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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Dämon besessen, wie Cattilara und Foix, nur dass bei ihm der Dämon die Vorherrschaft besaß. Es sah aus wie bei Catti, als sie ihren Dämon zwecks Befragung emporsteigen ließ und wir ihn beinahe nicht wieder zurückdrängen konnten. Der Dämon hat Joen geantwortet, nicht ihr Sohn.«
    Dy Cabon verzog angewidert das Gesicht, während er darüber nachdachte.
    Ista sah zu Foix hinüber, der hinter dem Geistlichen stand und noch betroffener wirkte. Er war von den Anstrengungen des Vormittags schweißnass und schmutzig, schien aber ohne Verletzung davongekommen zu sein. »Foix.«
    Er fuhr auf. »Majestät?«
    »Könnt Ihr mir helfen? Ich möchte Cattilaras Seelenfeuer gern nach unten in ihren Körper drücken und das Dämonenlicht in ihren Kopf aufsteigen lassen, sodass er uns antworten kann, ohne die Herrschaft über den Leib zu übernehmen und keine Gelegenheit bekommt, das Netz aufzulösen, das Arhys auf den Beinen hält. Es wäre nicht der passende Augenblick, Porifors Befehlshaber tot umfallen zu lassen … noch toter.«
    »Wartet Ihr nur noch, bis Lord Arhys bereit ist, seine Seele freizulassen?«, fragte Foix neugierig.
    Ista schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob das meine Aufgabe ist. Ich weiß nicht einmal, ob ich es überhaupt zustande brächte, würde ich es versuchen. Womöglich ließe ihn das als Geist zurück, unwiderruflich von den Göttern abgeschnitten. Er hängt ohnehin nur noch an einem Faden.«
    »Also warten wir, bis wir bereit sind«, murmelte Illvin vor sich hin.
    Foix blickte finster auf Cattilara hinunter. »Majestät, ich stehe bereit. Auf Euren Befehl tue ich alles, was ich kann. Aber ich verstehe nicht, was Ihr von mir wollt. Ich sehe keine Feuer, keine Lichter. Ihr etwa?«
    »Zuerst nicht. Meine Empfindsamkeit brachte mir lediglich eine verworrene Flut von Gefühlen, Ahnungen und Träumen.« Ista streckte ihre Finger aus, ballte sie dann zur Faust. »Dann öffnete der Gott mir die Augen und ließ mich seine Sphäre erkennen. Was immer es in Wirklichkeit sein mag, mit dem inneren Auge sehe ich es nun als Muster aus Licht und Schatten, Farben und Linien. Manche Lichter hängen wie Netze herab, andere fließen dahin wie ein kraftvoller Strom.«
    Foix schüttelte verblüfft den Kopf.
    »Wie habt Ihr denn die Fliegen beherrscht und das Pferd zum Stolpern gebracht?«, fragte Ista geduldig. »Nehmt Ihr denn gar nichts wahr? Oder auf andere Weise? Hört Ihr stattdessen etwas? Oder fühlt ihr es?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe es mir einfach nur gewünscht … nein, ich habe es gewollt . Ich habe mir ganz deutlich vorgestellt, was geschehen sollte, und dann habe ich es dem Dämon befohlen. Und dann ist es geschehen, einfach so. Allerdings fühlte es sich … seltsam an.«
    Ista biss sich auf den Finger und musterte ihn. Einer Eingebung folgend, trat sie vor ihn hin. »Senkt den Kopf«, befahl sie.
    Er blickte überrascht, gehorchte aber. Ista fasste ihn an der Tunika und zog ihn noch weiter herab.
    Lord Bastard, lass zu, dass Deine Gabe geteilt wird. Oder nicht. Verflucht seien Deine Augen. Sie presste ihre Lippen auf Foix’ verschwitzte Stirn. Ah, ja.
    Der Bär in seinem Innern winselte vor Pein. Kurz schien ein lila Schimmer in Foix’ Augen aufzuglühen. Ista ließ ihn los und trat zurück. Taumelnd richtete er sich auf. Ein kaum wahrnehmbares weißes Glühen verging auf seiner Stirn.
    »Oh.« Er berührte die Stelle und ließ den Blick offenen Mundes durchs Gemach schweifen. » Das seht Ihr? Die ganze Zeit?«
    »Ja.«
    »Wie könnt Ihr dann überhaupt gehen, ohne ständig umzufallen?«
    »Man gewöhnt sich daran. Das zweite Gesicht lernt, auf das Ungewöhnliche zu achten und alles andere zu ignorieren, so wie die Augen. Es gibt ein Sehen, ohne zu beachten, und dann gibt es noch das Eingreifen. Ich brauche jetzt Eure Hilfe bei Cattilara.«
    Dy Cabon schürzte die Lippen vor Sorge und Beunruhigung. Unsicher rieb er sich die Hände. »Majestät, das könnte sehr schädlich für ihn sein …«
    »Hunderte von jokonischen Kriegern rücken in diesem Augenblick von allen Seiten auf Porifors vor. Die können auch sehr schädlich für ihn sein, dy Cabon. Entscheidet selbst, welche Gefahr momentan dringlicher ist. Foix, kannst du sehen …« Sie drehte sich um und stellte fest, dass er in einer Art entsetzter Faszination auf den eigenen Bauch blickte. »Foix, hör mir zu!«
    Er schluckt und schaute auf. »Ja, Majestät.« Er blinzelte sie an. »Könnt Ihr Euch selbst

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