Outback Love
und brachte nach einem Blick in den Spiegel ihr Make-up wieder in Ordnung. Irgendwie gelang es ihr, ein halbwegs annehmbares Lächeln aufzusetzen, und entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen, verließ sie den Waschraum.
Dennoch saß der Stachel in ihr, und es dauerte nicht lange, bis Cameron bemerkte, dass etwas nicht stimmte.
»Du bist so blass – fühlst du dich nicht wohl?«, fragte er besorgt.
»Ich habe ein bisschen Kopfschmerzen«, schwindelte sie, »nichts Dramatisches.«
Trotzdem bestand Cameron darauf, sie nach Hause zu bringen, und so verabschiedeten sie sich und brachen auf.
»Leg dich hin, ich verabschiede Mrs. Thomson und schaue nochmal nach Noah«, sagte Cameron, als sie eine halbe Stunde später den Wohnraum betraten.
Holly wünschte ihm eine gute Nacht und zog sich ins Schlafzimmer zurück. Müde und frustriert zog sie ihr Kleid aus, setzte sich aufs Bett und überlegte. Sollte sie Cameron auf das Apartment ansprechen? Oder sollte sie so tun, als wäre alles in Ordnung?
Auf keinen Fall, entschied sie, das konnte sie nicht. Sie würde das Gehörte nicht vergessen können, und jedes Mal, wenn er sie anrief, um ihr zu sagen, dass er in der Stadt übernachtete, würde sie wieder daran denken. Es würde sie zerfressen und ihre Beziehung vergiften. Nein, es war besser, die Sache zu klären. Aber wie? Selbst wenn er die Wohnung wirklich noch besaß, musste das nicht zwangsläufig bedeuten, dass er sie betrog, und sie wollte ihm nicht einfach auf einen Verdacht hin eine Szene machen. Andererseits war sie seine Frau, und es war ihr Recht, eine Erklärung zu verlangen, er würde das umgekehrt sicher auch tun.
Während sie so vor sich hingrübelte, hörte sie plötzlich über das Babyfon Noah weinen. Rasch stand sie auf und ging hinüber ins Kinderzimmer. Sie schaltete das kleine Nachtlicht ein und hob Noah aus der Wiege.
»Hey mein Schatz, ich bin ja da, alles ist gut«, sagte sie liebevoll und fühlte nach, ob er eine frische Windel brauchte.
Cameron kam herein. »Was ist los?«
»Keine Ahnung, ich glaube, er hat nur schlecht geträumt. Er wird bestimmt gleich wieder einschlafen.«
Sie lief eine Weile auf und ab, wiegte Noah dabei sanft hin und her, und tatsächlich beruhigte er sich rasch. Vorsichtig legte sie ihn in die Wiege zurück, deckte ihn zu und verließ dann mit Cameron den Raum.
»Gute Nacht«, wünschte sie ihm und bemerkte gleichzeitig, dass er sie mit einem merkwürdigen Blick anschaute.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie lediglich im BH und einem winzigen Spitzenhöschen vor ihm stand. Er selbst trug nur eine Shorts, und beim Anblick seiner nackten, gebräunten Brust zog sich alles in ihr zusammen.
»Es tut mir leid«, murmelte sie, ohne zu wissen, wofür sie sich überhaupt entschuldigte. »Ich … ich gehe besser wieder schlafen.«
»Ja, ich auch.«
Sie wollte sich schon umdrehen, dann überlegte sie es sich anders. »Cameron?«
»Ja?«
»Hast du das Apartment noch?«
»Sicher. Wenn ich länger arbeiten muss, ist es praktischer, dort zu übernachten, als jedes Mal ein Hotelzimmer zu suchen.« Er runzelte die Stirn. »Wieso fragst du?«
Betont gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. »Nur so«, sagte sie ausweichend und senkte den Kopf, damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte.
»Holly«, er trat einen Schritt auf sie zu, »glaubst du etwa, ich treffe mich da mit anderen Frauen?«
Sie schluckte. »Was soll ich denn sonst denken?«, fragte sie leise. »Du bist ein erwachsener Mann, der ganz offensichtlich seine Bedürfnisse hat, und da du ja keinerlei Verlangen nach mir hast, lässt das wohl nur einen Schluss zu.«
»Du irrst dich, ich begehre dich mehr, als du ahnst.« Als sie ihn nur stumm ansah, zog er sie an sich. Heftig presste er seine Lippen auf ihren Mund, küsste sie mit einer Glut, die sie fast erschreckte, und drückte dabei ihren Unterleib gegen den seinen. »Spürst du das?«, flüsterte er rau. »Spürst du, wie sehr ich dich will?«
Holly stöhnte leise auf und drängte sich an ihn. »Cam, bitte lass mich nicht wieder allein.«
»Nein, das werde ich nicht tun«, er hob sie auf seine Arme und trug sie zum Schlafzimmer, »jetzt nicht und auch in Zukunft nie mehr.«
Oft hatte Holly sich in ihren Fantasien ausgemalt, wie es sein würde, mit Cameron zu schlafen, doch die Wirklichkeit übertraf ihre Vorstellungen bei weitem. Beseelt von ihrem angestauten Verlangen verschmolzen sie miteinander, und dann war nur noch ihr lustvolles Stöhnen zu hören, geflüsterte Worte
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