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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Smith
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begann.
    Claire schob ihre Finger in Cherrys Vagina. Sie fühlte sich wie ein Pfirsich an, im Gegensatz zu ihrer, die sie mit einer Pflaume verglichen hatte. Cherrys war lockerer als Claires, das Fleisch heißer, und Claire hatte das Gefühl, daß ihre Finger ersehnt und willkommen waren. Die Muskeln umklammerten die Finger, als wollten sie sie nie wieder freigeben.
    Cherry verstärkte den Druck auf Claires Kitzler und löste einen Schwall heißer Säfte aus. Claire wurde mutiger und schob den Zeigefinger in die glitschige Spalte, bewegte ihn hin und her, zog ihn dann ein wenig hinaus, um das verborgene Fleischkissen zu finden, der sich am Hals der Grotte befindet – der G-Punkt. Sie kitzelte ihn, und die Wirkung trat sofort ein.
    Cherry schmiegte sich an sie, rieb ihre Brüste gegen Claires und stieß prustend den Atem aus. Aber auch wenn sie halb benommen von der Lust war, die sie durchfuhr, tat sie es Claire nach und fand auch bei ihr die empfindlichste aller Stellen mit der forschenden Fingerspitze.

    Die Hitze jagte durch Claires Adern, sie spürte die sämigen Säfte, die auf die Hand der Freundin tropften, und doch hielt sie auch den eigenen Finger in Aktion, reizte, rieb, drückte und zupfte.
    Die beiden Frauen wölbten sich gegeneinander, ihre Körper gespannt wie Federn, die Brüste preßten aufeinander, die Schöße gegen die Hand der Freundin. Claires Lust drehte sich wie in einer Spirale, sie spürte die Hitze im Schoß und wußte, daß es jeden Augenblick geschehen mußte.
    Sie kamen fast gleichzeitig, Claire nur Sekunden vor Cherry. Sie schrien beide auf, und ihre Schreie fanden ihr Echo bei der Frau auf dem Bildschirm, deren Geliebte es endlich auch geschafft hatte, ihr den Höhepunkt zu besorgen.
    Dann war plötzlich Stille, und sie hörten nur noch den hechelnden Atem.
    Es dauerte eine ganze Weile, ehe Cherry sagte: »Das war eine Wucht, was?«
    Claire murmelte ihre Zustimmung, zu müde und zu geschafft, um etwas sagen zu können.
    Cherry rutschte vom Bett und hob die Fernbedienung auf, die auf den Boden gefallen war. Sie schaltete den Fernseher aus, und im Dunkel kroch sie zurück ins Bett, kuschelte sich an Claire und schlang die Arme um sie.
    Claire war sofort eingeschlafen.

Zwölftes Kapitel
    Die Strahlen der frühen Morgensonne schafften es nicht, den Dunst, der sich über die Lagune gelegt hatte, zu durchbrechen, aber sie vergoldeten die winzigen Tropfen, die wie Zauberlichter in der Luft glitzerten. Sean drückte auf den Auslöser und hoffte, daß er für diese Lichtverhältnisse den richtigen Film gewählt hatte, dann ging er weiter, tiefer in das Herz der Stadt hinein. Es war erst sechs Uhr, und Venedig schlief noch, schleierverhangen wie eine arabische houri.
    Er litt immer noch darunter, daß Claire ihn in der Halle des Metropole versetzt hatte. Er hatte kaum schlafen können in der Nacht, hatte sich herumgewälzt und gegen die Bilder angekämpft, die sich in sein Bewußtsein drängten. Claire mit MacIntosh, wild, ausgelassen, wollüstig. Der Männerkörper schweißüberzogen, die Frau sich öffnend, schmachtend, stöhnend.
    Er hatte schließlich den Vorhang zurückgeschoben und den Frühdunst gesehen, hatte sich in Hemd und Hose geworfen, diesen Film eingelegt und war aus dem Hotel geschlüpft.
    Fotografieren besänftigte ihn, ganz egal, wie aufgewühlt er auch war. Wenn er durch die Linse einer Kamera schaute, vergaß er sich, er wurde zum Auge, das Beute erspähte. Die Jagd nach der vollkommenen Komposition. Venedig hatte alles, was einen Fotografen zufriedenstellte.
    An diesem Morgen entdeckte er ein schlafendes Mannequin in einer Gondel, eine Wäscheleine, auf der die
Wäschestücke mit glitzernden Tautropfen besetzt waren, eine streunende Katze, die im Dunst wie eine Bestie aus der Mythologie auf ihn wirkte, und dann waren da noch die schlanken, grauen Säulenheiligen vor einer Kirche. Die Köpfe der Statuen leuchteten im Pink der aufgehenden Sonne.
    Er schoß ein Bild nach dem anderen und legte nur eine Pause ein, als er den Film wechselte. Seine verzweifelten Gedanken an Claire wurden allmählich von der Faszination und der Schönheit dieser Stadt verdrängt und von seiner Besessenheit, sie in Bildern festzuhalten.
     
    »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, daß ich dich so früh wecke, aber wir beide haben miteinander etwas zu besprechen.«
    »Ich weiß. Ich habe sowieso nicht mehr geschlafen.«
    »Sollen wir einen Spaziergang machen?«
    »Ja, in einer Minute.«
    Kurz darauf

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