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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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das Esszimmer verlassen hatten, führte Derek Caren auf eine Terrasse hinaus, von wo aus man über eine Freitreppe zu der halbmondförmigen Auffahrt des Hauses gelangte. Er wollte zu den flachen Nebengebäuden auf der rechten Seite des Hauses weitergehen, doch Caren hielt ihn zurück.
    „Derek, warte“, sagte sie und ergriff seine Hand. „Ich möchte zuerst sehen, wie das Haus von außen ausschaut.“
    Stolz stand er neben ihr, während sie staunend an dem georgianischen Landhaus hochschaute. Es wirkte vornehm und würdevoll.
    Die Fensterläden waren grün gestrichen und an weißen Fensterrahmen befestigt, die facettierten Scheiben blitzten in der Sonne. Die Nordseite des Hauses war ganz von Efeu überwuchert. Das spitzgieblige Dach wurde von zwei Kaminen eingefasst und besaß fünf Giebelfenster. An den dreistöckigen Mittelteil des Gebäudes schlossen sich rechts und links je ein zweistöckiger Seitenflügel an.
    „Derek, was für ein wunderschönes Haus“, sagte Caren andächtig, als betrachte sie ein Museumsstück.
    „Ja, ich habe mich auch auf den ersten Blick in dieses Haus verliebt.“
    „Hast du es in diesem tadellosen Zustand vorgefunden?“
    „Oh nein. Es hat Jahre gedauert, bis es so aussah wie jetzt“, antwortete er stolz.
    Der Grundbesitz war nicht weniger beeindruckend als das Haus. Weitläufige Rasenflächen, die durch alten Baumbestand aufgelockert wurden, umgaben das An-wesen. Ganz in der Ferne erstreckten sich weiße Zäune, so weit das Auge reichte.
    In der anderen Richtung dehnten sich schnurgerade Felder bis zum Horizont. In der dritten Himmelsrichtung waren es bewaldete Hügel vor hinter Dunstschleiern verborgenen Bergketten. Und in der vierten saftige Weiden, deren dickes Gras im Wind wogte wie ein grüner Ozean.
    Während sie mitten in der Auffahrt stand und sich langsam um sich selbst drehte, fehlten Caren vor Staunen die Worte. Doch dann wirbelte sie zu Derek herum. „Das nennst du eine Farm?!“ rief sie fast empört.
    Lachend legte Derek ihr den Arm um die Schultern. „Das heißt doch hoffentlich, dass sie dir gefällt?“

11. KAPITEL
    Die Ställe, in die Derek Caren führte, waren geradezu luxuriös. Pferdeburschen, die alle die gleichen Hemden mit eingestickten Initialen trugen, kümmerten sich um die prachtvollen Tiere. Hinter einem Raum, in dem Pferdegeschirr und Geräte aufbewahrt wurden, parkten Pferdetransporter, deren Türen mit den gleichen Initialen versehen waren. Caren war zutiefst beeindruckt. Vom Haus aus war diese riesige Anlage gar nicht zu erkennen gewesen.
    „Hatte ich nicht erwähnt, dass wir uns hier hauptsächlich mit der Zucht von arabischen Vollblütern beschäftigen?“ fragte Derek, dem ihr Erstaunen nicht entgangen war.
    „Wenn ich mich recht entsinne, sagtest du, du züchtetest nebenbei ein paar Pferde“, bemerkte Caren trocken. Sie hatte ein wenig Ahnung von Vollblutpferden und wusste deshalb, dass ihre Haltung sehr kostspielig war. Wie viele dieser Rassepferde in den ausgedehnten Stallungen untergebracht waren, konnte sie nur erahnen.
    Als sie das lang gestreckte Backsteingebäude verließen, kam ein Stallbursche mit zwei Pferden auf sie zu. Die Schönheit der Tiere nahm Caren den Atem. Ihr Fell war glatt und glänzte wie Seide. Man hatte ihnen die Hufe geschwärzt und auf Hochglanz poliert. Ihre schmalen Köpfe mit den kleinen spitzen Ohren wirkten geradezu aristokratisch. In ihren Augen lag wache Intelligenz. Die dicken Mähnen waren sorgfältig gestriegelt und schimmerten in der Sonne.
    Derek ging zu dem schwarzen Hengst und legte ihm liebevoll die Hand an die langen Kinnbacken. „Caren, das ist Mustafa“, sagte er, und der Hengst warf den Kopf zurück, als ob er sie begrüßen wolle.
    Caren schaute Mustafa ehrfürchtig an. „Er ist prachtvoll, Derek. Ich verstehe nicht viel von Araberhengsten, aber er ist ganz außergewöhnlich, nicht wahr?“
    „Im letzten Jahr hat er einen Preis bekommen.“ Stolz klopfte er Mustafas Nase. „Und dies“, fuhr er fort, während er dem Stallburschen die Zügel einer kupferfarbenen Stute abnahm, „ist Zarifa, die Anmutige. Sie gehört dir.“
    „Mir!“ rief Caren. „Aber das kann ich doch nicht...“
    „Gefällt sie dir nicht?“ unterbrach Derek sie. „Möchtest du lieber ein anderes Pferd?“
    „Oh nein, das ist es nicht. Ich bin es nur nicht gewohnt, ein ... so ... teures Pferd zu reiten“, meinte sie verlegen.
    Offenbar waren die Pferde an Dereks spontane Heiterkeitsausbrüche gewöhnt, denn

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