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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Formation darunter herausgewachsen. Das Haus wirkte ultramodern und gleichzeitig nüchtern und urtümlich und schien sich einem identifizierbaren Baustil zu widersetzen: Seine Elemente verschmolzen zu einer einzigartigen, beeindruckenden und kraftvollen Kreation.
    »Stone House«, staunte Will.
    »Nicht schwer zu erraten, woher es seinen Namen hat«, meinte McBride. »Mit der Erde verbunden, zum Himmel strebend. Eine recht treffende Beschreibung für die Arbeit eines Schuldirektors, nicht wahr … und da wohnt er.«

STONE HOUSE
    Will folgte McBride zu dem Felsen, vorbei an einer Stahltreppe, die sich um die Säule herum zum Haus hinaufwand. Sie gingen unter einem in den Fels gehauenen Bogen hindurch und in ein kleines Foyer mit einem Aufzug. McBride drückte auf einen Knopf und die Tür öffnete sich.
    »Und der Aufzug geht direkt durch den Fels nach oben?«, fragte Will.
    »Genau. Unser Gründer, Dr. Thomas Greenwood, war ein großer Bewunderer des Architekten Frank Lloyd Wright. Hast du den Namen schon einmal gehört, Will?«
    »Ich denke schon.«
    McBride betrat nach Will den Aufzug und die Tür schloss sich leise. Die Kabine war mit dunklem Holz und Spiegelglas verkleidet und über der Tür stand folgender Satz:
    KEIN FLUSS STEIGT HÖHER ALS SEINE QUELLE.
    »Das stammt von ihm. Wright eröffnete vor etwa hundert Jahren nicht weit von hier ein Studienzentrum namens Taliesin. Als Dr. Greenwood sich für diesen Ort hier entschied, zog er Wright wegen Stone House zurate. Etwas Vergleichbares war noch nirgends in diesem Land gebaut worden. Das Gleiche gilt auch für das Center.«
    Will nahm den Geruch von feuchtem Beton wahr, während sie durch den Fels nach oben fuhren. Er konnte die Festigkeit des Granits um sie herum spüren – das Gestein wirkte irgendwie beschützend, nicht klaustrophobisch. Dann öffnete sich die Tür und sie traten in einen Empfangsbereich mit Betonwänden. Eine freundliche weißhaarige Frau erwartete sie bereits und hieß sie willkommen. Auf ihrem Namensschild stand Mrs Gilchrest, aber McBride nannte sie Hildy.
    Sie führte sie in einen angrenzenden Raum, dessen Dimensionen Will überwältigten: Riesige, rechteckige Fenster ragten zu einer kathedralenartigen Gewölbedecke auf und boten eine atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft – Hügel, Täler, ein Fluss in der Ferne. Auf dem hellen Parkettboden waren massive, schlichte Möbel zu Gruppen arrangiert, dahinter hingen gewaltige Wandteppiche, in die Symbole der amerikanischen Ureinwohner und Hieroglyphen eingewebt waren. Die gegenüberliegende Wand wurde von einem gemauerten, bis zur Decke reichenden Kamin beherrscht, in dem ein loderndes Feuer prasselte.
    Lillian Robbins kam auf Will zu, um ihn zu begrüßen. Sie trug einen schwarzen Rock und eine strahlend weiße Bluse, schwarze Leggings und kniehohe schwarze Stiefel. Das offene Haare fiel ihr bis auf die Schultern, länger und voller, als Will vermutet hätte. Sie packte Will mit beiden Händen an den Schultern und betrachtete ihn prüfend. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja«, bestätigte Will.
    »Ich bin froh, dass du hier bist.«
    »Ich auch.«
    Ein weiterer Mann betrat den Raum durch eine Tür in der Nähe des Kamins. Er war hochaufgeschossen und hager, hatte große Hände und lange Arme. Zur braunen Cordhose trug er eine abgewetzte Lammfelljacke und darunter ein helles kariertes Hemd, sowie abgenutzte und mit Schlamm bespritzte Reitstiefel, als sei er gerade von einem Pferd gestiegen.
    »Das ist unser Direktor, Dr. Rourke«, stellte Robbins ihn vor.
    Rourke hatte das breite, gebräunte Gesicht eines Naturburschen und durchdringende blaue Augen, eingerahmt von einer zerzausten, leicht ergrauten Mähne. Will schätzte ihn auf etwa fünfzig.
    »Mr West, Stephen Rourke«, sagte er mit tiefer, angenehmer Stimme.
    Nr. 16: SIEH DEN MENSCHEN IMMER IN DIE AUGEN. SCHÜTTLE IHNEN SO DIE HAND, DASS SIE SICH DARAN ERINNERN.
    Sie gaben einander die Hand: Stephen Rourkes Hand war rau und kräftig, wie die eines Farmers. Will konnte nichts »Akademisches« an dem Direktor entdecken. Er sah aus, als würde er sein Jagdmesser als Zahnstocher benutzen, und wirkte so souverän wie ein Vier-Sterne-General.
    Rourke lächelte ihn an. »Du hattest eine interessante Reise«, bemerkte er.
    »Das ist wohl wahr, Sir.«
    Dan McBride wandte sich zur Tür. »Dann alles Gute, Will. Bis bald.«
    »Danke für Ihre Hilfe, Mr McBride.«
    McBride tippte sich kurz mit zwei Fingern an die Stirn, als er

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