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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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ausgestoßener Atem zeigte sich im Licht, das aus dem Wohnzimmer hinaus leuchtete, als kleines Dampfwölkchen. Ihr Großvater war bereits zu Bett gegangen und Bertha sah aller Wahrscheinlic h keit nach noch fern. Sie fand immer eine ihrer viel geliebten Krimiserien. Drüben im Schwedenhaus brannte noch Licht. Charly erkannte den dü n nen Schein, trotz der zugezogenen Vorhänge. Sie lief den schmalen Pfad entlang und drückte die Klinke herunter. O´Brian hatte nicht mal abg e schlossen. Missbilligend schüttelte sie den Kopf. Ohne vorher anzuklo p fen, wollte sie gerade sein Schlafzimmer betreten. Da ihr erst jetzt plöt z lich bewusst wurde, was sie im Begriff war zu tun, öffnete sie die Tür l e diglich einen Spalt breit und blieb dann unen t schlossen stehen.
    Tyler saß aufrecht mit nacktem Oberkörper im Bett und schien ernsthaft zu arbeiten. Er hämmerte unentwegt auf die Tastatur seines Laptops ein. Seine Lippen formten dabei lautlos Worte, die Charly jedoch nicht zu deuten verstand. Sein dunkles Haar lag auf seinen Schultern. Sie starrte auf sein Tattoo und wollte gerade einen Rückzieher machen, als er, wahrscheinlich aufgeschreckt durch ihre Bewegung, hoch schaute. Ein langsames Lächeln breitete sich auf seinem ernsten Gesicht aus. Charly wurde es ganz warm dabei, erst recht, da sie wusste, wie geizig er mit dieser Gunst ansonsten umging. Sie räusperte sich ein wenig verl e gen.
    „Hallo - ich wollte nicht stören“, brachte sie endlich hervor. Schließlich musste sie ja irgendeine Erklärung für ihr Eindringen in seine Pr i vatsphäre abgeben.
    „Sie stören nicht.“ Er drückte auf die verantwortlichen Knöpfe und speicherte damit die Datei ab. „Zumindest nur ein wenig.“ Tyler grinste sie an, bemerkte jedoch sofort, das ihr Gesicht Müdigkeit und Niedergeschlagenheit ausdrückte. Er klopfte neben sich auf das Bett. „Kommen Sie, setzen Sie sich! Kummer, wegen Ihres Großvaters?“
    Charlotte nickte und berichtete ihm von der zunehmend fortschreitenden Demenz des alten Mannes.
    „Ich würde Ihnen gern etwas zu trinken anbieten“, sagte Tyler, als sie gee n det hatte. „Doch ich habe nichts an.“
    Ein verwirrendes Verlangen packte sie kurz und heftig, als sie sich blit z artig auszumalen begann, was seine Aussage zu bedeuten hatte.
    Rasch stand sie auf. „Ich mache uns einen Tee.“ Sie lief schnurstracks in die Küche und stellte den Wasserkocher an. „Es sah aus, als hätten Sie gearbe i tet, als ich herkam“, rief sie und stellte die Tassen bereit.
    „Das habe ich auch“, antwortete O´Brian.
    „Zu so später Stunde noch?“
    „Wenn ich eine Inspiration habe, fackle ich nicht lange. Egal um welche T a geszeit es sich handelt.“
    „Ich dachte zunächst, Sie sehen sich im Internet irgendwelche Pornoseiten an“, sagte sie frech und stellte arglos lächelnd die dampfenden Ta s sen auf dem Nachtschränkchen ab.
    „Wie ungezogen.“ Tyler schüttelte amüsiert den Kopf.
    „Aber dafür war Ihr Gesicht viel zu unwirsch“, entgegnete sie seelenr u hig.
    „Ach wirklich?“
    „Mhm.“
    „Warum sind Sie her gekommen?“, wollte er, plötzlich wieder ernst, wissen.
    „Ich weiß nicht. Ich war ziemlich durcheinander“, antwortete Charlotte wahrheitsgemäß und berichtete ihm von dem Telefonat mit ihrem Vater. „Er ist ein Feigling.“ Sie spie das Wort förmlich aus. Schon begann sie, ihm von ihrer frühen Kindheit zu erzählen. Dabei rührte sie u n entwegt mit dem Löffel in ihrer Teetasse herum. Sie hatte sich wie selbstverständlich an das Fußende seines Bettes gesetzt. Hin und wieder legte sie eine kurze Pause ein, nahm einen Schluck des heißen Getränks und fuhr fort.
    Wie wunderschön sie ist, überlegte Tyler und rutschte prompt unruhig hin und her. Er war sich nur allzu bewusst, dass er hier splitterfase r nackt lag und Charlotte Svenson gerade ihre Füße unter seine Decke schob. Sein Körper reagierte bereits auf ihre Nähe und ihren unverwec h selbaren, betörenden Duft nach einem Korb voller reifer Zitrusfrüchte. Irritiert rückte er das Kissen in seinem Rücken zurecht. Dabei rutschte die Decke gefährlich tief an seinen Hüften herunter. Er bekam einen Zi p fel zu fassen und zerrte hastig daran. Offensichtlich hatte sie sein Bem ü hen nicht bemerkt, denn sie war immer noch zutiefst aufgewühlt. Sie b e endete gerade ihren letzten Satz so wie sie vorhin begonnen hatte - i n dem sie ihren Vater als feige bezeichnete. Charlotte Svenson schien Feiglinge zu

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