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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Hilfe gebeten, als er sich mit den steigenden Anforderungen durch die Kranken konfrontiert sah.
    »Arhys, komm her«, sagte Illvin. »Schau dir das an.« Sein Bruder schloss sich ihm an der westlichen Brüstung an. »Die fünf Götter wissen, dass wir uns mit dem Gelände hier auskennen. Königin Ista sagt, dass in Joens Rudel insgesamt nur achtzehn Zauberer sind. Ein Dutzend von ihnen befindet sich an der Vorderseite des Lagers, hier …«, seine Hand beschrieb einen Bogen, »sechs weitere in den Kommandozelten, ein sehr viel besser bewachter Bereich, wie ich fürchte. Mit einem großen Kreis können wir sie alle erwischen, wenn wir schnell genug sind. Wie viele Zauberer, glaubst du, kannst du mit der Klinge herausschneiden?«
    Arhys hob die Brauen. »So viele ich erreichen kann, nehme ich an. Aber ich bezweifle, dass sie einfach nur herumstehen und warten, während wir auf sie zu galoppieren. Sobald sie auf die Idee kommen, unsere Pferde zu Fall zu bringen, sind wir auf unsere Füße angewiesen.«
    »Was ist, wenn wir bei Dunkelheit angreifen? Du hast gesagt, dass du inzwischen im Dunkeln besser sehen kannst als andere Menschen.«
    »Hm.« Arhys musterte den Hain genauer.
    »Majestät.« Illvin wandte sich ihr eindringlich zu. »Was geschieht, wenn ein angeleinter Zauberer erschlagen wird?«
    Ista runzelte die Stirn. »Ihr habt es selbst gesehen. Der Dämon springt zum nächsten Wirt, den er erreichen kann, und alles, was er schon von der Seele geschluckt hat, nimmt er mit sich. Der Körper stirbt. Was das Schicksal der verbliebenen Teile der Seele des Zauberers ist, das weiß ich nicht.«
    »Noch etwas …«, sagte Illvin, und Erregung lag in seiner Stimme. »Die Leine zerreißt. Oder zumindest … Cattilaras Dämon hat sich bei Umerues Tod ihrer Kontrolle entzogen. Mehr noch: Im selben Moment wurde aus dem freien Dämon ein aufsässiger Feind Joens, entschlossen, so schnell wie möglich vor ihr zu fliehen. Wie viele Dämonen müssen wir aus Joens Schlachtordnung herauslösen – worauf sie sich auf unvorbereitete Wirte stürzen, oder sich sogar gegen ihre frühere Meisterin wenden –, ehe sie zu einem ungeordneten Rückzug gezwungen ist?«
    »Wenn sie nicht noch weitere Dämonen in Reserve hält, die sie anspannen kann wie frische Pferde«, merkte Arhys an.
    »Nein«, widersprach Ista. »Dass kann sie gewiss nicht. Es müssen alle dort sichtbar sein, in ihrem Netz gefangen, anderenfalls würden sie fliehen – voreinander, wenn schon nicht vor ihr. Umerues Aussage nach brauchte Joen drei Jahre, um diese Schlachtordnung aufzustellen, um jeden ihrer Zauberersklaven zu einem Höhepunkt an sorgsam ausgewählten gestohlenen Fähigkeiten zu bringen. Welches Hintertürchen zur Hölle auch immer ihr der Meisterdämon öffnet, ich zweifle, dass sie ihre Dämonen ersetzen kann, ohne diesen Ort noch ein weiteres Mal aufzusuchen. Und zunächst wird sie nicht mehr bekommen als eine Reihe geistloser, ungeformter und unwissender Elementargeister. Wir wissen auch, dass sie einige davon verliert. Sie kann den Vorgang unmöglich gut unter Kontrolle haben, nicht, wenn sie es mit der Essenz des Chaos selber zu tun hat. Andererseits … Cattilaras Dämon hatte Angst, wieder eingefangen zu werden. Wenn das nicht nur eine kindliche Besessenheit Umerues war, bedeutet es, dass ein Wiedereinfangen möglich ist. Ich habe keine Ahnung wie rasch Joen so etwas bewerkstelligen kann.«
    »Wenn verschiedene befreite Dämonen in alle Richtungen auseinander fliehen, dürfte es schwieriger werden, würde ich sagen«, stellte Illvin fest.
    Arhys stützte sich mit dem Ellbogen auf die Steinmauer und schaute zu seinem Bruder. »Du denkst an einen Ausfall. Eine Zaubererjagd.«
    »Ja.«
    »Das ist nicht möglich. Ich käme nicht ohne Wunden davon – die Catti tragen musste.«
    Illvin blickte zur Seite. »Ich dachte, die Königin könnte mich wieder an dich binden. Unter den gegebenen Umständen.«
    Ista keuchte protestierend. »Versteht Ihr, was das bedeuten würde? Arhys Wunden wären die Euren.«
    »Ja, nun …« Illvin schluckte. »Aber dann könnte Arhys ein ganzes Stück länger durchhalten, als seine Feinde erwarten. Vielleicht könnte man Ärzte und Pflegerinnen an meiner Seite bereithalten, die die Wunden verbinden, sobald sie aufklaffen. Die uns zusätzliche Minuten verschaffen.«
    Arhys runzelte die Stirn. »Und dann? Sollen wir bei deinem letzten Atemzug die Verbindung unterbrechen? Alle Wunden zugleich zu mir zurückschicken?«
    Ista

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