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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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Blumenbeeten in der Mitte herum. Daisy stand auf. Als sie sah, dass es blau und nicht weiß war, setzte sie sich wieder und drückte ihren Rucksack gegen die Brust. Hoffentlich kam ihre Mum, bevor die anderen nach Hause gingen. Heute wollte sie niemanden mehr sehen. Sie wollte sie nie wiedersehen. Sie wollte nur noch nach Hause und fernsehen und zeichnen und alles vergessen.
    Die Eingangstür hinter ihr fiel ins Schloss, und sie zuckte zusammen. Ein paar Kinder rannten mit donnernden Schritten die Stufen hinunter. Sie sahen sie neugierig an, als wüssten sie nicht, wer sie war. Immerhin lachten sie sie nicht aus. Daisy versteckte sich hinter ihrem Rucksack und spähte über den oberen Rand.
    Nun mach schon, Mum. Beeil dich.
    Wieder Schritte, dann spürte Daisy eine Hand auf ihrer Schulter. Sie sah auf und erkannte Chloe, die ihr Kostüm gegen die Schuluniform getauscht hatte, aber immer noch die altmodischen Zöpfe trug.
    » Was ist denn?«, fragte sie. Daisy stand vor Staunen der Mund offen.
    » Wie, ›Was ist denn‹?«, fragte sie. Vor Wut plapperte sie einfach drauflos. » Du warst doch da und hast mich ausgelacht.«
    » Ach, das mit Fred?«, sagte Chloe und setzte sich neben ihr auf die Treppe. Immer mehr Kinder stürmten aus der Schule und auf den Parkplatz. » Er musste niesen.«
    Daisy runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Sie sah sich schnell um, ob die Luft rein war, dann beugte sie sich zu Chloe vor. » Was soll das heißen: ›Er musste niesen‹? Er hat mir ins Gesicht gespuckt.«
    Chloe grinste, aber nicht spöttisch. » Er hat geniest«, sagte sie. » Und dann bist du davongerannt, bevor er sich entschuldigen konnte.«
    Daisy schüttelte weiter den Kopf. Das war kein Niesen gewesen, niemals. Sie sah seine Augen vor sich, so kalt, so unbarmherzig. Er hatte sie angespuckt, und das mit voller Absicht.
    Oder?
    » Er hat sich entschuldigt?«, fragte sie nach einer Weile. Nachdenklich löste Chloe einen Haargummi und schüttelte den Zopf aus.
    » Nein, nicht direkt«, sagte sie. » Aber er hätte es getan, wenn du nicht davongelaufen wärst, als würde deine Unterhose brennen.«
    » Ihr habt mich ausgelacht«, sagte Daisy mit leiser Stimme und starrte auf die Stufen vor sich. » Du auch.«
    Chloe beugte sich vor und legte einen Arm um Daisys Schulter.
    » Tut mir leid. Aber es war ja auch zum Brüllen, oder etwa nicht? Der Junge, in den du verknallt bist, niest dich an. Wie in einem YouTube-Video oder so. Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, hättest du mich auch ausgelacht.«
    » Oder mich«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Kim lief die Treppe hinunter, umarmte Daisy kurz und eilte zu dem blauen Auto hinüber. » Das ist mein Dad«, rief sie. » Tut mir leid, Daisy, aber das war echt lustig. Sei nicht traurig. Fred liebt dich trotzdem.«
    Sie stieg auf den Beifahrersitz und warf Daisy durch die Fensterscheibe einen Luftkuss zu. Dann fuhr sie davon. Immer mehr Autos hielten auf dem Parkplatz. Die Eltern in den Wagen mussten aufpassen, dass sie nicht die kleine Armee von Schülern überfuhren, die sich vor der Treppe versammelt hatte.
    » Siehst du, ist gar nicht so schlimm«, sagte Chloe und stupste Daisy sanft an. » Du kommst doch zur Probe morgen, oder? Du musst. Das ist die Generalprobe.«
    Daisy antwortete nicht. Jetzt fühlte sie sich etwas besser und war nicht mehr so verwirrt. Vielleicht hatte Chloe ja recht, und das alles war nur ein großes Missverständnis. Sie war hundemüde. Ein anstrengender Tag. Dann kam ihr ein anderer Gedanke, der noch viel erschreckender war: Was, wenn er tatsächlich nur geniest hatte? Und sie war davongerannt wie ein Baby. Wie peinlich war das denn?
    » Da kommt mein Dad«, sagte Chloe und umarmte Daisy. » Mach dir keine Sorgen.«
    Daisy nickte und versuchte zu lächeln. Dann war Chloe im Geländewagen ihres Vaters verschwunden. Das Auto fuhr im selben Moment aus der Einfahrt, in dem ein wohlbekannter, mitgenommener weißer Van auf den Parkplatz einbog. Daisy stand auf. Sie war wohl noch nie so froh wie jetzt gewesen, ihre Mutter zu sehen. Sie lief auf das Auto zu und riss die Tür so schwungvoll auf, dass sie im Rahmen erzitterte und kletterte auf den Beifahrersitz, wobei sie den Rucksack noch immer umklammert hielt wie ein Schiffbrüchiger eine Rettungsweste.
    » Wie ist es gelaufen?«, fragte ihre Mum und schob eine weiße Haarsträhne unter das Kopftuch.
    Daisy wollte gerade antworten, als sie erstarrte. Mrs. Jackson stand im Schatten der halb geöffneten

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