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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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zwischen schweineähnlichem Grunzen. Brick hielt inne und lauschte erneut. Das rettete ihm wahrscheinlich das Leben.
    Lisa warf sich so fest gegen die Tür, dass die obere Hälfte trotz der Eisenstange einige Zentimeter aufgedrückt wurde. Sie schrie und stürmte wieder gegen die Tür an. Voller Panik kroch Brick auf allen vieren die Treppe hinauf. Doch diesmal blieb er nicht oben sitzen. Er rannte blindlings durch die Flure des Pavillons, verfolgt von ihren wahnsinnigen Schreien.

Cal
    Oakminster, 7 : 02 Uhr
    Das Handy weckte Cal. Der Maschinengewehrklingelton riss ihn aus einem Traum, in dem Georgia und ein Gefängnis vorgekommen waren. Er verschwand, noch bevor er sich daran erinnern konnte, löste sich im warmen Morgenlicht auf. Er streckte verschlafen die Hand aus und suchte auf dem Nachttisch nach dem Telefon. Megan hatte ihm eine SMS geschrieben.
    Was war gestern mit dir los?!?!?!
    Er brauchte einen Augenblick, bis er sich an den gestrigen Tag erinnerte, dann setzte er sich stirnrunzelnd im Bett auf. Sie waren abgehauen, alle miteinander, und hatten ihn vor der Bibliothek stehen lassen. Also war er zu Fuß nach Hause gegangen, was eine Dreiviertelstunde gedauert hatte. Mit dem Bus hätte er nur zehn Minuten gebraucht, und je länger er unterwegs gewesen war, umso wütender war er geworden. Er war zur Haustür hereingestürmt, hatte seine Mutter ignoriert und war stocksauer in seinem Zimmer verschwunden.
    Er gähnte, rieb sich den Schlaf aus den Augen und blinzelte, bis er das Display deutlich sehen konnte.
    Ihr wart plötzlich weg, schrieb er, dachte darüber nach und löschte den Text. Langweilig, bin heim, tippte er stattdessen. Er würde keinesfalls zugeben, dass er auf ihren Streich hereingefallen war. Diesen Triumph gönnte er ihnen nicht.
    Er warf das Handy auf den Tisch zurück und kroch wieder unter die Decke. Auf die Schule hatte er heute nicht die geringste Lust, obwohl gegen Mittag das nächste Schulmeisterschaftsspiel anstand. Dabei würde er sich nur den Spott seiner Kameraden anhören müssen. Armer Callum, haben wir dich erschreckt? Armer Kleiner, hat dich deine Mami getröstet? Nein, heute müssten sie ohne ihn klarkommen, von ihm aus konnten sie ruhig denken, dass er überhaupt nicht mehr spielte. Mal sehen, ob sie ohne ihren Mittelfeldstar auch gegen die 12H mit 3:1 gewinnen würden.
    Seine Mum würde ihn schwänzen lassen, das war kein Problem. Sie war dermaßen leichtgläubig; er musste sie nur mit seinem Dackelblick angucken, und schon gab sie nach. Und sein Dad– der Einzige, der seine Pläne noch hätte durchkreuzen können– war in Spanien auf einer seiner ewigen Geschäftsreisen.
    Ehrlich gesagt fühlte er sich tatsächlich nicht besonders wohl. Es war, als wäre sein Kopf mit Watte ausgestopft– diese blöden Dum-dum -Kopfschmerzen dröhnten immer noch leicht in seinem Schädel.
    Cal rollte sich herum, streckte die Beine aus und sah aus dem Fenster. Zähes, honigfarbenes Licht drang durch die Vorhänge. Er spürte bereits die Hitze des Morgens. Ein weiterer wunderschöner Tag, zu schön, um ihn im Bett zu verbringen, Kopfschmerzen hin oder her. Vielleicht war es besser, seinen Schwänzkredit erst später im Jahr aufzubrauchen, wenn es schneite und sich die Straßen in eine Eisbahn verwandelten.
    Außerdem war heute Abend Kung-Fu-Training, und das wollte er auf keinen Fall verpassen. In ein paar Wochen war die Fortgeschrittenen-Prüfung in Choy Li Fut, und dafür musste er noch ordentlich üben.
    Er schaute noch mal auf das Handy, ob Megan zurückgeschrieben hatte, dann kletterte er aus dem Bett, schaltete die Inbetweeners -Folge wieder ein, die er gestern nur zur Hälfte geschafft hatte, und hörte zu, während er sich über dem Waschbecken in seinem Zimmer die Zähne putzte. Er zog sich an und schob die Vorhänge zurück. Strahlendes Sonnenlicht fiel auf ihn, als wäre er Bruce Almighty oder wer, berührt vom Finger Gottes. Mann, der Sommer war toll.
    Cal ging nach unten auf die Toilette, dann schlenderte er in die Küche.
    » Morgen, Mum«, sagte er, gähnte und ließ sich auf einen der Hocker vor der Küchentheke fallen. Seine Mutter stand vor dem großen Herd in der Ecke und ließ etwas in einer Pfanne auf dem Kochfeld brutzeln. Sie machte ihm jeden Morgen ein Ei, ob er wollte oder nicht. Heute eher nicht– in seinem Magen rumorten immer noch die Milchshakes vom Abend zuvor.
    » Morgen, Mum, hab ich gesagt.«
    Sie antwortete nicht. Cal wandte sich von ihr ab, schlug die

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