leider eigentlich nicht, weil nämlich auch noch drei andere Klassen da waren und die Nilpferdgruppe von Maus und zwei andere Kindergartengruppen, da gab es ein ziemliches Gedränge. Und ein Mann von der Zeitung war auch gekommen, den hab ich an seiner Kamera erkannt und an seinem Schreibblock.
    »Bleibt mal alle schön zusammen!«, hat Frau Streng gerufen. »Alle zusammenbleiben! Jeder hält seinen Nachbarn an der Hand und passt auf, dass der nicht verloren geht, dann kann gar nichts passieren!«
    Tieneke und ich haben uns angeguckt. An der Hand halten fanden wir ein kleines bisschen babyhaft, und Tieneke hat gesagt, sie kann auch ohne Hand auf mich aufpassen, und ich hab gesagt, ich auf sie auch.
    »Aber findet ihr die anderen Osterbäume auch so doof?«, hat Imke gefragt. »Da ist ja überall Kleber auf den Wollfadeneiern verschmiert!«
    »Unordentlich!«, hat Kiki gesagt.
    Ich hab trotzdem immer noch gedacht, dass die fünf Bäume mit den Hasenkopf-Eiern die schönsten waren. Ich hab es aber nicht gesagt.
    Plötzlich ist Frau Streng zu uns gekommen und hat gefragt, ob wir vielleicht André gesehen haben. Der sollte nämlich eigentlich mit Christian gehen, aber Christian konnte ihn nirgends mehr finden.

    »Du meine Güte, auch das noch!«, hat Frau Streng gesagt. »Ihr bleibt hier alle stehen wie angewurzelt, damit mir nicht noch einer verloren geht, und ich mach mich auf die Suche. Verstanden? Wie angewurzelt!« (
Angewurzelt
ist auch so ein schönes Wort für meine Liste, finde ich.)

    Dann ist Frau Streng verschwunden, und da haben sich auch schon zwei Männer zwischen den vielen Kindern durchgedrängelt, die hatten Anzüge an und haben sich vor der Osterbaumwiese aufgebaut.
    »Guten Tag, liebe Kinder!«, hat der eine in ein Mikrofon gerufen. Er war trotzdem nicht so gut zu verstehen, weil die Kindergartenbabys ja noch nicht richtig leise sein können, aber er hat sowieso nur den Herrn von der Kreissparkasse vorgestellt (das war der andere Mann) und sich bei ihm bedankt, dass die Kreissparkasse diese Aktion unterstützt, und dann hat der Herr von der Kreissparkasse etwas über die Kreissparkasse erzählt. Es war also noch nicht so wichtig.
    Darum habe ich vor lauter Langeweile Tieneke mal kurz mit meinem Zeigefinger in die

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