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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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sah mir in die Augen.
    Ich zwinkerte ihm zu. Gut ge macht, Ron. Erzähl es ihr, dann wird sie sanfter.
    »Was heißt besser gehen? Haben Sie etwa auch damit zu tun, dass er feucht und strubbelig bei mir ankam? Und dass seine Augen ganz verklebt waren? Haben Sie ihn ins Wasser geworfen?«
    »Mademoiselle, beruhigen Sie sich doch!«
    Janedgriff nach mir, aber ich sprang auf Rons Bett und tretelte ein bisschen auf dem Kopfkissen herum.
    »Ich kann mich nicht beruhigen, Mister Cado. Sie haben den Ruf, alles und jedes, was Ihnen nicht gefällt, über Bord zu werfen. Von blinden Passagieren bis zu toten Löwen.«

    Ron sah seltsam betreten aus.
    »Mademoiselle Janed, Sie wissen gar nicht, was für eine bit te re Wahrheit Sie aussprechen. Aber nicht auf dem Schiff pflege ich Lästiges über Bord zu werfen. Hier fische ich, wie Sie sich sicher erinnern werden, blinde Passagiere, menschlich wie tierisch, sogar wieder auf.«
    »Ja, na gut, stimmt. Aber trotzdem, ich finde es einfach nur entsetzlich, dass Sie Maha Rishmi wie ein Stück Müll ins Wasser kippen wollen.«
    »Janed, hören Sie mir doch mal zu. Ich wusste bis eben doch gar nicht, dass die Löwin gestorben ist, und es tut mir sehr leid für Monsieur Alexandrejew. Wie kommen Sie darauf, dass ich sie über Bord werfen lassen sollte?«
    »Weil Ihr Oberbootsmaat das zu Pippin gesagt hat.«
    »Ich werde den Oberboots maat entsprechend zu rechtweisen. Die Löwin bleibt erst ein mal da, wo sie ist. Aber dennoch müssen wir eine Lösung finden, was wir mit ihrem … ähm … ihrer Leiche machen.«
    »Was würden Sie denn bei ei nem Menschen tun, Mister Cado?«
    »Wenn die Angehörigen es wünschten, würden wir ihn feierlich der See übergeben. Der Kapitän hat die Befugnis dazu. Aber ob er eine christ liche Ze remonie für ein Tier durchführen wird, wage ich zu bezweifeln.«
    »Ich den ke, mit einer Seebestattung würde sich Pippin zufriedengeben. Feierlich ist das Wort, auf das es ankommt.«
    »Dann werde ich sehen, was sich machen lässt.«
    »Danke. Und nun verraten Sie mir bitte, warum Pantoufle heute Mittag so feucht zu mir kam.«

    »Ein Missgeschick, Janed. Das wir sehr bedauern.«
    Ich erhob mich von meinem Lager und sprang auf Rons Schoß, um ihm zu zeigen, dass ich es ihm nicht übel nahm. Er hob mich hoch, stützte mein Derrière, sodass ich mich an seine Schulter lehnen konnte. Netter Kerl. Ich schnurrte leise in sein Ohr, und er lachte, weil ihn meine Barthaare kitzelten. Dann erzählte er von Enricos Mundwasser.
    »Heilige Mutter Anne!«, entfuhr es Janed. »Dann hat Monsieur Granvoce aber Glück gehabt.«
    »Das kann man wohl behaupten.«
    »Blondierungsmittel, sagten Sie?«
    »Pyrogallol nannte es der Bordarzt.«
    »Madame Robichon scheint es zu verwenden, wenn man sich so ihre Haare anschaut. Ist Ihnen das schon mal aufgefallen?«
    Ron brummelte etwas Unverbindliches, aber Janed nickte nur wissend.
    »Ich sollte Ihnen dazu etwas erzählen, Mister Cado.«
    »Was haben Sie oder dieser kleine Held hier angestellt?«
    »Pantoufle hat mir einen Brief gebracht. Eigentlich wollte Pippin dieses Schrei ben Ihnen übergeben, aber ich denke, durch die ganze Trauer um Maha Rishmi hat er vergessen, es zu tun.«
    Und dann erzählte sie von dem Umschlag, den ich unter Enricos Tür vorgezerrt hatte. Ron lauschte, und ich merkte, wie er innerlich wütend wurde.
    »Sie ist verrückt, Mister Cado. Pippin glaubt, dass sie sich einbildet, Mon sieur Granvoce sei ihr Ge liebter, und jetzt ist sie ständig hinter ihm her.«

    »Das stimmt lei der. Wir haben schon eine recht peinliche öffentliche Szene erlebt. Mein Gott, werde ich aufatmen, wenn diesmal die Passagiere von Bord gehen.«
    Alle, Ron?
    Seine Hand streichelte meinen Rücken.
    »Na ja, nicht alle, Pantoufle.«
    Ich linste über meinen Rücken und bemerkte Janeds verwunderten Ausdruck.
    »Sie mögen meinen Kater, nicht wahr?«
    »Ja, ich mag den Klei nen. Er … Janed, ich muss Ih nen etwas erzählen. Aber bitte schweigen Sie darüber anderen gegenüber.«
    »Versprochen.«
    »In der ersten Nacht an Bord hat mich Ihr Pantoufle vor einem bösen Fehler bewahrt.«
    Und dann berichtete er, wie er während der Hundswache eingedöst war und ich ihn mit meinem Maunzen und Kratzen geweckt hatte, sodass er gerade noch die Kollision mit einem Fischkutter hatte vermeiden können.
    »Autsch, das hätte Sie das Patent ge kostet«, war Janeds nüchterner Kommentar.
    »Richtig. Und darum hat die kluge Weißpfote bei mir auch immer

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