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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Smith
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Sean genügte das als Warnung. Er rannte in die andere Richtung.
    Er lief durch die verwinkelten Gassen und mied es, sie zu seinem Hotel zu führen. Er mußte lachen – eine solche Situation hatte er noch nicht erlebt. Er wußte, daß er durchtrainiert war, während die beiden Männer in Schwarz bullig und fett waren. Er konnte ihr Röcheln von der Anstrengung des Laufens hinter sich hören.
    Er hätte sie leicht abschütteln können, wenn er nicht diesen dummen Fehler begangen hätte: Er rannte in eine Sackgasse hinein, die schon nach ein paar Metern keinen Ausweg mehr bot. Umkehren konnte er nicht – die Männer standen schon da, schwer keuchend und mit hochroten Köpfen.
    Sie ließen sich Zeit, bis sie wieder zu Atem gekommen
waren, dann stampften sie gemächlich auf ihn zu. Als der größere der beiden genüßlich zu grinsen begann, sah Sean, daß ihm einige Zähne fehlten.
    Er versuchte es auf die lockere Art. »He, wo liegt das Problem, Jungs? Habe ich gegen irgendein Gesetz verstoßen? Warum unterhalten wir uns nicht in Ruhe …«
    Er hatte kaum Zeit, seine Muskeln anzuspannen, als die erste Faust gegen seinen Magen krachte.
     
    Quaid und Harper hörten den Kampf, bevor sie ihn sahen. Sie folgten den Geräuschen der Schläge, die in den leeren Gassen weit zu hören waren. Und dann standen sie am Eingang der Sackgasse und nahmen kurz die Szene auf, die sich vor ihnen abspielte. Quaid warf Harper einen raschen Blick zu.
    »Scheint verdammt unfair – zwei gegen einen.«
    Harper nickte zustimmend. »Stimmt.«
    Quaid grinste. »Warum sollten wir nicht für ein Gleichgewicht der Kräfte sorgen? He, amigos!«
    Bei seinem Ruf wandten sich die Italiener ihm zu, und Sean nutzte die Gelegenheit, um seine Faust ans Kinn des größeren Gegners zu setzen. Die Brüder hatten das Getümmel erreicht, und dann war der Kampf rasch vorbei. Die Amerikaner nahmen sich die Männer in Schwarz vor, die bald erkennen mußten, daß sie jetzt nicht nur in der Unterzahl, sondern auch kräftemäßig unterlegen waren. Sie suchten das Weite.
    Quaid wandte sich an Sean. »Alles in Ordnung?«
    Sean, immer noch außer Atem, konnte nur nicken.
    Harper leckte sich über die Knöchel seiner rechten
    Hand und sammelte dann die Stücke von Seans Kamera
ein, die auf dem Kopfsteinpflaster verstreut lagen. »Vielleicht können Sie damit noch was anfangen.«
    Sean schaute ihn dankbar an.
    »Sind Sie ein Journalist?« fragte Quaid.
    Sean tastete mit der Zunge vorsichtig in seinem Mund herum und spuckte Blut auf das Pflaster. »Nein«, keuchte er. »Fotograf.« Er streckte sich und grinste die Brüder an. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue, daß wir uns kennenlernen. Obwohl ich zuerst dachte, daß die Kerle mir die Birne zugehauen haben, daß ich alles doppelt sehe.«
    Die Brüder erwiderten das Grinsen.
    »Ich bin Quaid Albright. Das hier ist mein Bruder Harper.« Dann fügte Quaid ernster hinzu, nachdem er sich das Gesicht des neuen Freundes betrachtet hatte:
    »Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, Mister, aber Sie sollten sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses begeben.«
     
    Das erste, was Claire sah, als sie aufwachte, war Cherry, die sie betrachtete. Ihre Blicke trafen sich, und dann plusterten sie beide los.
    »Himmel!« rief Cherry. »Ich kann nicht glauben, was wir in der Nacht getan haben!«
    Claire rollte sich auf den Rücken und schaute zur Decke. »Ich auch nicht. Es muß der Wein gewesen sein.«
    »Oder auch nur die Tatsache, daß wir hier in Venedig sind.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Claire schwang die Beine aus dem Bett. »Diese Stadt hat eine seltsame Wirkung auf Menschen.«
    »Verrückt, nicht wahr? Aber soll ich dir was sagen?
Es hat schon sein Gutes, daß wir beide auf Männer stehen.«
    »Hast du Angst, daß es sonst zur Gewohnheit werden könnte?« Claire wischte sich die Haare aus den Augen und sah Cherry an. »Aber ernsthaft, Cherry – ich möchte nicht, daß unsere Freundschaft gefährdet wird.«
    »Ich auch nicht.«
    »Okay, also beschließen wir, daß wir es bei Männern belassen.« Sie bekräftigten ihren Entschluß lachend durch einen Händedruck, und gleichzeitig zog Claire die Freundin aus dem Bett. »Komm schon, wir haben noch einiges einzukaufen.«
    Cherry ging auf ihr eigenes Zimmer, um sich zu duschen und sich anzuziehen, und eine Dreiviertelstunde später traf sie sich in der Halle mit Claire. Sie trugen beide Sommerkleider und bequeme Sandalen.
    »Was sollen wir zuerst

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