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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Smith
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Einzelheiten zu. Es gibt zwar nur Fresken an der Decke, aber ich habe den Namen und die Adresse eines Künstlers, der uns vielleicht auf die Schnelle ein paar an die Wand malen kann.«

    »Großartig!« Jess zögerte, ehe sie fragte: »Ist alles in Ordnung? Du hörst dich ein wenig seltsam an.«
    »Mir geht es gut, ich bin nur erschöpft vom vielen Herumlaufen, was ich euch zuliebe machen mußte. Du kannst dem Fotografen und dem Team sagen, daß sie die nächste Maschine nehmen sollen. Buche ihnen schon mal die Hotelzimmer. Aber tu mir einen Gefallen und buche sie nicht in meinem Hotel. Ich will in meinem Urlaub ein bißchen Privatsphäre haben.«
    »Klar.« Wieder zögerte Jess, diesmal sogar noch etwas länger. »Ehm … ich hätte das vielleicht schon früher erwähnen sollen … Du kennst doch Felicity, die will immer nur das Beste, und schließlich konnte sie nicht ahnen, daß du etwas mit dem Projekt zu tun haben würdest …«
    »Und?«
    »Nun, was ich dir sagen will, ist...« Jess atmete tief durch. »Der Fotograf … nun, es handelt sich um Sean, Claire. Es tut mir leid.«

Sechstes Kapitel
    Claire legte nachdenklich den Hörer auf. Ausgerechnet Sean kam nach Venedig! Es würde unmöglich sein, ihm auszuweichen, da sie in Felicitys Abwesenheit die Session überwachen mußte. Ihr Urlaub – eine Idylle ohne Arbeit, auf die sie sich so sehr gefreut hatte, war dahin. Noch im Flugzeug hatte sie sich ausgemalt, wie es die folgenden vierzehn Tage sein sollte: Faul am Strand liegen, sich ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen, ein paar Galerien besuchen und sich mit Cherry die Zeit vertreiben. Zwei Wochen Fröhlichkeit ohne Komplikationen.
    Aber dann hatte sie Stuart getroffen, und es gab keinen Zweifel, daß Stuart MacIntosh eine gewaltige Komplikation war. Der Nachmittag mit ihm im Palazzo kam ihr jetzt irreal und wie hinter einem dicken Nebel vor. Ihre Wangen brannten feuerrot, wenn sie daran dachte, daß sie sich nicht nur von ihm hatte fesseln lassen, sondern daß sie sich ihm völlig ausgeliefert hatte – und es hatte ihr eine nie geahnte Lust beschert.
    Die Lust war noch gesteigert worden durch den seltsamen Kick der Macht, den sie empfunden hatte, eine recht seltsame Empfindung, wenn man die erniedrigende Haltung bedachte, in der sie sich die meiste Zeit befunden hatte.
    Dieser Nachmittag hatte ihr neue Aspekte ihres Charakters offenbart, die sie schockiert und verstört hatten, und doch freute sie sich schon auf ihre nächste Begegnung. Ja, sie konnte es kaum erwarten. Was machte das
aus ihr? Eine Schlampe? Eine Masochistin? Sie wußte es nicht.
    Und jetzt kam auch noch Sean. Wenn sie Stuart nicht kennengelernt hätte, wäre es vielleicht schön gewesen, Sean wiederzusehen. Sie hätten vielleicht sogar gemeinsam versucht, ein paar Brücken wieder aufzubauen, die sie hinter sich verbrannt hatten. Aber da die Dinge so lagen, wie sie lagen, war es eine unmögliche Situation.
    Um die Dinge noch verzwickter zu machen, hatte sie kaum etwas von Cherry gesehen. Schuldbewußt hob Claire den Hörer auf und wählte die Nummer des Zimmers ihrer Freundin.
    Sie ließ es eine Weile klingeln, dann legte sie auf. Erleichtert lächelte sie. Cherry hatte also auch etwas gefunden, womit sie sich beschäftigen konnte. Claire fragte sich, ob es der große blonde Amerikaner sein würde. Trotz Cherrys Lamentieren an diesem Morgen glaubte Claire nicht, daß der Mann seine Hände von ihr lassen konnte, wenn er einen Tropfen heißen Bluts in seinen Adern hatte.
     
    In diesem Moment dachte Quaid Albright genau dasselbe. Er schaute auf den dunklen Haarschopf, gleich neben dem blonden Kopf seines Bruders.
    »Ich glaube, mir gefällt das hier am besten«, sagte sie. »Was sagen Sie, Quaid?« Sie schob den Skizzenblock über den Tisch, und er versuchte, ihr nicht in den Ausschnitt zu starren, der sich ein wenig verschoben hatte und den Blick auf ihren verlockenden Brustansatz freigab. Er rutschte unruhig auf dem Sitz herum, um den Druck seiner Lenden zu mildern, und schaute sich die Zeichnung an.

    »Sie ist wirklich gut. Aber mir gefällt die eine mit den Mietshäusern besser.«
    »Ja, sie sind alle ausgezeichnet.« Cherry nippte an ihrem Wein. »Ich wünschte, ich hätte Ihr Talent, Harper.«
    Der andere Zwilling errötete wie ein Mädchen. »Es ist nicht mehr als ein Hobby.«
    »Welche Berufe haben Sie eigentlich?« Cherry wandte sich an Quaid. Sie wußte inzwischen, daß er der Wortführer der beiden Brüder war.
    »Unser Pa hat

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