Paradies der Leidenschaft
Geld gemacht, Jared?« fragte sie mit beherrschter Stimme.
»Es, liegt auf meinem Konto.«
»Wo?«
»Das spielt keine Rolle, da ich dafür gesorgt habe, dass du nichts von diesem Konto abheben kannst«, entgegnete er.
»Du hattest kein Recht dazu. Du hast mein Geld gestohlen.
»Was dir gehört, gehört auch mir. Oder solltest du vergessen haben, dass du meine Frau bist?« spottete er.
»Du hast geschworen, mein Geld nicht anzurühren.«
Er hob die Schultern. »Dann habe ich eben gelogen. Du hast selbst gewußt, dass ich nicht immer mit fairen Mitteln spiele, Corinne.«
»Du scheinst vergessen zu haben, dass sich ein Schreiben in meinem Besitz befindet, in dem du schriftlich zugesichert hast, dich nicht in meine Angelegenheiten einzumischen. Genau das hast du heute getan.«
»So?«
»So?« Sie konnte nicht verstehen, warum er so ruhig blieb. »Wenn du glaubst, ich würde dich nicht vor Gericht bringen, kennst du mich schlecht, Jared Burkett.«
»Ich glaube, ich kenne dich recht gut«, sagte er grinsend. »Du bist genau wie ich. Du kannst es einfach nicht haben, wenn dich jemand übervorteilt.«
»Jared, ich ... «
»Dieser lächerliche Zettel, den du mich hast unterschreiben lassen, ist hier keinen Pfifferling wert.«
»Was?« keuchte sie.
»Such dir einen Rechtsanwalt und überzeuge dich selbst! Du bist in' Hawaii, Corinne. Noch sind wir ein eigenständiges Königreich mit eigener Gesetzgebung.«
Verflucht noch mal! Warum hatte sie nicht daran gedacht?
Sie zitterte. Das Ausmaß seiner Macht über sie war erschreckend. Wahrscheinlich konnte er mit ihr tun, was er wollte, und das Gesetz würde auf seiner Seite stehen, weil er ihr Mann war.
Jared, der den Wechsel ihres Mienenspiels genau beobachtet hatte, grinste. »Ich glaube, jetzt hast du mich verstanden.«
Er beherrschte sie. Gott, wie sie ihn haßte!
»Ich habe verstanden, Jared«, sagte Corinne kühl. Sie stand auf und reckte stolz ihr Kinn in die Luft. »Ich verachte dich grenzenlos. Wenn dir daran liegt, kannst du mein Geld behalten. Ich besitze noch genügend Bargeld und Schmuck, um mich durchzuschlagen, bis mein Vater mir Geld schickt.«
Jared seufzte. »Du hast mich restlos missverstanden, Corinne. Dein Geld interessiert mich nicht und hat mich auch nie interessiert. Ich will, dass du von dieser Insel verschwindest. Sobald du dich entschließt, aufzugeben und abzureisen, bekommst du dein Geld zurück.«
Warum konnte sie nicht einfach sagen, dass sie das ohnehin vorhatte? Warum trotzte sie ihm so sehr?
»Ich lasse mich nicht zu einer Abreise zwingen, Jared«, sagte sie stur. »Ich lasse mich zu gar nichts zwingen.«
»Das ist zu schade, denn ich habe genug von deiner Hurerei, ganz gleich, aus welchen Gründen du es tust. Ich werde dich aus dem Verkehr ziehen, Corinne, auf die eine oder andere Weise.«
»Geh doch zum Teufel!« kreischte sie.
Als sie merkte, dass ihre Selbstkontrolle dahinschwand, wirbelte sie herum und lief aus dem Haus.
Wenn er glaubt, ich fresse ihm aus der Hand, dann hat er den Verstand verloren, dachte sie, während sie auf die Kutsche zulief. Von ihm lasse ich mir nicht vorschreiben, was ich zu tun habe! Von ihm nicht!
Ehe Corinne die Kutsche erreichte, hatte Jared sie eingeholt. Er riss sie herum. Sie war noch viel zu wütend, um sich zu fürchten, und verlor ihren Sonnenschirm und ihre Handtasche bei dem Versuch, sich von ihm loszureißen.
»Lass mich los! « schrie sie und schlug mit ihrer freien Hand auf seinen Brustkasten ein.
»Bis ich mich entschieden habe, was ich mit dir anfange, bleibst du hier«, sagte er kühl.
Corinne versuchte, nach ihm zu treten, verlor dabei aber nur einen Schuh. Ihr Hut fiel zu Boden, und als ihre Frisur sich auflöste, sah sie einen Moment lang nichts. Eine Sekunde später hatte Jared sie sich über die Schulter geworfen. Ihre Brüste wurden gegen seinen Rücken gedrückt, und sie litt Qualen.
»Hilfe!« schrie sie, so laut sie konnte. »Hilfe!«
»Wenn du nicht sofort still bist, Corinne, gebe ich dir wirklich Grund zum Schreien«, zischte Jared. »Niemand wird dir zur Hilfe kommen.« Zu dem Kutscher, der die Szene belustigt beobachtet hatte, sagte Jared: »Falls meine Frau etwas in der Kutsche liegengelassen haben sollte, bringen Sie es hinein! Ich werde Sie für Ihre ,Mühe bezahlen. Sie werden nicht mehr gebraucht.«
Jared ging auf das Haus zu. Corinne versenkte ihre Zähne in sein Fleisch. Sie vernahm seinen Schmerzensschrei mit solcher Befriedigung, dass ihr ganz
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