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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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für die Vogelbeobachtung, aber heute war dort kaum jemand zu sehen. Vielleicht war es zu heiß.
    Sofia nickte bald ein, während Jaden sich mit seinem Nintendo DS beschäftigte. Das Baby schlief meistens besser, wenn im Hintergrund Musik lief, deshalb hatte Cassie den Soundtrack von Mamma Mia aufgelegt. Es war ein Running Gag, dass die Songs sich schon in Sofias DNS
eingeprägt haben müssten — so oft, wie ihre Mutter den Film gesehen hatte. Joe hatte sie einmal im Wohnzimmer angetroffen, wie sie mit Tränen in den Augen und einem seligen Lächeln auf den Lippen den riesigen Plasmabildschirm angestarrt hatte.
    »Können Sie sich vorstellen, so glücklich zu sein?«, hatte sie gefragt, fast so, als spreche sie mit sich selbst.
    Joe hatte den ausgelassen tanzenden Frauen eine Weile zugesehen. Er konnte es sich nicht nur vorstellen, er glaubte, ganz genau zu wissen, wie es sich anfühlte, so glücklich zu sein, auch wenn er fürchtete, dass seine Erinnerung allmählich von Nostalgie verfälscht wurde. Von Nostalgie und quälender Sehnsucht.
    Aber das hatte er Cassie nicht gesagt. Er hatte gesagt: »Es ist nur ein Film. Ein Wohlfühlfilm.«
    »Trotzdem, es muss doch irgendwo Menschen geben, die alles haben, was sie sich nur wünschen können.«
    »Die gibt es wohl«, hatte er ihr beigepflichtet. »Aber ich wette, dass die meisten es nicht merken, bis es irgendwann zu spät ist.«
    Cassie hatte traurig genickt. »Das habe ich mir auch gedacht. «
    Jetzt, während sie und Jaden leise bei Our Last Summer mitsangen, erreichte Joe die vierspurige A27 und bog nach Osten ab. Es war halb fünf. Selbst wenn nichts mehr dazwischenkäme, würden sie ein kleines Wunder brauchen, um in einer Stunde im Zentrum von Brighton zu sein.
    Er dachte über Cassies Unterstellung nach, dass Valentin sie aus dem Weg haben wollte, und zerbrach sich weiter den Kopf über die Identität des kahlköpfigen Amerikaners in dem Cadillac. Dass Valentin die Kosten für das Chartern einer Jacht nicht gescheut hatte, ließ darauf schließen, dass es ein wichtiges Treffen war. Es war überhaupt
ungewöhnlich, dass Valentin irgendwelche Geschäfte auf der Insel abwickelte, also musste er …
    Sein Gedankengang brach jäh ab. Der kahlköpfige Amerikaner. Woher wusste Joe, dass der Mann Amerikaner war?
    Die naheliegende Erklärung war, dass Joe bei irgendeinem früheren Treffen zwischen Valentin und dem anderen Mann dabei gewesen war. Wenn dem so war, konnte er sich an den Anlass nicht mehr erinnern. Und doch war ihm die Art, wie der Mann redete, irgendwie im Gedächtnis hängen geblieben. Er konnte seine trockene, gedehnte Südstaaten-Aussprache geradezu hören, und besonders einen bestimmten Satz, über den er hatte lächeln müssen: Haben wir uns mal wieder schön in die Scheiße geritten …
    Er war sich ziemlich sicher, dass seine Erinnerung ihn nicht trog und dass die Begegnung stattgefunden hatte, bevor er in Valentins Dienste getreten war. Das bedeutete, dass der Amerikaner wahrscheinlich jemand aus seinem früheren Leben war. Dem Leben, vor dem er geflohen war.
    Es kostete sie fast zwanzig Minuten, das Blut so gründlich aufzuwischen, dass keine allzu deutlich sichtbaren Spuren zurückblieben. Hier und da hatte der Reiniger die Schutzlackierung des Eichenparketts abgelöst, und das Holz war an diesen Stellen auffallend heller als sonst. Aber Liam war nicht allzu beunruhigt. Letzten Endes war es wohl nicht so wichtig.
    Während Priya nach oben ging, um zu duschen und sich umzuziehen, nahm Liam sein Netbook aus dem Kleidersack und ging damit in die Küche. Während es hochfuhr, suchte er sich ein Glas und trank einen halben Liter Wasser, ehe er sich an die freistehende Frühstückstheke setzte.
    Der kleine Laptop enthielt die Früchte ihrer ausgiebigen
Recherchen, einschließlich der Grundrisse sämtlicher Wohnhäuser auf der Insel und detaillierter Profile der Bewohner. Das Studium dieser Dokumente war für Liam fast zu einem Ritual geworden, aber jetzt hatte die Lektüre viel von ihrer beruhigenden Wirkung eingebüßt. Wenn es ihnen schon entgangen war, dass der Immobilienmakler Dreamscape als Liebesnest benutzte, war es dann nicht denkbar, dass sie noch mehr wichtige Details übersehen hatten?
    Liam wehrte diese Frage sofort mit aller Entschiedenheit ab. In dieser Phase der Operation war kein Platz für Zweifel.
    Er ging noch einmal die Liste der Zielobjekte durch. Fünf Häuser, aufgereiht entlang der Küste am Südwestende der Insel. Am

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