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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Katzenbesitzerin an Bord Kenntnis. Von Madame Robichon. Wer sind Sie, Mademoiselle?«
    Au wei, jetzt kam es raus. Wir würden nie wieder an Bord gelangen.
    »Janed Kernevé. Und das ist Pantoufle. Wir sind unbefugt auf dem Schiff. So, damit wissen Sie es.«
    Wie mutig meine Janed war. Ich hingegen zitterte an allen Gliedern. Nicht nur, weil mir biestig kalt war.
    Der andere Mann, ein Matrose, war weit weniger wütend und wickelte eine Decke um Janeds Schultern. Ron
Cado sagte nichts, sondern legte sich in die Riemen. Der Dampfer hatte sich immer weiter entfernt, schien aber wirklich einen Kreis zu ziehen.
    »Auch noch ein blinder Passagier«, knurrte Ron Cado leise.
    »Ich be zahle die Passage. Ich habe etwas Geld.«
    »Das hätten Sie gleich machen sollen, Mademoiselle.«
    »Ich weiß. Es ging alles so schnell.«
    »Die drei Ma telots, die in Brest angeheuert haben, haben sie an Bord gebracht, Sir«, sagte der Matrose leise.
    »Sie wissen davon, Yann?«
    »Sie haben es mir ge sagt. Sie ist eine Freun din von ihnen.«
    »Stimmt das, Mademoiselle?«
    »Sie können nichts dafür.«
    »Das wird sich zeigen.«
    Auch Malo, Telo und Brieg stand nun eine der be Abreibung bevor. Das war so ungerecht. Sie hatten uns doch nur helfen wollen.
    Wieder schwieg Ron Cado eine Wei le. Wahr scheinlich überlegte er sich schon die passenden Strafen für die Matelots und uns. Corsair hatte da schaurige Dinge zu berichten gewusst. Von Auspeitschen, Kielholen, Plankengehen und Spießrutenlaufen war die Rede, und alles war überaus schmerzhaft oder gar tödlich.
    »Wie kam es eigentlich dazu, dass der Kater über Bord ging?«
    Huch – der hatte ja über etwas ganz anderes nachgedacht. Und seine Stimme war nun auch ru higer geworden.

    »Madame Robichon hat ihn geworfen.«
    »Bitte?«
    »Doch. Das haben auch andere gesehen.«
    »Und warum, Mademoiselle?«
    »Ich glaube, sie wollte nicht, dass Pantoufle ihrer vornehmen Katze zu nahe kommt.«
    Von dem abgerissenen Volant schwiegen wir also sicherheitshalber.
    »Das ist die bescheuertste Geschichte, die mir in zwölf Jahren zur See je vorgekommen ist«, grollte er leise.
    Janed zog die Decke fester um sich und mich und versank unglücklich darin. Ich versuchte, mich und sie durch Schnurren ein wenig zu beruhigen.
    Es dauerte eine ziemliche Zeit, bis das große Schiff wieder bei uns war und wir mitsamt dem Rettungsboot an Deck gezogen wurden. Eine Menschentraube empfing uns mit Geschnatter und Getue. Aber Ron scheuchte sie alle fort.
    »Gehen Sie nach unten und ziehen Sie sich um, Mademoiselle. Sie haben doch hoffentlich Kleidung zum Wechseln dabei?«
    »Ja, ja, natürlich. Und danke, dass Sie uns aufgefischt haben.«
    »Wir sprechen uns noch. Aber jetzt ziehen Sie etwas Trockenes an und kriechen Sie eine Wei le in Ihre Koje. Sie sind völlig unterkühlt.«
    Womit er recht hatte.
     
    Janed lag in ihrem Bett, drei Decken über sich, die ihr hilfsbe reite Frauen überlassen hatten. Ich hatte eben falls ein Deckenlager erhalten, und jemand brachte ihr einen
heißen Tee, in dem ziemlich viel Rum enthalten war. Ich bekam eine Tasse lauwarmer Milch – zum Glück ohne Rum. Über einem ausgespannten Seil hingen Janeds Kleider, aus denen die Frauen das Salzwasser gespült hatten, und tropften leise vor sich hin.
    Und dann kamen drei ebenfalls ziemlich betropft aussehende Matelots zu uns.
    »Wir haben deine Passage bezahlt, meine Schöne.«
    »Und entschuldigen uns bei dir, meine Hübsche.«
    »Und haben dir eine hei ße Suppe mitgebracht, meine Feine.«
    »Hat er euch sehr zusammengestaucht?«
    »Der Erste? Ja, hat er. Das kann er gut.«
    »Er sollte das mal an Madame Robichon ausprobieren. Die hat schließlich Pantoufle ins Wasser geworfen«, knurrte Janed, schon wieder ganz munter, und setzte sich auf, um von der Suppe zu essen.
    »Das wird er nicht tun. Sie ist die Schwester des Reeders und eine sehr wich tige Person. Wenn die sich über ihn beschwert, wird er seinen Posten verlieren.«
    »Und er ist ein verdammt ehrgeiziger Mann, Janed. Er will so schnell wie möglich Kapitän werden.«
    »Man redet ziemlich schlecht über ihn hier im Zwischendeck«, meinte Janed zwischen zwei Happen.
    »Na ja, er hatte ja recht, ich meine, wegen der Passage. Und er hat uns keine Strafe aufgebrummt. Das war anständig.«
    Janed erzählte ihnen von den Gerüchten, er habe seine Geliebte von den Klippen gestürzt, aber das wollten die drei Matelots nicht glauben.
    »Wenn er ein gesuchter Mörder wäre, könnte er

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