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Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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wirklich nicht.”
    Eine dunkle, ganz in Schwarz gekleidete Gestalt schlich im Schutz der Nacht über die Baustelle. Das Licht der kleinen Taschenlampe, die sie in der Hand hielt, huschte flackernd hin und her und erzeugte Inseln aus Helligkeit inmitten der Finsternis.
    Die riesigen Baumaschinen wirkten im Dunkeln wie gewaltige albtraumhafte Ungeheuer, doch die Gestalt fürchtete sich nicht. Sie hatte das Gelände bei Tage bereits mehrfach ausgekundschaftet, sodass sie keine Probleme dabei hatte, sich zurechtzufinden.
    Und sie wusste ganz genau, wo sich ihr Ziel befand.
    Als sie die große Planierraupe erreichte, ließ sie den schweren schwarzen Rucksack von der Schulter gleiten und holte einen Gegenstand daraus hervor. Im Schein der Taschenlampe öffnete sie den Tankdeckel des monströsen Baugeräts, dann steckte sie einen Trichter in den Stutzen und füllte ein körniges weißes Pulver hinein.
    Zucker.
    Wenn alles so funktionierte wie geplant, dann würde es nicht mehr als dreißig Minuten dauern, sämtliche Geräte unbrauchbar zu machen. Wichtig war nur, sich an den Zeitplan zu halten.
    Rasch schraubte die Gestalt den Deckel wieder auf und lief zur nächsten Maschine.

9. KAPITEL
    A uf dem Heimweg dachte Hanna immer und immer wieder über ihr Gespräch mit Frida nach. Sie war inzwischen felsenfest davon überzeugt, dass der Junge, mit dem Audrey vor fünfzehn Jahren zusammen gewesen war, mehr über ihr Verschwinden wissen musste. Ja, vielleicht hatte er ihr sogar etwas angetan!
    Sie kam gerade an der Baustellenzufahrt vorbei, als etwas sie stutzen ließ. War das Licht, was dort hinten durch das Unterholz blitzte? Aber … Die Arbeiter hatten doch sicher längst Feierabend. Warum sollte sich jemand nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen auf der Baustelle herumtreiben? Das ergab doch keinen Sinn!
    Sie lenkte ihren grasgrünen 2CV an den Straßenrand und stieg aus, wobei sie den Autoschlüssel einfach stecken ließ. Dann überquerte sie die Fahrbahn und spähte in die Dunkelheit. Ja, da war tatsächlich jemand! Sie sah die huschenden Lichter einer Taschenlampe und erstarrte.
    Einbrecher!
schoss es ihr sofort durch den Kopf. Sie musste die Polizei alarmieren! Doch ausgerechnet jetzt lag ihr Handy auf dem Beifahrersitz im Wagen. Sie wollte schon zurücklaufen, als ihr klar wurde, dass sie den Eindringling vermutlich persönlich kannte.
    Peer!
dachte sie entsetzt. Er musste es sein. Er oder einer seiner Mitstreiter, der ebenfalls zu dem Schluss gekommen war, dass sie endlich zu handfesteren Mitteln greifen mussten.
    O nein! Nur das nicht!
    Rasch verwarf sie den Gedanken, die Polizei zu rufen. Obwohl sie inzwischen nicht mehr dazugehörte, fühlte sie sich nach wie vor für die Protestgruppe verantwortlich. Hätte sie die Bedrohung, die von Peer ausging, früher erkannt, wäre es vielleicht nie so weit gekommen. Sie musste Peer, Jenny und die anderen schützen – notfalls auch vor sich selbst.
    Wild entschlossen lief sie los.
    “Natürlich Ulf, ich werde mich sofort darum kümmern. Ja, sobald ich etwas weiß, melde ich mich wieder.”
    Mikael, der in seinem Zimmer in der Pension saß, beendete das Gespräch und unterdrückte einen Fluch. Irgendwie hatte er schon den ganzen Abend ein ungutes Gefühl gehabt, ohne sich erklären zu können, was der Grund dafür war. Nun bestätigte der Anruf seines Vorarbeiters Ulf Johanson seine Befürchtungen
.
    Ulf war eben auf dem Rückweg von seinen Schwiegereltern an der Baustelle vorbeigekommen und hatte dort Licht gesehen. Da seine Familie bei ihm im Wagen saß, hatte er nicht angehalten, um nach dem Rechten zu sehen. Stattdessen war er weitergefahren und hatte Mikael informiert.
    Der rief nun sofort das Polizeipräsidium von Dvägersdal an, wo man ihm mitteilte, dass man gleich jemanden zur Baustelle schicken würde. Trotzdem konnte Mikael nicht einfach herumsitzen und abwarten. Er musste etwas tun!
    Rasch zog er seine Schuhe an und verließ die Pension. Während er zu seinem Mietwagen lief, wanderte sein Blick wie von selbst in Richtung
Trollfjällen
. Der schwarze Fels, der durch die Kronen der Bäume ragte, schimmerte geheimnisvoll im silbrigen Mondlicht.
    Rasch wandte Mikael sich ab. Er hatte jetzt anderes zu tun, als sich Gedanken über diesen Steinbrocken zu machen, so seltsam der auch sein mochte.
    Endlich erreichte er seinen Wagen, stieg ein und fuhr mit quietschenden Reifen los.
    Als Hanna das Baustellentor erreichte, fand sie dieses verschlossen vor. Der

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