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OstfriesenKiller

OstfriesenKiller

Titel: OstfriesenKiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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dabei so merkwürdig triumphierend, als sei diese Cola der größte Spaß, den man sich nur vorstellen konnte. Er rannte damit zurück ins Kino.
    »Na, der ist aber gut drauf«, sagte Ann Kathrin zur Verkäuferin.
    Die nickte. »Das war schon die zweite Portion in dieser Größenordnung.«
    Ann Kathrin zögerte, aber dem Duft von frischem Popcorn hatte sie noch nie widerstehen können. Sie nahm eine kleine Tüte. Eigentlich war sie dienstlich hier. Aber so bekam das Ganze einen privateren Anstrich.
    Sylvia Kleine schien der Schlüssel zu sein. Am liebsten hätte Ann Kathrin sie unter Polizeischutz gestellt, aber wenn ihre Theorie stimmte, war Sylvia nicht in akuter Lebensgefahr. Warum sollte der Täter sie umbringen? Er wollte doch über sie nur an ihr Vermögen kommen.
    Als Ann Kathrin den Kinosaal betrat, hatte sie zunächst Mühe, sich zu orientieren. Die Comicfiguren auf der Leinwand beachtete sie gar nicht. Ihr Blick streifte über die vorderen Reihen. Es waren keine zwanzig Personen im Kino. In der dritten Reihe saßen ein paar Jugendliche und tranken Colabier. Sie spotteten über den Film, und Ann Kathrin fragte sich, warum sie überhaupt hierher gekommen waren.
    Ann Kathrin suchte Sylvia. Aber die saß nicht vorne. Natürlich konnte sie sich Logenplätze leisten.
    Ann Kathrin schob sich Popcorn in den Mund und zerkrachte es mit den Zähnen. Jetzt entdeckte sie Sylvia. Sie war nicht allein. Bei ihr saß eine junge Frau, die Ann Kathrin bereits vom Regenbogen-Verein kannte: Tamara Pawlow. Sie sah den jungen Mann mit dem großen Colabecher neben Sylvia und Tamara sitzen. Sie hatte das komische Gefühl, die beiden Mädchen fühlten sich von ihm bedrängt.
    Ann Kathrin wollte sich das aus der Nähe ansehen. Sie näherte sich vorsichtig von hinten und nahm hinter den dreien Platz. Sie waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie sie nicht bemerkten.
    Tamara Pawlow wehrte sich: »Nicht! Nicht, Stefan, lass mich! Ich hab keinen Durst mehr.«
    »Ach komm, Tamara. Ich geb einen aus. Trink doch.«
    »Wir können unsere Cola selbst bezahlen!«, fauchte Sylvia. »Lass uns in Ruhe. Wir wollen den Film gucken!«
    Stefan lehnte sich über Tamara. »Du hast ja nur Angst, dass du dir wieder in die Hose machst.«
    »Hab ich nicht.«
    »Dann trink!«
    Es ruckelte vor Ann Kathrin in den Kinosesseln. Stefan hatte seinen Platz schon verlassen und kniete halb über Tamara Pawlow. Er befummelte sie.
    »Komm, dann zeig mir wenigstens deine Möpse.«
    Um nicht gesehen zu werden, rutschte Ann Kathrin aus ihrem Sessel und hockte jetzt hinter den Rückenlehnen der Mädchen.
    Was tu ich hier nur?, dachte sie und stellte Popcorn und Mineralwasser auf dem Boden ab. Im Grunde erforderte die Situation schon längst ein Eingreifen ihrerseits. Aber etwas faszinierte sie. Sie wollte zuhören, wie das hier weiterlief.
    »Komm, Stefan, lass sie doch in Ruhe«, bat Sylvia erneut. »Ich kann dir ja einen runterholen, wenn du willst.«
    Ann Kathrin konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sylvia bot sexuelle Dienstleistungen an, damit ihre Freundin nicht länger belästigt wurde.
    Ann Kathrin federte hoch. Die Mineralwasserflasche fiel um. Die Kommissarin sprang über den Sitz. Dabei zertrat sie im Dunkeln ihre Popcorntüte.
    Sie riss der männlichen Gestalt den rechten Arm nach hinten, bog ihn auf den Rücken, griff in seine Haare, zog seinen Kopf in den Nacken und zischte: »Ann Kathrin Klaasen. Kriminalpolizei. Sie haben die jungen Frauen hier belästigt. Ich werde jetzt Ihre Personalien feststellen und Sie dann mit zur Wache nehmen.«
    »Nicht!«, rief Sylvia. »Lass ihn los. Das ist der Stefan. Setz dich einfach zu uns. Schön, dass du gekommen bist.«
    Ann Kathrin schob den Arm des jungen Mannes höher zwischen seine Schulterblätter. Er stöhnte auf.
    »Und wie heißt Stefan mit Nachnamen?«, schnaubte Ann Kathrin immer noch wütend.
    »Garrelts. Stefan Garrelts. Ich hab doch nichts gemacht. Ich wollte den beiden doch nur eine Cola spendieren. Ich …«
    »Er hat nichts gemacht. Echt«, sagte Sylvia, und Tamara nickte. »Wirklich. Gar nichts.«
    Die Jugendlichen in der dritten Reihe drehten sich um. »Hey, was ist denn da los? Stefan? Brauchst du Hilfe? Macht die Alte Ärger?«
    Ann Kathrin schob Stefan Garrelts zwischen den Sitzreihen zum Ausgang. Draußen im Flur, vor der Toilette, nahm sie seine Personalien auf. Er war blass wie ein Junkie auf Turkey und zappelte auch genauso nervös herum.
    Er machte eine KFZ -Lehre und ging zur

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