Palast der Liebe
nieder. „Es geht mich ja nichts an, und ich möchte mich auch nicht in deine Privatangelegenheiten einmischen. Aber ich dachte nur ... wo du doch mit so vielen Frauen zusammen warst...“
„Nein“, sagte er mit solchem Nachdruck, dass kein Zweifel an seiner Aufrichtigkeit bestehen konnte. „Warum fragst du?“
Es blieb ihr nichts anderes übrig. Sie musste mit der Sprache herausrücken. „In Jamaika ... nun ... da war ich ... sozusagen ... darauf vorbereitet, aber ...“ Flehend schaute sie ihn an. Warum half er ihr nicht? Wusste er nicht, was sie sagen wollte? „Ich habe nicht damit gerechnet, dass du gleich in der ersten Nacht mit mir ... Wie oft hast du ... ich meine wir ...“
Plötzlich verlor sie die Geduld. Verärgert schaute sie ihn an. „Du weißt doch ganz genau, was ich sagen will! Musst du mich mit diesem verständnislosen Blick anstarren?“
„Willst du mir mitteilen, dass du schwanger bist?“ „Nein! Ich wollte dir nur sagen, dass die Möglichkeit besteht.“
„Ist dir die Vorstellung, ein Kind von mir zu bekommen, so unangenehm?“
„Ich habe mir immer Kinder gewünscht“, sagte sie leise. „Aber unter den gegebenen Umständen wäre es nicht ratsam.“
„Mach dir keine Sorgen.“ Er beugte sich vor und legte ihr die Hand auf den Arm. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als ein Kind von dir zu haben.“
Caren schaute zu ihm auf. „Ich nehme nicht an, dass ich ein Baby bekommen werde. Ich wollte dir nur sagen, dass du dich vorsehen musst“, sagte sie mit rauer Stimme.
Seine Hand glitt höher. Mit dem Daumen streichelte er die Rundung ihrer Brust. „Du brauchst mich nicht zu warnen. Wie gesagt, die Vorstellung gefällt mir. Wenn du nur endlich aufhören würdest...“
Caren wäre Daisy vor Dankbarkeit am liebsten um den Hals gefallen. Sie betrat genau im richtigen Moment das Zimmer, um zu fragen, ob sie den Tisch abräumen könne.
Caren stand auf. „Ich möchte noch ein wenig lesen“, erklärte sie. „Die Bücher, die du mir gegeben hast, sind fesselnd. Außerdem bin ich noch immer ziemlich müde. Das muss an der Landluft liegen. Oder es kommt vom Reiten. Ich bin noch nicht daran gewöhnt. Jedenfalls möchte ich mich früh schlafen legen.“
Während sie aus dem Zimmer ging, spürte sie deutlich, dass Derek sie mit den Blicken verfolgte. Sie musste ihm entkommen. Sonst würde er ihr gefährlich werden.
Sie ging zu Bett und las noch eine Weile in ihren Büchern. Doch die Lektüre verschaffte ihr nicht die gewünschte Entspannung. Noch lange nachdem sie das Licht ausgeknipst hatte, warf sie sich unruhig im Bett hin und her. Da sie keinen Schlaf fand, schlug sie die
Bettdecke zurück und tappte im Dunkeln ins Ankleidezimmer, um sich ihren Morgenrock zu holen. Vielleicht würde ihr ein Aspirin helfen.
Sie öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. In dem schwach erleuchteten Raum stand Derek vor seinem Schrank, ohne Hemd, barfuß und offenbar gerade im Begriff, die Hose auszuziehen. Als er Caren kommen hörte, drehte er sich abrupt um.
In dem durchsichtigen Nachthemd und mit den zerzausten Locken bot Caren ein bezauberndes Bild. Regungslos stand sie auf der Schwelle. „Entschuldige, ich habe dich nicht heraufkommen hören“, sagte sie heiser.
„Fehlt dir etwas?“ Mit besorgtem Blick kam er auf sie zu.
„Nein. Ich kann nur nicht einschlafen. Ich dachte, ein Aspirin...“
„Du siehst verführerisch aus, weißt du das, Caren?“ unterbrach er sie. Er legte die Hände um ihre Taille, um sie gleich darauf in die Arme zu schließen und fest an sich zu ziehen. „Einfach bezaubernd.“ Hart presste er die Lippen auf ihren Mund, verschloss ihn mit einem heißen Kuss.
Derek war attraktiv, er war unwiderstehlich. Sie sehnte sich nach ihm, sie begehrte ihn. Sie spürte seine harten Muskeln an ihrem Körper, seine rauen Bartstoppeln an ihrem Kinn. Stromstöße schienen durch ihren
Körper zu jagen. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss, bis Derek vor Erregung aufstöhnte.
„Ich brauche dich, Caren. Ich sehne mich nach dir.“ Er zog ihre Hand von seiner Brust und schob sie unter seinen Hosenbund. „Fühlst du, wie ich mich nach dir sehne?“
Caren zuckte zusammen und zog ihre Hand zurück.
„Bitte“, flüsterte er. „Bitte, Caren, fass mich an.“
Er spürte ihre Handfläche, ihre Finger. Schüchtern und zurückhaltend zuerst. Dann verlor sie ihre Scheu.
„Caren, Liebling.“ Er stöhnte leise auf. Sein Kuss war fordernd. So fordernd, wie
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