Pakt mit dem Feind
werden.”
“Ich verstehe.” Elizabeth überlegte. Einen Moment später versuchte sie es erneut: “Wie sieht es mit Tennis aus? Das ist ein schnelles Spiel. Man kann sich zwar nicht beim Spielen unterhalten wie beim Golf. Aber viele Männer, besonders die unter sechzig, spielen Tennis. Nach dem Spiel wird dann beim Lunch im Clubhaus über Geschäfte gesprochen.”
“Hmm. Das entspricht eher meinem Tempo. Wenn man mal davon absieht, dass ich nicht Tennis spiele.”
“Was für einen Sport treibst du denn, Süßer?”, fragte Mimi.
“Wenn ich Zeit habe, Squash.”
“Das leuchtet ein”, bemerkte Mimi ironisch. “Ein Spiel, bei dem du die Füllung aus ‘nem Ball rausprügeln kannst.”
Ohne Vorwarnung beugte sich Elizabeth nach vorn und schrie: “Stopp! Max, halt an!”
“Was zur …”
Max trat so heftig auf die Bremse, dass Mimi nach vorn geschleudert wurde. Wenn sie keinen Gurt getragen hätte, wäre sie aus dem Sitz geflogen.
“Was ist? Was ist los?”, fragte Max. Aber er sah seine Frau nur noch von hinten.
Noch ehe das Auto ganz zum Stehen gekommen war, hatte Elizabeth ihren Pelzmantel ausgezogen und war aus dem Wagen gesprungen. Im eisigen Regen rannte sie um das Auto herum.
“Verdammt noch mal, was macht sie da?”, beschwerte sich Max, als er versuchte, etwas im Rückspiegel zu erkennen. “Sie wird ja komplett durchweicht!”
“Hmm, soll ich mal raten? Ich wette, dass sie eine streunende Katze oder einen Hund aufsammelt.”
“Was?”
Mimi beugte sich vor und tätschelte seine Schulter. “Gewöhn dich besser gleich dran. Elizabeth hat das weichste Herz westlich vom Mississippi.”
Und tatsächlich, als Elizabeth nur einen Augenblick später wieder ins Auto sprang, hielt sie etwas an ihre Brust gedrückt. Etwas, das zappelte und unaufhörlich fiepende Geräusche von sich gab.
“Was zur Hölle ist das?”, fragte Max entgeistert und starrte das winzige nasse Fellknäuel an.
“Ein Kätzchen.”
“Hab ich’s doch gesagt”, bemerkte Mimi vom Rücksitz aus.
“Ein Kätzchen? Es sieht eher wie eine ersoffene Ratte aus.”
“Oh, du armes kleines Ding”, murmelte Elizabeth mit beruhigender Stimme. “Es zittert. Natürlich, es ist ja auch ganz kalt und nass.” Sie hob das Kätzchen hoch und schmiegte es an ihren Hals. “Alles ist gut, Kleines. Ich werde mich um dich kümmern. Du bist jetzt in Sicherheit.”
“Oh, fantastisch.” Max rollte die Augen. “Das ‘arme kleine Ding’ ruiniert gerade dein Kleid.”
“Das ist doch egal. Ein Kleid kann man ersetzen. Das hier ist ein hilfloses Lebewesen.”
“Was willst du denn damit machen? Das Tierheim macht erst am Montag wieder auf.”
Elizabeth holte scharf Luft und funkelte ihn an. “Ich werde es nicht ins Tierheim bringen. Die töten Tiere, wenn sie nicht innerhalb von ein paar Wochen ein neues Zuhause finden.”
“Also hast du vor, es zu behalten?”
“Vielleicht”, sagte sie, das Kinn störrisch vorgeschoben. “Wenn ich niemanden finde, der es bei sich aufnimmt.”
“Aha. Warum überrascht mich das nicht?” Max legte den Gang ein und fuhr weiter.
“Bei San Felipe gibt es eine Drogerie, die die ganze Nacht aufhat. Könntest du da vorbeifahren, damit ich ein paar Sachen und Katzenfutter besorgen kann?”, bat Elizabeth.
“Klar. Warum nicht?”, stimmte Max in einem resignierten Ton zu.
Als er vor dem Laden anhielt, drückte Elizabeth ihm das Kätzchen in den Arm. “Hier. Nimm du mal, während ich schnell rausspringe und das Nötige besorge.”
“Hey, warte …”
Elizabeth hatte schon die Tür geöffnet und war ausgestiegen.
“Verdammt.” Max hielt das zappelnde, maunzende Kätzchen auf Armeslänge von sich weg. “Was soll ich mit dem Ding jetzt machen?”
“Beten, dass es nicht auf deinen Sitz oder den Pelzmantel deiner Frau pisst.” Mimi lachte leise. “Ich hab dich gewarnt, Süßer. Du hast eine Frau mit zartem Äußeren, stählernem Willen und einem butterweichen Herzen geheiratet. Aber genau das macht ihren Charme aus. Ich würde dir raten, dich in Geduld zu üben.”
Elizabeth kam aus dem Laden und eilte durch den strömenden Regen zum Auto zurück, eine prall gefüllte Tüte im Arm.
Sobald sie wieder auf dem Beifahrersitz saß, ließ Max das Kätzchen auf ihren Schoß fallen.
“Was ist das alles für Zeug?”, fragte er und deutete mit einem Kopfnicken auf die Einkäufe.
“Nur ein bisschen Futter und Katzenstreu.”
Max gab auf und trat den Heimweg an.
Während der kurzen Fahrt
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