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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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erklärte Brick und wandte sich nach rechts zum Vordereingang. Lisa folgte ihm auf dem Fuße. Das Klacken ihrer Sohlen hallte durch die undurchdringlichen Schatten des Korridors.
    » Der Keller ist aber noch gut in Schuss.«
    » Der Keller?«, fragte Lisa und drängte sich noch enger an ihn.
    Brick ging an zwei Türen zu seiner Linken vorbei und öffnete die dritte. Dahinter schien sich eine Teergrube aufzutun, deren Finsternis sogar das Licht im Korridor verschluckte.
    » Das ist doch nicht dein Ernst«, sagte sie. Jetzt klang ihre Stimme irgendwie anders– ihre Angst war nicht mehr gespielt. » Da geh ich nicht rein, Brick. Das kannst du vergessen.«
    Er streckte den Arm aus, tastete in der Finsternis nach der Taschenlampe, die er dort zurückgelassen hatte, und schaltete sie mit einem Klicken ein. Der Lichtschein vertrieb die Dunkelheit und enthüllte eine Treppe, die zu einem Gang hinunterführte, der vollkommen mit irgendwelchem Krempel zugestellt war. Trotz des Lichtscheins sah er ziemlich düster aus.
    » Keine Angst, da unten ist’s ganz nett«, sagte Brick. Er drückte Lisas Hand etwas fester und zerrte sie sanft, aber bestimmt mit sich. » Komm.«
    Sie stolperte seinem zitternden Schatten hinterher, als er sich einen Weg durch den Schrott bahnte und eine weitere Tür aufdrückte, die in einen Kellerraum führte. Er hatte nicht gelogen – hier war es tatsächlich ganz nett. Aus irgendeinem Grund war der Gestank nach Feuchtigkeit und Schimmel, der im ganzen Park und besonders im Pavillon herrschte, nicht mehr so schlimm. Außerdem hatte Brick aufgeräumt, sodass der große Raum frei von Gerümpel war. Er stellte die Taschenlampe gegen die Wand. Im schwachen Licht waren ein mottenzerfressenes rosa Sofa und ein Beistelltisch zu erkennen. Außer ein paar Sicherungskästen und einem Boiler, der kalt und stumm in der Ecke stand, war nichts zu erkennen.
    » Ich hab alles nach oben geräumt«, erklärte er, ging zum Tisch hinüber und hob eine Streichholzschachtel auf. Er hatte zwei Kerzen von zu Hause mitgehen lassen. Brick zündete sie an, und das Licht flackerte an der Wand, als befänden sie sich unter Wasser. » Ist doch ganz gemütlich hier, oder?«
    » Na ja«, sagte sie. » Für Dracula vielleicht.«
    » Sei ruhig«, sagte er, ohne es böse zu meinen. Dann ließ er ihre Hand los und setzte sich aufs Sofa. Auf dem Beistelltisch stand ein Laptop samt USB -Stick, mit dem er eine Internetverbindung herstellen konnte. Oben war der Empfang zwar besser und die Verbindung schneller, aber ihm gefiel es hier unten, besonders abends. Außerdem hatte er keine Eile. Das mochte er so an diesem Ort– hier gab es keine Hektik. Als würde die Zeit stillstehen.
    Mit einem Mal meldeten sich seine Kopfschmerzen schlimmer als je zuvor zurück. Er rieb sich mit beiden Händen die Schläfen. Lisa setzte sich neben ihn.
    » Also gut, hier wären wir«, sagte sie. » Und jetzt?«
    Sie lächelte, legte neckisch den Kopf schief und biss sich auf die Unterlippe. Im Licht der Taschenlampe war jeder Pickel unter der dicken Make-up-Schicht zu erkennen. Ihre Augen glänzten vor Aufregung und noch etwas anderem, und dieses andere machte sie zur begehrenswertesten Frau, die sich Brick nur vorstellen konnte. Sie beugte sich zu ihm vor, und schon hatten sie die Welt um sich herum vergessen.

Daisy
    Boxwood St. Mary, 19 : 07 Uhr
    Daisy saß auf den Stufen, die zum Haupteingang der Schule führen, wartete auf ihre Mum und versuchte nicht daran zu denken, was gerade in der Aula passiert war. Sie war gekränkt und wütend und traurig und das alles zugleich, sodass sie sich in erster Linie wie betäubt fühlte. Fred hatte sie angespuckt. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Direkt ins Gesicht. Aber viel schlimmer war das Gelächter danach gewesen. Wie in einem Albtraum, in dem man etwas Dummes anstellt und einen alle auslachen und man nicht weiß, wieso.
    Nur– das hier war kein Albtraum. Sie hatten sie tatsächlich alle ausgelacht.
    Sie hatte immer noch Kims höhnische Fratze vor Augen. Und Mrs. Jackson– wieso hatte sie nichts gesagt? Sie hätte doch eingreifen müssen. Und Fred? Für ihn fielen ihr ein paar Ausdrücke ein, die ihre Mum manchmal vor sich hinmurmelte, wenn sie richtig sauer war. Auf Fred passten sie alle, und noch ein paar schlimmere, wenn es so etwas gab. Für Fred müsste man sich eigentlich den schlimmsten Ausdruck überhaupt ausdenken. Sie hasste ihn.
    Ein Auto fuhr auf den Parkplatz und um das Denkmal mit den

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