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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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langsamer, schloss die Augen und konzentrierte sich auf das, was er hören konnte: ein elektrischer Fensterheber wurde betätigt, Autos fuhren Richtung Ojai im Norden. Der Van rollte ein weiteres Mal vorwärts und hielt an. Will hörte Schritte und dann eine gebieterische männliche Stimme.
    »Wohin wollen Sie heute Abend?«
    »Muss einen Fahrgast am LAX abholen, Officer.«
    »Würden Sie bitte die hinteren Seitenscheiben öffnen?«
    »Natürlich.«
    Die Fenster wurden heruntergelassen und dann waren die Schritte des Streifenpolizisten zu hören, der zum Heck des Vans marschierte.
    »Ist die Straße vorne gesperrt?«, fragte Nando.
    »Nein«, erwiderte der Polizist.
    Schritte einer zweiten Person näherten sich und dann rollte etwas unter den Wagen. Will überlegte, dass es wohl ein Untersuchungsgerät auf Rädern und mit angewinkeltem Spiegel war. Es kam direkt unter seinem Versteck zum Stehen.
    »Haben Sie einen Reservereifen dabei?«
    »Immer, Officer«, antwortete Nando.
    »Ich muss Sie bitten auszusteigen.«
    Angespannt machte Will sich noch kleiner und rechnete damit, dass jeden Moment eine Faust gegen die Klappe hämmern und jemand ihm befehlen würde herauszukommen. Stattdessen wurde die Stille jäh durch ein Geräusch unterbrochen, das sein Herz schneller schlagen ließ – ein ungedämpfter V8-Motor kam laut dröhnend hinter ihnen auf dem Highway näher. Der Wagen beschleunigte wie wild und raste auf sie zu. Es entstand eine kurze, unheimliche Stille, gefolgt von einem massiven, markerschütternden Aufprall. Dann entfernte sich das brüllende Motorgeräusch – auf der anderen Seite der Straßensperre.
    »Wow«, staunte Nando.
    Die Beamten der Highway Patrol rissen den Spiegel unter dem Van weg und rannten los, während sie irgendetwas in ihre Funkgeräte riefen. Ein paar Sekunden später rasten die Streifenwagen mit heulenden Sirenen in Richtung Süden.
    »Halt dich fest«, empfahl Nando über das Telefon. »Wir fahren jetzt weiter.« Der Van setzte sich in Bewegung und gewann dann langsam an Geschwindigkeit. »Das hättest du sehen sollen. Total abgefahren.«
    »Ein Hot Rod, der mit ungefähr hundert Sachen über die Straßensperre gesprungen ist?«
    »Der Typ hat denen den Evel Knievel gemacht. Durch die Luft geflogen, Mann! Über drei Streifenwagen hinweg, landet dann auf dem Dach des vierten, fährt über die Kühlerhaube runter auf den Highway und zischt ab wie eine Rakete. Und die ganze Zeit frag ich mich: Was läuft hier, ist das echt oder nur ein Film?«
    Will hörte, wie der Blinker gesetzt wurde. Der Van bog nach rechts ab und er wusste, dass sie auf die Straße in Richtung Nordwesten nach Santa Barbara fuhren.
    »Komm raus, Will. Die Luft ist rein.«
    Will drückte die Klappe hoch, streckte sich, weil er einen Krampf hatte, und setzte sich wieder auf den Rücksitz. Sie waren jetzt vollkommen allein auf der Straße und fuhren durch die Dunkelheit.
    »Du hast den Prowler also schon mal gesehen?«, fragte Nando interessiert und schaute Will im Rückspiegel an.
    »Heute Morgen. In der Stadt.« Will hörte ein kurzes Klingeln über seine Knopfhörer. Er warf einen Blick auf das Display, wo folgende Worte erschienen:
    VERSCHWINDE. SCHNELL. ICH FINDE DICH.
    Keine SMS. Nur dicke Druckbuchstaben, die wie von selbst aufgetaucht waren. Etwa von Prowler Man?
    »Wer ist dieser Typ?«
    »Keine Ahnung«, meinte Will. »Glaubst du, sie suchen auch am Flughafen nach mir?«
    »Sie werden eine Weile damit beschäftigt sein, den Hot Rod zu verfolgen. Der Typ ist wahrscheinlich schon längst im Zentrum von Oxnard und wartet am Drive-in vom nächsten Schnellrestaurant.«
    Beide lachten kurz. Als die Worte auf dem Display verschwanden, fiel es Will plötzlich wie Schuppen von den Augen: Prowler Man ist Australier. Das war der Akzent, den ich nicht zuordnen konnte . Dann drängte sich eine weitere Frage auf: Will ich überhaupt, dass er mich findet?
    »Schalt sofort dein Handy aus. Ab jetzt keine weiteren Anrufe«, wies Nando ihn an.
    »Warum nicht?«
    »Dein Smartphone hat GPS, mein Freund. Wenn du anrufst oder eine SMS verschickst, während du im Netz bist, orten sie deine IP-Adresse sofort vom nächsten Sendemast aus und können bis auf den Zentimeter genau rausfinden, wo du bist.«
    »Das wusste ich gar nicht.«
    »Das soll auch keiner wissen. Streng geheimes Big-Brother-Zeug. Sie können jedes Gespräch orten, jede SMS zurückverfolgen und dich jederzeit aufspüren. Du kannst die Kamera oder den Kalender oder

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