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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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warte mal, ich glaube nicht … Ich hab dir doch gar nicht gesagt, wie meine Töchter heißen, Mann.«
    »Nein?«, fragte Will unschuldig, als er winkte und davonging.
    »Okay, das ist echt seltsam. Woher weißt du das? Hey, woher weißt du das?«
    Will zuckte nur die Achseln. Er hatte keine Ahnung, woher er die Namen kannte – er wusste sie einfach. Dann schulterte er seine Reisetasche und ging auf das Flughafengebäude zu.
    Nr. 28: DIE LEUTE SOLLEN DICH RUHIG UNTERSCHÄTZEN. SO WISSEN SIE NIE GENAU, WOZU DU FÄHIG BIST.
    Zwei Minuten nachdem Will ins Gebäude gegangen und Nando davongefahren war, hielt eine schwarze Limousine am Straßenrand an.

DAVE
    Wie Dr. Robbins es versprochen hatte, war Wills Ticket nach Denver am Schalter hinterlegt. Bei einer anderen Fluggesellschaft hatte sie für ihn einen Anschlussflug nach Chicago gebucht, der um Mitternacht in Denver startete. Will zeigte der Frau am Schalter seinen Pass und sie händigte ihm seine Bordkarten aus, ohne weitere Fragen zu stellen.
    Bevor er die Sicherheitskontrollen passierte, ging er in einen Souvenirladen und kaufte eine billige schwarze Reisetasche, ein graues Sweatshirt und eine einfache Baseballkappe. Auf der Herrentoilette zog er das Sweatshirt an, nahm alle Sachen aus seiner Reisetasche heraus und packte sie in die neue Tasche. Es blieb gerade noch genügend Platz, um auch die leere Reisetasche hineinzustopfen. Nachdem er den Reißverschluss zugezogen hatte, setzte er die Kappe auf und warf auf dem Weg nach draußen einen kurzen Blick in den Spiegel.
    Der Terminal war fast menschenleer; Will hatte ein Ticket für einen der letzten Flüge an diesem Abend. An der Sicherheitskontrolle zeigte Will einer müden Beamtin der Transportation Security Administration Bordkarte und Ausweis. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, stempelte seinen Pass ab und winkte ihn zu einem Bereich, der mit Seilen begrenzt war und um die Ecke führte. Will war erst zwei Mal geflogen, noch vor dem 11. September 2001, als ganz kleines Kind. Sooft seine Familie auch umgezogen war, seine Eltern hatten jeden Wohnortwechsel mit dem Wagen erledigt.
    Ein Stapel Plastikkörbe wartete neben einem langen Edelstahltisch mit einem Förderband, das durch einen Röntgenapparat lief. Der Geschäftsmann vor Will zog seine Slipper aus, warf sie zusammen mit seiner Uhr und seinem Gürtel in einen Korb und legte seinen Mantel darauf. Handgepäck, Handy und Laptop platzierte er in einen zweiten Korb und schob beide Körbe auf das Förderband. Auf dem Anhänger an seinem Handgepäck stand JONATHAN LEVIN.
    Will trat an den Tisch und machte alles genau so wie der Mann vor ihm. Levin wartete hinter einer weißen Linie vor einem Metalldetektor. Dann reichte er seinen Pass dem dort postierten Sicherheitsbeamten, einem dürren Hinterwäldler wie aus einem Country- und Westernsong, mit Silberblick und sehnigen, tätowierten Unterarmen. Dieser nahm seinen Job übertrieben ernst und schaute ein paar Mal vom Pass zu Levin und wieder zurück, bevor er ihm den Ausweis zurückgab und ihn durchwinkte.
    Als Will sich umdrehte, bemerkte er zwei Männer in schwarzen Kappen und Jacken, die auf die Sicherheitskontrolle zusteuerten und sich umsahen. Sie hatten ihn noch nicht entdeckt. Will zog sich die Kappe tiefer ins Gesicht und trat bis zur weißen Linie vor.
    Vielleicht ist es nur eine Routinekontrolle und sie wissen gar nicht, dass ich hier bin. Vielleicht können sie mir nicht folgen, sobald ich durch die Sicherheitskontrolle bin .
    Als seine Körbe durch den Röntgenapparat liefen, fiel ihm ein, dass er sein Schweizer Messer und den Metallvogel in der Reisetasche gelassen hatte. Beide Gegenstände würden Anlass für eine Unterhaltung geben, die er sich nicht leisten konnte. Er schaute zu der jungen Frau, die den Monitor des Röntgenprüfgeräts beobachtete.
    Vertraue auf dein Training.
    Als Will noch keine fünf Jahre alt gewesen war, hatten seine Eltern eine ungewöhnliche und verblüffende Fähigkeit bei ihm entdeckt – er konnte »Bilder schieben«, direkt aus seinem Kopf in den eines anderen Menschen. Seine Mutter bemerkte es, als immer wieder Bilder in ihrem Kopf auftauchten – ein Spielzeug, ein Getränk, ein Keks. Schließlich begriff sie, dass Will ihr auf diese Art zu sagen versuchte, was er wollte.
    Seitdem hatten seine Eltern mit ihm trainiert, um diese Fähigkeit weiterzuentwickeln, zuerst nur spielerisch, dann jedoch ernsthafter. Sie hatten ihm allerdings auch eingeschärft, seine Kräfte

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