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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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sonst was an deinem Handy benutzen, solange du nicht ins Netz gehst. Aber keine Anrufe.«
    Will schaltete sein Telefon aus und fühlte sich augenblicklich viel schutzloser.
    »Hast du irgendjemand erzählt, wo du heute Abend hinwillst?«
    »Nein«, erwiderte Will. »Glaubst du, dass wir es schaffen?«
    »Ich glaub jedenfalls nicht, dass wir verfolgt werden.« Nando hielt sich an das Tempolimit, während sie sich durch die Berge und um den Lake Casitas schlängelten.
    Will kämpfte gegen den übermächtigen Drang, die Augen zu schließen, aber dann erinnerte er sich:
    Nr. 41: SCHLAF, WENN DU MÜDE BIST. KATZEN MACHEN NICKERCHEN, DAMIT SIE STETS FÜR ALLES BEREIT SIND.
    Eine halbe Stunde später wachte Will vollkommen munter und erstaunlich erfrischt auf. Sie fuhren inzwischen auf dem Highway in Richtung Norden, entlang der Küste von Santa Barbara. Links von der Schnellstraße sah er schaumgekrönte Wellen, Mondlicht, das auf dem offenen Meer glitzerte, und weiter draußen Bohrinseln, die beleuchtet waren wie Weihnachtsbäume.
    »Wenn du zum Flughafen kommst«, riet Nando, »kauf dir eine einfache schwarze Tasche für deine Sachen. Auf deiner Reisetasche steht der Name deiner Schule. Und sieh zu, dass du das Mannschaftssweatshirt loswirst. Kauf dir im Souvenirladen irgendwas, das nach Tourist aussieht, und besorg dir eine neue Kappe. Zieh den Schirm tief runter, damit man auf den Überwachungskameras dein Gesicht nicht so leicht erkennen kann.«
    »Okay.«
    »Du brauchst allerdings deinen Pass, um ins Flugzeug zu kommen. Zu spät, um jetzt noch was zu tricksen, aber solange dein Name nicht im System der Sicherheitsbehörden ist, wirst du keine Schwierigkeiten bekommen. Falls doch … das ist dann der Moment, auf den es ankommt.«
    Sie fuhren von der Autobahn ab und folgten den Schildern zum Flughafen. Nando holte ein einfaches Nokia-Handy und ein Ladegerät aus dem Handschuhfach und warf ihm beides nach hinten. »Ab jetzt benutzt du das hier zum Anrufen.«
    »Bist du sicher? Ich will nicht, dass dein Telefon …«
    »Keine Sorge. Es gehört nicht wirklich mir, verstehst du? Es hat eine Kamera und du kannst auch SMS schreiben.«
    Als sie auf das Gelände des Flughafens fuhren, nahm Will seinen Geldbeutel heraus.
    »Steck das weg«, befahl Nando. »Ich kann mit deinem Geld nichts anfangen.«
    »Aber ich muss dich doch bezahlen, Nando. Was willst du denn deinem Chef erzählen?«
    »Er muss es ja nicht erfahren. Alles cool, Alter. Ich such mir einfach einen Fahrgast für die Rückfahrt und berechne ihm das Doppelte.«
    Sie lachten wieder. Kurz vor acht fuhr Nando an den Bordstein vor das im spanischen Stil erbaute Flughafengebäude. Die Seitentür glitt auf.
    Will zögerte. »Warum hilfst du mir, Nando? Du hättest nichts von alledem tun müssen.«
    Nando drehte sich zu ihm um und schaute ihn mit seinen großen braunen Augen ernst an. »Bin froh, dass du mich das fragst«, meinte er. »Als ich vorhin draußen hinter der Zentrale war, genau in dem Moment, als der Hubschrauber über das Haus flog, da hörte ich diese Stimme in meinem Kopf. So als wäre ich irgendwie in Trance gefallen und diese Stimme hätte sich unter das Rotorengeräusch gemischt. Sie sagte, die nächste Person, die durch meine Tür kommen würde, sei dieser eine, historisch wirklich bedeutende Mensch. Sie bräuchte meine Hilfe und ich solle mir besser richtig Mühe geben, sonst könnte dies das Ende der Welt bedeuten.«
    Will schluckte. »Echt?«
    »Nein, ich verarsch dich nur, Alter!«, lachte Nando. »Wofür hältst du dich? Für LeBron James? Hast du es nicht mitgekriegt? Er ist ›der Auserwählte‹. Aber ich habe dich richtig drangekriegt, stimmt's?«
    »Stimmt.«
    Sofort verschwand das Lächeln wieder aus Nandos Gesicht. »Ich meine es vollkommen ernst, Alter. Ich habe eine Stimme gehört.«
    »Okay, jetzt machst du mir wirklich Angst.«
    »Aber ich hätte nicht auf sie gehört, wenn ich dich nicht gemocht hätte, Mann. Du hast ein ehrliches Gesicht.« Sie gaben einander die Hand und Nando reichte Will eine Visitenkarte: NANDO GUTIERREZ, OJAI-TAXIZENTRALE. »Ruf mich an, wenn du da bist. Sag Bescheid, ob du und dein Dad wieder zusammenseid, okay? Versprich es mir. Ich will von dir hören.«
    »Das wirst du.«
    »Vaya con Dios , mein Freund«, sagte Nando zum Abschied.
    »Und du richtest Lucia und Angelita von mir aus, dass sie sehr stolz auf ihren Dad sein können«, sagte Will, während er aus dem Wagen kletterte.
    »Danke«, meinte Nando. »Hey,

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