Palast der Liebe
ihre Liebkosungen es waren.
Die Leidenschaft schlug über Caren zusammen wie eine Flutwelle. Sie sehnte sich nach der Erfüllung, die nur Derek ihr geben konnte.
„Caren“, flüsterte Derek. Er griff unter ihr Nachthemd und schob es ihr über die Oberschenkel. Dann berührte er ihre intimste Stelle, streichelte sie, bis Caren seinen Namen rief.
Doch dann, unvermittelt, riss sie sich von ihm los und wich vor ihm zurück. Das lange Haar wirbelte ihr um die Schultern, so heftig schüttelte sie den Kopf. „Nein!“ stieß sie atemlos hervor. „Ich kann nicht.“
Derek atmete ein paar Mal tief durch. „Und ob du kannst“, sagte er rau und machte einen Schritt auf sie zu.
Doch Caren wich noch weiter vor ihm zurück. Abwehrend streckte sie die Hand aus. „Du bist auf die Bedingung, die ich an diese Ehe geknüpft habe, eingegangen.“
„Zum Teufel mit deinen Bedingungen! Du bist meine Frau. Ich begehre dich.“
Genau das war der Grund, weswegen sie ihn zurückweisen musste. Er begehrte sie, während sie ihn liebte. Und zwischen Begehren und Liebe bestand ein himmelweiter Unterschied.
Sie würde ihn immer und ewig lieben. Aber wie lange würde er sie begehren? Eine Nacht? Eine Woche? Wann würde er ihr mitteilen, dass er genug von ihr hatte? Nein, sie durfte sich ihm nicht hingeben.
„Du hast mir versprochen, mich zu nichts zu zwingen“, sagte sie verzweifelt, während er immer näher auf sie zukam. Sie hatte keine Angst, dass er Gewalt anwenden könnte. Sie fürchtete nur, schwach zu werden.
Im nächsten Moment stand Derek vor ihr, riss sie hart an sich und fasste sie unsanft beim Kinn, um ihren Kopf zurückzubiegen. Seine Augen blitzten zornig.
„Ich sollte dich nackt ausziehen und dir aufzwingen, was du uns beiden so hartnäckig verweigerst. Ich sollte dich lieben, bis du süchtig bist nach meiner Liebe. Aber ich denke ja nicht daran, deine Sehnsucht zu befriedigen! Darauf wirst du lange warten!“
Er ließ sie so abrupt los, dass sie zurücktaumelte. Dann drehte er sich um und schlug die Tür hinter sich zu.
Nach diesem Abend war die Beziehung zwischen Caren und Derek gespannt. Vor Daisy und dem übrigen Personal pflegten sie einen höflichen Umgangston. Sobald sie jedoch allein waren, wechselten sie kein Wort miteinander. Derek berührte Caren nur noch, wenn es unumgänglich war. Trotzdem hatte er darauf bestanden, dass sie jeden Morgen zusammen ausritten.
Caren vermisste seine netten Komplimente, die er so charmant in jede Unterhaltung eingeflochten hatte. Sie vermisste auch die zärtlichen Küsse, mit denen er sie so oft überrascht hatte. An die leidenschaftlichen durfte sie gar nicht denken.
Aber sosehr er mit seiner Zuneigung geizte, so verschwenderisch war er mit Geschenken. Er stellte ihr einen weißen Sportwagen vor die Tür, dessen Armaturenbrett so verwirrend wie ein Computer war.
Caren versuchte das großzügige Geschenk abzulehnen, aber er wies all ihre Argumente zurück.
„Du brauchst ein eigenes Auto, um dich frei bewegen zu können“, erklärte er und warf ihr die Wagenschlüssel zu, bevor er sich abwandte und zu den Stallungen ging. Damit war die Angelegenheit für ihn erledigt.
Dann die Kleider. Eines Nachmittags rief Daisy Caren in die Eingangshalle hinunter und stellte ihr eine grauhaarige Frau vor. Ein Bleistift steckte hinter ihrem Ohr, und um den Hals hatte sie ein Metermaß. Sie arbeitete für eine der vornehmsten Boutiquen.
„Größe sechsunddreißig, nicht wahr?“ fragte die Schneiderin energisch.
Caren erhielt maßgeschneiderte Kleider für jeden Anlass. Die Wahl wurde ihr überlassen. Weil sie wusste, wie kostspielig alles war, verhielt sich Caren zunächst sehr zurückhaltend und wählte nur das Notwendigste aus.
Daisy bemerkte ihr Zögern sofort. „Caren, Sie kaufen nicht genug“, flüsterte sie ihr ins Ohr. „Derek sagte, ich solle darauf achten, dass Sie Ihren Kleiderschrank füllen.“
Als die Schneiderin am Spätnachmittag das Haus verließ, war Caren neu eingekleidet.
Außerdem besaß sie zu jedem Kleidungsstück die passenden Accessoires.
Am nächsten Morgen erschien Caren in brauner Reithose und weißem Seidenhemd in den Stallungen. Dazu trug sie neue Reitstiefel aus weichem, glänzendem Leder und weiße Lederhandschuhe. Das Haar hatte sie sich mit einem schwarzen Samtband im Nacken zusammengebunden.
Derek betrachtete sie von Kopf bis Fuß und meinte dann völlig unbeeindruckt: „Du machst Fortschritte.“
Caren hätte ihm am liebsten eins
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