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Paarungszeit: Roman (German Edition)

Paarungszeit: Roman (German Edition)

Titel: Paarungszeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Brendler
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machte eine kleine Pause, wegen des ehrfürchtigen Raunens, das durch die Versammelten ging.
    »Des is scho was«, hörte ich Franzi murmeln, und Anderl flüsterte, etwas zu vernehmlich: »Und dann machts so a Sauerei?«
    »Ihre ersten Werke waren literarisch anspruchsvolle Romane mit philosophischem Hintergrund, außerdem hat sie mehrere Gedichtbände verfasst.«
    Therese sah Delphine von der Seite an, mit einem Blick, den ich an ihr kannte, als wäre ihr irgendetwas nicht geheuer. Mit demselben Blick hatte sie mich angesehen, als ich meinen Bachelor gemacht hatte.
    »Aber natürlich kann man mit der hehren Kunst keine Miete bezahlen, vor allem nicht in Paris, und so hat sich Delphine de Brulée auch der leichteren Unterhaltung zugewandt. Seit dem ersten Bestseller verlangt die Welt erotische Werke von ihr, und Delphine de Brulée erfüllt dieses Verlangen gern, auch wenn ihr der Sinn manchmal eher nach Lyrik als nach Latex steht.«
    »Des is aber koa Latex, des is Neopren, gä, Hartl?«
    Anderl wies auf die extra für die Pressekonferenz drapierten Taucheranzüge, zwischen die Christiane Breitner Kopien der Cover von Latex und Lavendel plaziert hatte, und mein Onkel nickte. »Passt scho.«
    »Aber, um Ihre Frage zu beantworten«, sagte Cedric, »natürlich hat Delphine Freude an ihrem Job, auch Spaß, und …«
    »Non, non, non Cedi!« Delphine de Brulée hatte sich erhoben, genauer gesagt: Sie war in den Stand geschossen, legte Cedric eine Hand auf den Arm. »Isch verstehe die Deutsch, und ich ’abe nischt gesagt: Spaß. Mon dieu, immer diese Spaß!« Ich hatte Delphine bei unserem gemeinsamen Essen im Chez Lutz schon einmal Deutsch sprechen hören, aber das Dirndl schien ihren Fremdsprachenkenntnissen zu neuen Höhenflügen zu verhelfen.
    »Glaubön Sie, es ist eine Spaß«, schmetterte sie dem Journalisten entgegen, »immer schreiben zu müssen über diese … diese … Cedi? Comme on dit en allemand?« Kurzes Geflüster zwischen Cedric und ihr, dann redete Delphine weiter:
    » … oui! Merci! Brustwarzön! Toujours diese Brustwarzön!«
    Geraune im Saal, dann ein weiterer Wortschwall, jetzt Französisch, mit Simultanübersetzung von Cedric:
    »Delphine stören schon lange die erotischen Klischees, die in diesen Romanen erwartet werden, obwohl …« kurzer Seitenblick zu Delphine, »… obwohl ich nicht glaube, dass dies hierhergehört.«
    »Mais oui, Cedi, es ge’ört ’er!«
    Cedric fuhr sich durch die Haare, zerraufte sie, bis sie nach allen Seiten abstanden, und sprach weiter: »Sie muss immer von Brustwarzen schreiben, die gegen Blusenstoffe reiben, so oft hat sie das schon geschrieben, dass es ihr manchmal vorkommt … äh … als ob alle Brustwarzen der Erde gegen alle Blusenstoffe der Welt reiben würden, oder sogar alle Brustwarzen im Universum …«
    »… und noch in die schwarze Löschér!«, fiel Delphine ein. Der Reporter kritzelte hingebungsvoll, Girgl saß stumm, mit offenem Mund.
    »Dazu müssen die Männör immer ’aben Musköln auf die Brust und die Obärschenköl und die ’intern. Womöglisch sogar noch auf die ’erz!«
    Angeregtes Geflüster, anscheinend fragte nicht nur ich mich, ob sie wirklich Muskeln auf dem Hintern und auf dem Herzen meinte.
    »Sie wollen eine … comme on dit, Cedi … merci … eine Gorillà! Eine eschte … Cedi? Merci! Silberrückön, der auch ist zärtlisch und kennt die G-Point! Glauben Sie, nur eine einzige Mann ist so?«
    »Da hat sie völlig recht!« Therese. Es wäre nett vom Schicksal gewesen, sie durch eine kleine Falltür im Boden verschwinden zu lassen, bevor sie der versammelten Presse von ihren eigenen Liebeserlebnissen im Allgemeinen und der Zeugung von Susn Engler im Besonderen erzählen würde, aber nichts dergleichen geschah. Zum Glück fiel Franzi beipflichtend ein, bevor meine Mutter weiterreden konnte.
    »Des stimmt, realistisch is des ois ned! Aa ned, was die Klamottn betrifft! I mein, so a Spitzendessous, wo’s immer anhaben, des is do a Qualität! Aber der Gorilla ziagt nur amoi am BH, und glei reißt der Stoff, und die Duttln hupfen naus!« Der mitschreibende Reporter blickte irritiert auf, auch Girgl schaute wild um sich, nach umherhüpfenden Duttln, aber alle Brüste blieben brav, wo sie waren, und Christiane Breitner erhob ihre Stimme.
    »Ich hoffe, meine Herren, Ihre Fragen sind nun erschöpfend beantwortet worden. Kommen wir zu weiteren wichtigen Themen. Trotz der erbärmlichen Aktionen einiger Ewiggestriger, über die Sie ja groß

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